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Abstract
Anhand einer Kurzgeschichte, «Die Schrift Gottes» des argentinischen Schriftstellers Borges, wird dargestellt, wie durch unablässige und intensive Konzentration auf die Lebensumstände, in denen man gefangen ist, sich unerwartet und unvermutet Möglichkeiten auftun, sinnvolle Muster, die «Schrift Gottes», darin zu erkennen. Das sind Momente höchster spiritueller Erfahrung, die die tiefe Überzeugung vermitteln, eine kleine Faser in einem komplexen universellen Gewebe zu sein. Es wird aufgezeigt, dass Freud mit der Psychoanalyse ungewollt einen Weg für diese moderne Form von Spiritualität eröffnet hat, die Jung in vielen seiner Schriften dann weiterentwickelt hat: eine Spiritualität, die – inhaltlos und offen gegenüber dem Unbekannten, dem Unbewussten – im psychoanalytischen Setting sehr oft erfahrbar wird. Anhand von Träumen und Synchronizitätserlebnissen von Patienten wird diese Spiritualität ausführlich beschrieben.