S. Reiser, N. Kohn, A. Schneider, H. Feußner, D. Wilhelm
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Abstract
Zusammenfassung Die stereoskopische Bildgebung in der Medizin erfährt derzeit eine neuerliche Hochphase, nachdem ein in den 90er-Jahren entstandener Hype zu diesem Thema bereits nach relativ kurzer Zeit wieder abgeebbt war. Die Gründe hierfür lagen in den damals noch vorhandenen technischen Unzulänglichkeiten der stereoskopischen Visualisierungssysteme. Die neuesten 3D-Bildgebungssysteme jedoch bieten, seit sie auf dem Konsumer-Markt angekommen sind, eine signifikant verbesserte Bildqualität, welche den aktuellen 2D-Displaysystemen nunmehr als ebenbürtig gilt. Da routinierte Operateure aber längst gelernt haben, die monokularen Bilder zu interpretieren und die nötigen Tiefeninformationen hieraus abzuleiten, ist es auch im Zusammenhang mit der neuerlichen Hochphase bis dato nicht zu einer breiten Akzeptanz der Stereoendoskopie im Bereich der endoskopischen Chirurgie gekommen. Um zu überprüfen, ob die 3D-Visualisierung für den Anwender wirklich einen messbaren Mehrwert bringt, führten wir die vorliegende prospektive klinische Studie durch, in der die neuesten 3D-Systeme mit einem High-End-2D-Monitorsystem in der Laparoskopie verglichen wurden. Anhand dieser Studie hat sich gezeigt, dass hinsichtlich der operativen Performance nicht nur unerfahrene Anfänger, sondern auch erfahrene Experten von der 3D-Visualisierung profitierten, wobei aber Letztere diese Tatsache subjektiv nicht wahrnahmen. Aufgrund dieser Erkenntnis kann angenommen werden, dass die dreidimensionale Visualisierung zumindest in der laparoskopischen Chirurgie künftig Standard werden wird. Die interessante Frage, ob diese Erkenntnisse auch für andere medizinische Bereiche, wie zum Beispiel für die Gastroenterologie im Rahmen der interventionellen endoluminalen Endoskopie, Relevanz erlangen werden, lässt weitere experimentelle und klinische Studien zu diesem Thema sinnvoll erscheinen.