{"title":"Ziele in der Psychoanalyse: Überlegungen zum Subjekt des Unbewussten im analytischen Prozess1","authors":"R. Lesmeister","doi":"10.1159/000046764","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Leider besteht für diesen Artikel keine Zusammenfassung. Als Einstieg stellen wir den Textanfang zur Verfügung. In der psychoanalytischen Diskussion um die Ziele der Analyse bestand von früher Zeit an ein Spannungsverhältnis, das in der Frage zum Ausdruck kam, ob sich die analytische Arbeit an der Massgabe grösstmöglicher Erkenntnis oder am Erreichen messbarer therapeutischer Veränderungen in der Persönlichkeit des Analysierten auszurichten habe. Das Erkenntnisziel der Analyse fand seine weithin gültige Formulierung in der Rede von der «Bewusstmachung des Unbewussten», während die therapeutischen Zielsetzungen von Freuds Zeiten an eine wechselhafte Karierre mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen auf innerpsychisch-strukturellen und/oder Verhaltensänderungen durchliefen [Sandler und Dreher, 1999]. Das eigentümliche und schon für Freud charakteristische Schwanken zwischen dem Primat des Erkenntnisziels und dem des therapeutischen Ziels lässt auf eine gewisse Unsicherheit darüber schliessen, ob es in der Analyse mehr um Wahrheit oder mehr um Gesundheit gehe. Die Differenz, die sich in dieser Hinsicht offenbar ergeben kann, ist insofern erstaunlich, als Erkenntnisziel und therapeutisches Ziel ursprünglich in enger funktionaler Verknüpfung miteinander standen und in dieser Zusammengehörigkeit ein Ideal bildeten, dessen Leuchtkraft das Denken und die klinische Arbeit der Pioniere inspirierte.","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"32 1","pages":"3 - 19"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2001-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046764","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Analytische Psychologie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1159/000046764","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Leider besteht für diesen Artikel keine Zusammenfassung. Als Einstieg stellen wir den Textanfang zur Verfügung. In der psychoanalytischen Diskussion um die Ziele der Analyse bestand von früher Zeit an ein Spannungsverhältnis, das in der Frage zum Ausdruck kam, ob sich die analytische Arbeit an der Massgabe grösstmöglicher Erkenntnis oder am Erreichen messbarer therapeutischer Veränderungen in der Persönlichkeit des Analysierten auszurichten habe. Das Erkenntnisziel der Analyse fand seine weithin gültige Formulierung in der Rede von der «Bewusstmachung des Unbewussten», während die therapeutischen Zielsetzungen von Freuds Zeiten an eine wechselhafte Karierre mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen auf innerpsychisch-strukturellen und/oder Verhaltensänderungen durchliefen [Sandler und Dreher, 1999]. Das eigentümliche und schon für Freud charakteristische Schwanken zwischen dem Primat des Erkenntnisziels und dem des therapeutischen Ziels lässt auf eine gewisse Unsicherheit darüber schliessen, ob es in der Analyse mehr um Wahrheit oder mehr um Gesundheit gehe. Die Differenz, die sich in dieser Hinsicht offenbar ergeben kann, ist insofern erstaunlich, als Erkenntnisziel und therapeutisches Ziel ursprünglich in enger funktionaler Verknüpfung miteinander standen und in dieser Zusammengehörigkeit ein Ideal bildeten, dessen Leuchtkraft das Denken und die klinische Arbeit der Pioniere inspirierte.