{"title":"Rotaviren beim Pferd","authors":"P. Bachmann, H. Werhahn, R. Jacobi, W. Eichhorn","doi":"10.21836/PEM19850204","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Rotavirusinfektionen verursachen Diarrhöen bei Neugeborenen zahlreicher Spezies. Sie kommen auch bei Fohlen vor. Diese Infektionen sind streng auf den Intestinaltrakt begrenzt und charakterisiert durch akuten Durchfall mit wäßrigen, gelblichen Faeces, Niedergeschlagenheit und Schwäche. Infizierte, differenzierte Dünndarmepithelzellen verlieren ihre unterschiedlichen Funktionen, lösen sich ab und werden größtenteils zerstört. Die Folge ist ein Malabsorptionssyndrom mit Durchfall, Dehydratation und in seltenen Fällen letalem Ausgang. Rotavirusinfektionen bei Fohlen werden haufig begleitet von Infektionen mit anderen enteropathogenen Erregern wie Salmonellen, E. coli, Campylobacter sp. und/oder Coronaviren (Eugster et al.,1978; Durbam et al., L979; Conner und Darlington,1980; Tzipori et aL.,1982). Sie sind bei neugeborenen Fohlen mit unterschiedlicher Schwere der Sy-ptome haufig anzutreffen. Equine Rotaviren werden dem Genus Rotavirus innerhalb der Familie Reoviridae zugeordnet. Sie sind 65 bis 75 nm im Durchmesser, ikosaederförmig und tragen eine doppelte Kapsomerenschale (Abb. 1). Das Genom der Virionen besteht aus doppelsträngiger RNS, die in 11 einzelnen Segmenten vorliegt (Tzipoi er al., 1979; Rodger et al., 1980). Das'\\üü'anderungsverhalten der RNS-Segmente equiner Rotaviren entspricht denen von anderen Säugetieren der Gruppe A,, zeigc jedoch ein deutliches Speziesmuster. Die RNS-Segmente kodieren für 10-11 virusspezifische Proteine, von denen vier im Inneren des Virions und vier in der äußeren Kapsidhülle lokalisiert sind (Gillespie et aI.,1984). Die Rotaviren der Pferde haben ein inneres Viriongruppenantigen gemeinsam mit anderen Säugerrotaviren der Gruppe A, das vor allem ftir die Virusdiagnosrik von großem '\\ü7ert ist. Es läßt sich im Enzymelinked Immunosorbent Assay (ELISA), in der Komplementbindungsreaktion, in der Immunodiffusion und mit Hilfe der Immunofluoreszenztechnik nachweisen (Thouless et al., 1977).Im Neutralisationstest sind bisher zwei unterschiedliche Serotypen differenziert worden (Hosbino er a1.,1983 b). Darüber hinaus besitzt der equine H-l-Virusstamm hämagglutinierende Aktivitäten für Erythrozyten vom Menschen, Meerschweinchen und von Affen, während der equine Stamm H-2 nicht hämagglutiniert. Einige Stämme von equinen Rotaviren können in der Rhesusaffennieren-Zellinie Ma-104 in vitro mit einem cytopathischen Effekt gezüchtet werden (Hoshino et al., 1983 a; Gillespie et al,, t984; Eichhom et a|.,1985). Zusammenfassung","PeriodicalId":54626,"journal":{"name":"Pferdeheilkunde","volume":"55 1","pages":"109-111"},"PeriodicalIF":0.2000,"publicationDate":"1985-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Pferdeheilkunde","FirstCategoryId":"97","ListUrlMain":"https://doi.org/10.21836/PEM19850204","RegionNum":4,"RegionCategory":"农林科学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"VETERINARY SCIENCES","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Rotavirusinfektionen verursachen Diarrhöen bei Neugeborenen zahlreicher Spezies. Sie kommen auch bei Fohlen vor. Diese Infektionen sind streng auf den Intestinaltrakt begrenzt und charakterisiert durch akuten Durchfall mit wäßrigen, gelblichen Faeces, Niedergeschlagenheit und Schwäche. Infizierte, differenzierte Dünndarmepithelzellen verlieren ihre unterschiedlichen Funktionen, lösen sich ab und werden größtenteils zerstört. Die Folge ist ein Malabsorptionssyndrom mit Durchfall, Dehydratation und in seltenen Fällen letalem Ausgang. Rotavirusinfektionen bei Fohlen werden haufig begleitet von Infektionen mit anderen enteropathogenen Erregern wie Salmonellen, E. coli, Campylobacter sp. und/oder Coronaviren (Eugster et al.,1978; Durbam et al., L979; Conner und Darlington,1980; Tzipori et aL.,1982). Sie sind bei neugeborenen Fohlen mit unterschiedlicher Schwere der Sy-ptome haufig anzutreffen. Equine Rotaviren werden dem Genus Rotavirus innerhalb der Familie Reoviridae zugeordnet. Sie sind 65 bis 75 nm im Durchmesser, ikosaederförmig und tragen eine doppelte Kapsomerenschale (Abb. 1). Das Genom der Virionen besteht aus doppelsträngiger RNS, die in 11 einzelnen Segmenten vorliegt (Tzipoi er al., 1979; Rodger et al., 1980). Das'\üü'anderungsverhalten der RNS-Segmente equiner Rotaviren entspricht denen von anderen Säugetieren der Gruppe A,, zeigc jedoch ein deutliches Speziesmuster. Die RNS-Segmente kodieren für 10-11 virusspezifische Proteine, von denen vier im Inneren des Virions und vier in der äußeren Kapsidhülle lokalisiert sind (Gillespie et aI.,1984). Die Rotaviren der Pferde haben ein inneres Viriongruppenantigen gemeinsam mit anderen Säugerrotaviren der Gruppe A, das vor allem ftir die Virusdiagnosrik von großem '\ü7ert ist. Es läßt sich im Enzymelinked Immunosorbent Assay (ELISA), in der Komplementbindungsreaktion, in der Immunodiffusion und mit Hilfe der Immunofluoreszenztechnik nachweisen (Thouless et al., 1977).Im Neutralisationstest sind bisher zwei unterschiedliche Serotypen differenziert worden (Hosbino er a1.,1983 b). Darüber hinaus besitzt der equine H-l-Virusstamm hämagglutinierende Aktivitäten für Erythrozyten vom Menschen, Meerschweinchen und von Affen, während der equine Stamm H-2 nicht hämagglutiniert. Einige Stämme von equinen Rotaviren können in der Rhesusaffennieren-Zellinie Ma-104 in vitro mit einem cytopathischen Effekt gezüchtet werden (Hoshino et al., 1983 a; Gillespie et al,, t984; Eichhom et a|.,1985). Zusammenfassung
期刊介绍:
Since 1985, Pferdeheilkunde – Equine Medicine publishes scientific articles from all fields of equine medicine in German and English language as well as abstracts of the international professional literature. The journal appears bimonthly.