{"title":"Nierensonografie und Sonografie der ableitenden Harnwege","authors":"J. Tuma, J. Selbach, C. Dietrich","doi":"10.1055/s-0034-1399065","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Bei jeder abdominalen Untersuchung sollten die Nieren und die ableitenden Harnwege mituntersucht werden. Dabei werden Zufallsbefunde ohne spezifische Indikation für die Nierensonografie entdeckt. Diese sollten richtig interpretiert und evtl. auch weiter abgeklärt werden. Dazu zählt vor allem das Nierenzellkarzinom, welches dank Sonografie und Computertomografie immer häufiger als Zufallsbefund entdeckt wird. Pseudotumore und weitere Normvarianten muss man von echten Tumoren unterscheiden. Die Nierensonografie wird auch bei Hämaturie, Proteinurie, bei einem nephrotischen und nephritischen Syndrom, akuter und chronischer Niereninsuffizienz, bei einem komplizierten Harnwegsinfekt, bei Nierenkolik oder im Rahmen familiärer Abklärung hereditärer Nierenerkrankungen untersucht. Die Kenntnisse der Klinik fließen in die Beurteilung der Sonografie ein. Die Nieren werden nach sonomorphologischen Kriterien beurteilt: die Lage der Nieren, die Form, die Kontur, die Größe, die Architektur des Nierenparenchyms und des Nierensinus. Mit FKDS und Spektralanalyse wird zusätzlich die Durchblutung der Nieren beurteilt. In vielen Fällen gelingt es dank Synthese der klinischen und sonografischen Daten eine definitive Diagnose zu stellen. In anderen Fällen, wo keine spezifische Diagnose möglich ist, wird die Richtung der weiteren Abklärung mitbestimmt. Die echokontrastverstärkte Sonografie (CEUS) hilft bei der Beurteilung der fokalen Veränderungen sowie beim Verdacht auf fokale Perfusionsausfälle der Nieren (Niereninfarkte). Für die Beurteilung der zystischen und komplex zystisch-soliden Veränderungen werden Bosniak-Kriterien angewandt.","PeriodicalId":50529,"journal":{"name":"Endoskopie Heute","volume":"299 1","pages":"50 - 64"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2015-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/s-0034-1399065","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Endoskopie Heute","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/s-0034-1399065","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Bei jeder abdominalen Untersuchung sollten die Nieren und die ableitenden Harnwege mituntersucht werden. Dabei werden Zufallsbefunde ohne spezifische Indikation für die Nierensonografie entdeckt. Diese sollten richtig interpretiert und evtl. auch weiter abgeklärt werden. Dazu zählt vor allem das Nierenzellkarzinom, welches dank Sonografie und Computertomografie immer häufiger als Zufallsbefund entdeckt wird. Pseudotumore und weitere Normvarianten muss man von echten Tumoren unterscheiden. Die Nierensonografie wird auch bei Hämaturie, Proteinurie, bei einem nephrotischen und nephritischen Syndrom, akuter und chronischer Niereninsuffizienz, bei einem komplizierten Harnwegsinfekt, bei Nierenkolik oder im Rahmen familiärer Abklärung hereditärer Nierenerkrankungen untersucht. Die Kenntnisse der Klinik fließen in die Beurteilung der Sonografie ein. Die Nieren werden nach sonomorphologischen Kriterien beurteilt: die Lage der Nieren, die Form, die Kontur, die Größe, die Architektur des Nierenparenchyms und des Nierensinus. Mit FKDS und Spektralanalyse wird zusätzlich die Durchblutung der Nieren beurteilt. In vielen Fällen gelingt es dank Synthese der klinischen und sonografischen Daten eine definitive Diagnose zu stellen. In anderen Fällen, wo keine spezifische Diagnose möglich ist, wird die Richtung der weiteren Abklärung mitbestimmt. Die echokontrastverstärkte Sonografie (CEUS) hilft bei der Beurteilung der fokalen Veränderungen sowie beim Verdacht auf fokale Perfusionsausfälle der Nieren (Niereninfarkte). Für die Beurteilung der zystischen und komplex zystisch-soliden Veränderungen werden Bosniak-Kriterien angewandt.