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Abstract
Die vorliegende Arbeit beschaftigt sich mit der Flora und Vegetation von Stadtmauern in verschiedenen Gegenden Mittel-, West- und Sudeuropas (Deutschland, Frankreich, Italien, Malta, Mallorca, Portugal). Besonderes Gewicht wird auf die Erfassung der Diversitat der Flora gelegt. Ihre Abhangigkeit von verschiedenen Einflusgrosen wie Baustoff, Erhaltungszustand der Mauer sowie Einflus der Umgebung wird untersucht. Bereiche mit quasihomogener Vegetation werden mit pflanzensoziologischen Aufnahmen dokumentiert. In Mitteleuropa nordlich der Alpen wird der spontane Bewuchs der Stadtmauern vor allem von Ruderalpflanzen, aber auch von Arten der Trockenrasen und der Walder aufgebaut, wahrend Asplenietea-Arten bis auf Asplenium ruta-muraria-Bestande und Cymbalaria muralis-Bestande nur eine geringe Rolle spielen. In wintermilden Gebieten Frankreichs sind Parietarietalia-Arten in den Mauerfugen viel starker als in Mitteleuropa vertreten, was auch fur den Alpensudrand gilt. Im (west)-mediterranen Raum ist Parietaria judaica die haufigste Art der Stadtmauern, gebietsweise dominieren Capparis spinosa, Antirrhinum siculum oder Antirrhinum majus ssp. linkianum. Alte Stadtmauern konnen einen erheblichen Artenreichtum aufweisen. Mauerkronen, Mauerfugen und Mauerfuse stellen fur eine Reihe gefahrdeter synanthroper Arten wichtige Refugien dar. Stadtmauern besitzen daher eine grose Bedeutung fur den Naturschutz, besonders im Flachland, da sie dort oft die einzigen alten Mauern sind. Erhaltungsprobleme und Interessenkonflikte mit dem Denkmalschutz werden eingehend diskutiert.
期刊介绍:
Tuexenia publiziert Original- und Übersichtsarbeiten sowie Berichte zu Themen der Geobotanik / Vegetationsökologie und zu Nachbarwissenschaften wie Populationsökologie, Biodiversitätsforschung, Biozönologie, Renaturierungsökologie und ihren Anwendungen, vor allem im Naturschutz. Der geografische Schwerpunkt liegt in Zentraleuropa und angrenzenden Regionen.Tuexenia erscheint jährlich in einem Band, der etwa zur Jahresmitte fertig gestellt wird. Autoren erhalten von jeder Arbeit eine PDF-Datei und gemeinsam 20 Sonderdrucke kostenlos.
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