{"title":"Drei mittelalterliche Brettspielsteine aus Mainz","authors":"M. Schulze-Dörrlamm","doi":"10.11588/ak.2011.2.34549","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Aus Mainz stammen drei Brettspielsteine, die sowohl Hinweise auf die Standorte von Adelssitzen in der Stadt geben, als auch neue Aspekte zur Kulturgeschichte beitragen. Ein beidseitig mit figurlichen Reliefs verziertes Exemplar vom Kastrich kann wegen seines Dekors - einer halbmondformigen Schlange mit antithetischen Kopfen - schon in das 9. Jahrhundert datiert werden. Es belegt, dass die ersten Spielsteine dieses Typs bereits in der Karolingerzeit hergestellt worden sind. Das Fragment eines salierzeitlichen Spielsteins mit geometrisch durchbrochener Deckplatte wurde auf dem Flachsmarkt entdeckt und lasst gemeinsam mit anderen, hervorragenden Funden aus unmittelbarer Nahe auf die Existenz eines Adelssitzes schliesen. Ein Spielstein des 11. bis fruhen 12. Jahrhunderts vom Schlossplatz tragt das Relief eines nackten Kahlkopfes, der mit erhobener Keule auf der Reling eines Bootes sitzt. Es ist die alteste, mittelalterliche Darstellung eines narrischen Spasmachers, die zufallig erhalten blieb.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"39 1","pages":"273-292"},"PeriodicalIF":0.2000,"publicationDate":"2016-12-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Archaologisches Korrespondenzblatt","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.11588/ak.2011.2.34549","RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q2","JCRName":"Arts and Humanities","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0
Abstract
Aus Mainz stammen drei Brettspielsteine, die sowohl Hinweise auf die Standorte von Adelssitzen in der Stadt geben, als auch neue Aspekte zur Kulturgeschichte beitragen. Ein beidseitig mit figurlichen Reliefs verziertes Exemplar vom Kastrich kann wegen seines Dekors - einer halbmondformigen Schlange mit antithetischen Kopfen - schon in das 9. Jahrhundert datiert werden. Es belegt, dass die ersten Spielsteine dieses Typs bereits in der Karolingerzeit hergestellt worden sind. Das Fragment eines salierzeitlichen Spielsteins mit geometrisch durchbrochener Deckplatte wurde auf dem Flachsmarkt entdeckt und lasst gemeinsam mit anderen, hervorragenden Funden aus unmittelbarer Nahe auf die Existenz eines Adelssitzes schliesen. Ein Spielstein des 11. bis fruhen 12. Jahrhunderts vom Schlossplatz tragt das Relief eines nackten Kahlkopfes, der mit erhobener Keule auf der Reling eines Bootes sitzt. Es ist die alteste, mittelalterliche Darstellung eines narrischen Spasmachers, die zufallig erhalten blieb.
期刊介绍:
The Archäologisches Korrespondenzblatt is a quarterly journal quickly informing the scientific community in short articles about new results in archaelogical research in Germany and other countries. The Archäologisches Korrespondenzblatt has a profile as a topical scientific journal on issues of Prehistoric, Roman and Medieval archaeology and related sciences in Europe. Beside topical debates the journal provides a place for the publication of new finds and short analysis of general interest. The articles are up to 20 pages in print; contributions in foreign languages are accepted.