Pub Date : 2020-01-01DOI: 10.11588/AK.2020.1.78122
A. Heising, Maureen Heuermann, Theresa Langenhoff, S. Roth, Lennart Schönemann
Wahrend einer dreiwochigen Grabungskampagne wurde im Sommer 2016 das Nebengebaude VII der villa rustica Binger Wald archaologisch untersucht. In vier Schnitten konnten Reste der Gebaudemauern mit ausen angesetzten Herdstellen sowie ein Abschnitt der mit dem Gebaude verzahnten Hofmauer aufgedeckt werden. Im Innenraum war die umgesturzte sudliche Langswand noch in situ liegend erhalten. Dieser Befund ermoglichte die Rekonstruktion des individuellen Fallvorgangs und erbrachte eine errechnete minimale Gebaudehohe von 4,68 m. Als Ursache fur den »Mauerfall« kann ein naturlicher Zerfallsprozess angenommen werden.
{"title":"Ein Nebengebäude mit umgestürzter Wand in der villa rustica Binger Wald (Gem. Weiler, Lkr. Mainz-Bingen / D)","authors":"A. Heising, Maureen Heuermann, Theresa Langenhoff, S. Roth, Lennart Schönemann","doi":"10.11588/AK.2020.1.78122","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2020.1.78122","url":null,"abstract":"Wahrend einer dreiwochigen Grabungskampagne wurde im Sommer 2016 das Nebengebaude VII der villa rustica Binger Wald archaologisch untersucht. In vier Schnitten konnten Reste der Gebaudemauern mit ausen angesetzten Herdstellen sowie ein Abschnitt der mit dem Gebaude verzahnten Hofmauer aufgedeckt werden. Im Innenraum war die umgesturzte sudliche Langswand noch in situ liegend erhalten. Dieser Befund ermoglichte die Rekonstruktion des individuellen Fallvorgangs und erbrachte eine errechnete minimale Gebaudehohe von 4,68 m. Als Ursache fur den »Mauerfall« kann ein naturlicher Zerfallsprozess angenommen werden.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"1 1","pages":"35-56"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2020-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"89561975","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-01-01DOI: 10.11588/AK.2020.1.78125
David Vích, Jiří Kmošek
In einer germanischen Siedlung in der Katastralgemeinde Koci (Kotschy) in Ostbohmen, die durch andere Funde in die Zeit der Markomannenkriege datiert ist, kam eine halbe Gussform aus einer Legierung aus Kupfer, Zinn und Zink mit einem deutlichen Anteil an Blei zutage. Sie war zur Herstellung von Spangen des Typs Almgren 132 bestimmt. Die Funde von Produktionsabfallen zeigen, dass in der Zeit der Markomannenkriege in diesem Raum mit Buntmetallen gearbeitet wurde. Der Spangentyp Almgren 132 kommt auf dem Gebiet von Bohmen und Mahren allerdings nur selten vor. J. Tejral weist auf die spezifische Situation an der mittleren Donau hin, nachdem Commodus mit den Germanen Frieden schloss, denn man beobachtet in dieser Zeit einen intensiven Zuwachs an romischer Importware im ostgermanischen Raum. Zugleich begegnet man dort Produkten ostgermanischen Ursprungs. J. Tejral erklart diese Situation dadurch, dass spezifische Bedingungen fur einen gegenseitigen kulturellen Austausch entstanden, wobei das Hinterland von Noricum und Pannonien eine herausragende Stellung einnahm. Diese Entwicklungen betrafen aber wohl ein viel breiteres Gebiet, als man bisher vermutete.
{"title":"A Bronze Brooch Casting Mould in Eastern Bohemia from the Period of the Marcomannic Wars","authors":"David Vích, Jiří Kmošek","doi":"10.11588/AK.2020.1.78125","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2020.1.78125","url":null,"abstract":"In einer germanischen Siedlung in der Katastralgemeinde Koci (Kotschy) in Ostbohmen, die durch andere Funde in die Zeit der Markomannenkriege datiert ist, kam eine halbe Gussform aus einer Legierung aus Kupfer, Zinn und Zink mit einem deutlichen Anteil an Blei zutage. Sie war zur Herstellung von Spangen des Typs Almgren 132 bestimmt. Die Funde von Produktionsabfallen zeigen, dass in der Zeit der Markomannenkriege in diesem Raum mit Buntmetallen gearbeitet wurde. Der Spangentyp Almgren 132 kommt auf dem Gebiet von Bohmen und Mahren allerdings nur selten vor. J. Tejral weist auf die spezifische Situation an der mittleren Donau hin, nachdem Commodus mit den Germanen Frieden schloss, denn man beobachtet in dieser Zeit einen intensiven Zuwachs an romischer Importware im ostgermanischen Raum. Zugleich begegnet man dort Produkten ostgermanischen Ursprungs. J. Tejral erklart diese Situation dadurch, dass spezifische Bedingungen fur einen gegenseitigen kulturellen Austausch entstanden, wobei das Hinterland von Noricum und Pannonien eine herausragende Stellung einnahm. Diese Entwicklungen betrafen aber wohl ein viel breiteres Gebiet, als man bisher vermutete.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"76 1","pages":"93-106"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2020-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"85341984","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-01-01DOI: 10.11588/AK.2020.1.78124
Julia Rabitsch
In diesem Artikel wird eine Fibel aus der romischen Siedlung Brigantium / Bregenz (A) besprochen. Es handelt sich um eine seltene Form, deren Bugel durch einen vollplastischen Lowen gebildet wird. Da von diesem Typ nur sehr wenige Stucke bekannt sind, lassen sich kaum konkrete Aussagen zu dieser Fibel treffen. Die Ahnlichkeit der einzelnen Exemplare spricht jedoch dafur, dass sie alle aus einer einzigen Werkstatte stammen. Neben Uberlegungen zu ihrer moglichen Herkunft und Datierung werden auch samtliche bekannte Fibeln mit vollplastischem Lowenbugel angefuhrt und mit der Bregenzer Fibel verglichen. Das allgemeine Verbreitungsgebiet deutet eine gallo-romische Provenienz der Lowenfibeln an.
{"title":"»Ein niedlicher Löwe mit starker Mähne« – zu einer Löwenfibel mit rhombischer Bügelplatte und kurzem schmalen Fuß aus Brigantium / Bregenz","authors":"Julia Rabitsch","doi":"10.11588/AK.2020.1.78124","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2020.1.78124","url":null,"abstract":"In diesem Artikel wird eine Fibel aus der romischen Siedlung Brigantium / Bregenz (A) besprochen. Es handelt sich um eine seltene Form, deren Bugel durch einen vollplastischen Lowen gebildet wird. Da von diesem Typ nur sehr wenige Stucke bekannt sind, lassen sich kaum konkrete Aussagen zu dieser Fibel treffen. Die Ahnlichkeit der einzelnen Exemplare spricht jedoch dafur, dass sie alle aus einer einzigen Werkstatte stammen. Neben Uberlegungen zu ihrer moglichen Herkunft und Datierung werden auch samtliche bekannte Fibeln mit vollplastischem Lowenbugel angefuhrt und mit der Bregenzer Fibel verglichen. Das allgemeine Verbreitungsgebiet deutet eine gallo-romische Provenienz der Lowenfibeln an.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"104 1","pages":"77-91"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2020-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"77654583","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-01-01DOI: 10.11588/AK.2020.1.78126
Stephanie Zintl, Michaela Helmbrecht
Aus einem Frauengrab (Grab 209) des Graberfelds in Rain am Lech stammt ein Paar Pressblechriemenzungen mit Tierstil- und Kriegerdarstellungen. Das Grab ist durch fruhmittelalterliche Graboffnung stark gestort; die verbliebenen Funde umfassen neben der Pressblechwadenbindengarnitur Teile des Gurtelgehanges, darunter eine Zierscheibe mit Elfenbeinring und Fragmente einer Stangengliederkette sowie eine ungewohnliche kleine Fibel; sie erlauben eine Datierung des Grabes in die erste Halfte bis um die Mitte des 7. Jahrhunderts. Ein besonderer Schwerpunkt des Artikels liegt auf den Riemenzungen mit den figurlichen Darstellungen. Sie werden im Lichte von Vergleichsfunden diskutiert, und es werden Uberlegungen zur Bedeutung des Motivs angestellt.
{"title":"Wadenbindengarnitur mit Kriegerdarstellung – ein Neufund aus Rain am Lech (Lkr. Donau-Ries / D)","authors":"Stephanie Zintl, Michaela Helmbrecht","doi":"10.11588/AK.2020.1.78126","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2020.1.78126","url":null,"abstract":"Aus einem Frauengrab (Grab 209) des Graberfelds in Rain am Lech stammt ein Paar Pressblechriemenzungen mit Tierstil- und Kriegerdarstellungen. Das Grab ist durch fruhmittelalterliche Graboffnung stark gestort; die verbliebenen Funde umfassen neben der Pressblechwadenbindengarnitur Teile des Gurtelgehanges, darunter eine Zierscheibe mit Elfenbeinring und Fragmente einer Stangengliederkette sowie eine ungewohnliche kleine Fibel; sie erlauben eine Datierung des Grabes in die erste Halfte bis um die Mitte des 7. Jahrhunderts. Ein besonderer Schwerpunkt des Artikels liegt auf den Riemenzungen mit den figurlichen Darstellungen. Sie werden im Lichte von Vergleichsfunden diskutiert, und es werden Uberlegungen zur Bedeutung des Motivs angestellt.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"39 1","pages":"107-131"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2020-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"85731020","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2020-01-01DOI: 10.11588/AK.2020.1.78123
Karl Oberhofer
Seit 1882 ist ein Fragment einer mensa ponderaria aus Bregenz bekannt. 1899 kam ebendort ein Kapitell zum Vorschein, fur das zunachst eine Umarbeitung zu einem Wasserbecken angedacht wurde. Zusammen mit einem weiteren vergleichbaren Stuck aus jungeren Grabungen handelt es sich aber um Hohlmassteine, die wie die mensa ponderaria aus Architekturelementen gefertigt wurden. Die metrologischen Charakteristika dieser neu vermessenen Objekte scheinen zur Bestimmung der Volumina von 6 sextarii Ol, 8 librae bzw. 1 semodius Gerste, 50 librae Weizen sowie 1 amphora Wein gedient zu haben und finden Vergleiche aus der zweiten Halfte des 1. Jahrhunderts n. Chr.
{"title":"Zwei bemerkenswerte Hohlmaßsteine aus Brigantium / Bregenz: neue Erkenntnisse zur mensa ponderaria","authors":"Karl Oberhofer","doi":"10.11588/AK.2020.1.78123","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2020.1.78123","url":null,"abstract":"Seit 1882 ist ein Fragment einer mensa ponderaria aus Bregenz bekannt. 1899 kam ebendort ein Kapitell zum Vorschein, fur das zunachst eine Umarbeitung zu einem Wasserbecken angedacht wurde. Zusammen mit einem weiteren vergleichbaren Stuck aus jungeren Grabungen handelt es sich aber um Hohlmassteine, die wie die mensa ponderaria aus Architekturelementen gefertigt wurden. Die metrologischen Charakteristika dieser neu vermessenen Objekte scheinen zur Bestimmung der Volumina von 6 sextarii Ol, 8 librae bzw. 1 semodius Gerste, 50 librae Weizen sowie 1 amphora Wein gedient zu haben und finden Vergleiche aus der zweiten Halfte des 1. Jahrhunderts n. Chr.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"61 1","pages":"57-75"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2020-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"75582483","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2018-07-01DOI: 10.11588/AK.2018.1.75218
K. Kothieringer, Timo Seregély, K. Lambers
Although hillforts, ritual sites and burial mounds have been in existence in various regions, the German Central Uplands have largely been considered void of rural occupation during the Bronze and Iron Ages (approx. 2100-30 BC). The presence of these sites, combined with mounting evidence from geoarchives of human impact on the landscape since the Neolithic, has led us to investigate the settlement and landscape history of the Northern Franconian Jura in Bavaria as a model region for studying human activity in and impact on the German Central Uplands during the Metal Ages.In this article, we present the first results of an interdisciplinary study of the Weismain river catchment undertaken since 2013. A combination of geoarchaeological and archaeological, on-site and off-site, field and lab investigations at both valley and plateau sites revealed evidence of human land use and settlement from the 16th century BC (Middle Bronze Age) onwards, with further emerging evidence of changing vegetation, land-use strategies and settlement preferences until the end of the Iron Age. While research is still ongoing, it may be concluded that in the study region, and possibly other parts of the German Central Uplands, land use had begun earlier and was more intense and varied than previously thought.
{"title":"Settlement and landscape history of the northern Franconian Jura during the Bronze and Iron Ages","authors":"K. Kothieringer, Timo Seregély, K. Lambers","doi":"10.11588/AK.2018.1.75218","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2018.1.75218","url":null,"abstract":"Although hillforts, ritual sites and burial mounds have been in existence in various regions, the German Central Uplands have largely been considered void of rural occupation during the Bronze and Iron Ages (approx. 2100-30 BC). The presence of these sites, combined with mounting evidence from geoarchives of human impact on the landscape since the Neolithic, has led us to investigate the settlement and landscape history of the Northern Franconian Jura in Bavaria as a model region for studying human activity in and impact on the German Central Uplands during the Metal Ages.In this article, we present the first results of an interdisciplinary study of the Weismain river catchment undertaken since 2013. A combination of geoarchaeological and archaeological, on-site and off-site, field and lab investigations at both valley and plateau sites revealed evidence of human land use and settlement from the 16th century BC (Middle Bronze Age) onwards, with further emerging evidence of changing vegetation, land-use strategies and settlement preferences until the end of the Iron Age. While research is still ongoing, it may be concluded that in the study region, and possibly other parts of the German Central Uplands, land use had begun earlier and was more intense and varied than previously thought.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"25 1","pages":"57-69"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2018-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"89435571","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2017-01-11DOI: 10.11588/AK.2015.1.34699
F. Gall
Das Archaologische Museum im »Robertinum« in Halle (Saale) besitzt seit dem 19. Jahrhundert eine Bronzescheibe mit einer Gesichtsdarstellung der Gorgo Medusa. Das Stuck soll zusammen mit einem schlichten Bronzering in einer Urne gefunden worden sein, die bei Belleben-Haus Zeitz zutage kam. Quasi als Nachtrag zum Corpus romischer Funde im europaischen Barbaricum werden die Ikonographie (Apotropaion, spater Bildnistrager im germanischen Kontext), die Technik (Guss) und die ursprungliche Verwendung (Beschlag) untersucht. Im Rahmen stilistischer Vergleiche der Gesichtszuge konnen mehrere verbluffende Parallelen benannt werden, welche die zeitliche Einordnung in das 3. Jahrhundert stutzen. Ahnliche Beschlage sind sowohl aus militarischen Anlagen als auch aus Zivilsiedlungen bekannt.
{"title":"Ein römisches Gorgoneion aus Belleben-Haus Zeitz (Salzlandkreis)","authors":"F. Gall","doi":"10.11588/AK.2015.1.34699","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2015.1.34699","url":null,"abstract":"Das Archaologische Museum im »Robertinum« in Halle (Saale) besitzt seit dem 19. Jahrhundert eine Bronzescheibe mit einer Gesichtsdarstellung der Gorgo Medusa. Das Stuck soll zusammen mit einem schlichten Bronzering in einer Urne gefunden worden sein, die bei Belleben-Haus Zeitz zutage kam. Quasi als Nachtrag zum Corpus romischer Funde im europaischen Barbaricum werden die Ikonographie (Apotropaion, spater Bildnistrager im germanischen Kontext), die Technik (Guss) und die ursprungliche Verwendung (Beschlag) untersucht. Im Rahmen stilistischer Vergleiche der Gesichtszuge konnen mehrere verbluffende Parallelen benannt werden, welche die zeitliche Einordnung in das 3. Jahrhundert stutzen. Ahnliche Beschlage sind sowohl aus militarischen Anlagen als auch aus Zivilsiedlungen bekannt.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"57 1","pages":"125-135"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2017-01-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"84543301","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2017-01-11DOI: 10.11588/AK.2015.4.34700
Shumon T. Hussain
Im europaischen Jungpalaolithikum mussen grose Flussachsen als wichtige Konstitutivgrosen menschlicher Raumlichkeit verstanden werden. Glaziale Flusse reprasentieren in diesen Landschaften typischerweise Elemente hoher Fokalitat, die sich durch die Hervorbringung spezifischer Affordanzen und Heuristiken fur die menschliche Raumnutzung als besonders relevant erweisen und so eine Konvergenz von Natur- und Kulturraum begunstigen. Im fruhen (Aurignacien) und spaten Jungpalaolithikum (Magdalenien) schlagt sich diese Matrix in der Nutzung von Flusssystemen als Mobilitats- und Kommunikationsachsen nieder. In diesen Kontexten fallt die Zuganglichkeit und Prominenz groser Flusslaufe mit einem sozialhistorischen Kolonisationshintergrund und begrenztem Landschaftswissen zusammen. Demgegenuber lasst sich ein Abschnitt im mittleren Jungpalaolithikum (Gravettien) unterscheiden, in dem Flusse haufiger Grenzfunktionen annehmen und dabei die heterogene Struktur des sozialen Raums abbilden. Der Fokalitat von Flusssystemen kann dort demgemas ein kulturgeographischer Konsolidierungshintergrund mit »gewachsenem« und hinreichend verfugbarem Landschaftswissen gegenubergestellt werden.
{"title":"Mensch, Fluss und Raum: Überlegungen zur ökokulturellen Rolle großer Flusssysteme im europäischen Jungpaläolithikum","authors":"Shumon T. Hussain","doi":"10.11588/AK.2015.4.34700","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2015.4.34700","url":null,"abstract":"Im europaischen Jungpalaolithikum mussen grose Flussachsen als wichtige Konstitutivgrosen menschlicher Raumlichkeit verstanden werden. Glaziale Flusse reprasentieren in diesen Landschaften typischerweise Elemente hoher Fokalitat, die sich durch die Hervorbringung spezifischer Affordanzen und Heuristiken fur die menschliche Raumnutzung als besonders relevant erweisen und so eine Konvergenz von Natur- und Kulturraum begunstigen. Im fruhen (Aurignacien) und spaten Jungpalaolithikum (Magdalenien) schlagt sich diese Matrix in der Nutzung von Flusssystemen als Mobilitats- und Kommunikationsachsen nieder. In diesen Kontexten fallt die Zuganglichkeit und Prominenz groser Flusslaufe mit einem sozialhistorischen Kolonisationshintergrund und begrenztem Landschaftswissen zusammen. Demgegenuber lasst sich ein Abschnitt im mittleren Jungpalaolithikum (Gravettien) unterscheiden, in dem Flusse haufiger Grenzfunktionen annehmen und dabei die heterogene Struktur des sozialen Raums abbilden. Der Fokalitat von Flusssystemen kann dort demgemas ein kulturgeographischer Konsolidierungshintergrund mit »gewachsenem« und hinreichend verfugbarem Landschaftswissen gegenubergestellt werden.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"2 1","pages":"439-458"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2017-01-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"76316080","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2017-01-01DOI: 10.11588/AK.2017.4.74844
Mark T. Wild
In der Hoffnung, ein »neues Stellmoor« zu finden, wurden 2003 und 2004 Bereiche von Nahe LA11 untersucht. Da die Stratigraphie kompliziert und die Anzahl an Funden eher gering war, warteten die Funde bisher auf ihre Analyse. Insgesamt wurden nun 112 Uberreste von Rentieren archaozoologisch und technologisch untersucht. Die Ergebnisse lassen auf mindestens funf geschlachtete Tiere schliesen. Fleischtragende Knochen sprechen fur eine Verarbeitung der Jagdbeute vor Ort sowie fur die Erlegung derselben in der Nahe. Knapp 25% der Knochen sind anthropogen modifiziert. Durch sie konnen verschiedene Aktivitaten von der Hautung bis zur Markgewinnung nachvollzogen werden. Die Herdenstruktur deutet auf die Anwesenheit im Winter hin, wodurch sich das Potenzial von Nahe bei der Untersuchung von Rentiermigrationen in der Dryas III zeigt: Es ist denkbar, dass dieselben Herden wie in Stellmoor, jedoch leicht spater bejagt wurden. Nichtsdestotrotz werden Ausgrabungen notig sein, um die beobachteten Muster der Analyse zu uberprufen, die stratigraphischen Kenntnisse zu prazisieren und eine Knochenindustrie zu finden, die existierende Studien zu Stellmoor komplementieren konnte.
{"title":"18 km Northwards – Zooarchaeological and Technological Analysis of the Ahrensburgian Assemblage from Nahe LA11 at Lake Itzstedt (Kr. Segeberg / D)","authors":"Mark T. Wild","doi":"10.11588/AK.2017.4.74844","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/AK.2017.4.74844","url":null,"abstract":"In der Hoffnung, ein »neues Stellmoor« zu finden, wurden 2003 und 2004 Bereiche von Nahe LA11 untersucht. Da die Stratigraphie kompliziert und die Anzahl an Funden eher gering war, warteten die Funde bisher auf ihre Analyse. Insgesamt wurden nun 112 Uberreste von Rentieren archaozoologisch und technologisch untersucht. Die Ergebnisse lassen auf mindestens funf geschlachtete Tiere schliesen. Fleischtragende Knochen sprechen fur eine Verarbeitung der Jagdbeute vor Ort sowie fur die Erlegung derselben in der Nahe. Knapp 25% der Knochen sind anthropogen modifiziert. Durch sie konnen verschiedene Aktivitaten von der Hautung bis zur Markgewinnung nachvollzogen werden. Die Herdenstruktur deutet auf die Anwesenheit im Winter hin, wodurch sich das Potenzial von Nahe bei der Untersuchung von Rentiermigrationen in der Dryas III zeigt: Es ist denkbar, dass dieselben Herden wie in Stellmoor, jedoch leicht spater bejagt wurden. Nichtsdestotrotz werden Ausgrabungen notig sein, um die beobachteten Muster der Analyse zu uberprufen, die stratigraphischen Kenntnisse zu prazisieren und eine Knochenindustrie zu finden, die existierende Studien zu Stellmoor komplementieren konnte.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"24 1","pages":"441-460"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2017-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"89147233","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2016-12-15DOI: 10.11588/ak.2011.2.34549
M. Schulze-Dörrlamm
Aus Mainz stammen drei Brettspielsteine, die sowohl Hinweise auf die Standorte von Adelssitzen in der Stadt geben, als auch neue Aspekte zur Kulturgeschichte beitragen. Ein beidseitig mit figurlichen Reliefs verziertes Exemplar vom Kastrich kann wegen seines Dekors - einer halbmondformigen Schlange mit antithetischen Kopfen - schon in das 9. Jahrhundert datiert werden. Es belegt, dass die ersten Spielsteine dieses Typs bereits in der Karolingerzeit hergestellt worden sind. Das Fragment eines salierzeitlichen Spielsteins mit geometrisch durchbrochener Deckplatte wurde auf dem Flachsmarkt entdeckt und lasst gemeinsam mit anderen, hervorragenden Funden aus unmittelbarer Nahe auf die Existenz eines Adelssitzes schliesen. Ein Spielstein des 11. bis fruhen 12. Jahrhunderts vom Schlossplatz tragt das Relief eines nackten Kahlkopfes, der mit erhobener Keule auf der Reling eines Bootes sitzt. Es ist die alteste, mittelalterliche Darstellung eines narrischen Spasmachers, die zufallig erhalten blieb.
{"title":"Drei mittelalterliche Brettspielsteine aus Mainz","authors":"M. Schulze-Dörrlamm","doi":"10.11588/ak.2011.2.34549","DOIUrl":"https://doi.org/10.11588/ak.2011.2.34549","url":null,"abstract":"Aus Mainz stammen drei Brettspielsteine, die sowohl Hinweise auf die Standorte von Adelssitzen in der Stadt geben, als auch neue Aspekte zur Kulturgeschichte beitragen. Ein beidseitig mit figurlichen Reliefs verziertes Exemplar vom Kastrich kann wegen seines Dekors - einer halbmondformigen Schlange mit antithetischen Kopfen - schon in das 9. Jahrhundert datiert werden. Es belegt, dass die ersten Spielsteine dieses Typs bereits in der Karolingerzeit hergestellt worden sind. Das Fragment eines salierzeitlichen Spielsteins mit geometrisch durchbrochener Deckplatte wurde auf dem Flachsmarkt entdeckt und lasst gemeinsam mit anderen, hervorragenden Funden aus unmittelbarer Nahe auf die Existenz eines Adelssitzes schliesen. Ein Spielstein des 11. bis fruhen 12. Jahrhunderts vom Schlossplatz tragt das Relief eines nackten Kahlkopfes, der mit erhobener Keule auf der Reling eines Bootes sitzt. Es ist die alteste, mittelalterliche Darstellung eines narrischen Spasmachers, die zufallig erhalten blieb.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"39 1","pages":"273-292"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-12-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"73909440","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}