{"title":"Körperliche Inaktivität und Rückenschmerz","authors":"Jean-Pascal Grenier","doi":"10.1055/a-2107-6071","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Körperliche Inaktivität ist ein unabhängiger Risikofaktor für erhöhte kardiovaskuläre Mortalität, begünstigt das Entstehen diverser Krebserkrankungen und gilt auch als Risikofaktor für die Entwicklung von chronischen Schmerzen. Langanhaltende körperliche Inaktivität führt zu einem Abbau der Kraft und der (Rücken-)Muskulatur. Schwache Rückenmuskulatur ist aber nur ein Faktor, der zur Entstehung von lumbalen Rückenschmerzen (Low Back Pain, LBP) beitragen kann, da viele biopsychosoziale Faktoren dabei eine Rolle spielen. Regelmäßiges Training und körperliche Aktivität reduzieren zwar das Risiko, einschränkenden LBP zu erfahren, aber ein Therapieerfolg wird bei LBP nicht vorrangig durch eine Verbesserung physischer Faktoren erreicht. Vielmehr spielen andere Einflussfaktoren, wie ein reduziertes Angstvermeidungsverhalten und bessere schmerzbezogene Selbstwirksamkeit, ebenso eine wichtige Rolle im Genesungsprozess. Das Ziel dieses Artikels ist es, den Zusammenhang von körperlicher (In-)Aktivität und Rückenschmerzen darzustellen und die Risiken eines eindimensionalen, biomedizinischen Verständnisses, unabhängig von der Profession, zu diskutieren.","PeriodicalId":29825,"journal":{"name":"MSKMuskuloskelettale Physiotherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.2000,"publicationDate":"2022-11-07","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"MSKMuskuloskelettale Physiotherapie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-2107-6071","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"REHABILITATION","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Körperliche Inaktivität ist ein unabhängiger Risikofaktor für erhöhte kardiovaskuläre Mortalität, begünstigt das Entstehen diverser Krebserkrankungen und gilt auch als Risikofaktor für die Entwicklung von chronischen Schmerzen. Langanhaltende körperliche Inaktivität führt zu einem Abbau der Kraft und der (Rücken-)Muskulatur. Schwache Rückenmuskulatur ist aber nur ein Faktor, der zur Entstehung von lumbalen Rückenschmerzen (Low Back Pain, LBP) beitragen kann, da viele biopsychosoziale Faktoren dabei eine Rolle spielen. Regelmäßiges Training und körperliche Aktivität reduzieren zwar das Risiko, einschränkenden LBP zu erfahren, aber ein Therapieerfolg wird bei LBP nicht vorrangig durch eine Verbesserung physischer Faktoren erreicht. Vielmehr spielen andere Einflussfaktoren, wie ein reduziertes Angstvermeidungsverhalten und bessere schmerzbezogene Selbstwirksamkeit, ebenso eine wichtige Rolle im Genesungsprozess. Das Ziel dieses Artikels ist es, den Zusammenhang von körperlicher (In-)Aktivität und Rückenschmerzen darzustellen und die Risiken eines eindimensionalen, biomedizinischen Verständnisses, unabhängig von der Profession, zu diskutieren.