Robert Bielitzki, Tom Behrendt, M. Behrens, L. Schega
{"title":"Blutflussrestriktionstraining zur akuten und chronischen\n Schmerzreduktion in der orthopädischen Rehabilitation","authors":"Robert Bielitzki, Tom Behrendt, M. Behrens, L. Schega","doi":"10.1055/a-1815-8426","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Körperliche Aktivität in Form von Kraft- und Ausdauertraining\n kann zu einer akuten übungsinduzierten Hypoalgesie und chronischen\n Schmerzreduktion führen. Studien zeigen, dass vor allem hochintensive\n körperliche Aktivitäten diesen Effekt herbeiführen\n können. Insbesondere nach Verletzungen oder orthopädischen\n Eingriffen sind Patienten häufig mit lokalen Schmerzsensationen im\n Bereich geschädigter bzw. operierter Strukturen konfrontiert und\n könnten von akuten und chronischen hypoalgetischen Effekten profitieren.\n Aufgrund möglicher vorliegender Gewebsschädigungen sind diese\n Patienten in der frührehabilitativen Phase jedoch zumeist nicht in der\n Lage, hohe mechanische Belastungen zu tolerieren, was Therapeuten im Rahmen der\n orthopädischen Rehabilitation vor große Herausforderungen\n stellt. In diesem Kontext scheint das Blutflussrestriktionstraining\n (BFR-Training) eine effektive Methode für die Reduktion von akuten und\n chronischen Schmerzen zu sein. Beim BFR-Training wird der Blutfluss\n während körperlicher Aktivität durch die proximale\n Applikation von Manschetten an den Extremitäten reduziert. Die dadurch\n induzierten Prozesse führen trotz geringerer mechanischer\n Trainingsbelastung zu einer hohen metabolischen Beanspruchung, die der eines\n hochintensiven körperlichen Trainings entspricht. Vor diesem Hintergrund\n stellt sich die Frage, inwiefern ein BFR-Training vergleichbare hypoalgetische\n Effekte erzielen kann wie ein klassisches hochintensives Training. Der\n vorliegende Übersichtsbeitrag stellt die aktuelle Evidenz für\n die durch ein BFR-Training induzierte akute und chronische Schmerzreduktion\n sowie die potenziellen Wirkungsmechanismen vor, aus denen nachfolgend\n Empfehlungen für die therapeutische Anwendung innerhalb des\n Rehabilitationsprozesses abgeleitet werden.","PeriodicalId":42423,"journal":{"name":"Bewegungstherapie und Gesundheitssport","volume":"66 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.5000,"publicationDate":"2022-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Bewegungstherapie und Gesundheitssport","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-1815-8426","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"SPORT SCIENCES","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Körperliche Aktivität in Form von Kraft- und Ausdauertraining
kann zu einer akuten übungsinduzierten Hypoalgesie und chronischen
Schmerzreduktion führen. Studien zeigen, dass vor allem hochintensive
körperliche Aktivitäten diesen Effekt herbeiführen
können. Insbesondere nach Verletzungen oder orthopädischen
Eingriffen sind Patienten häufig mit lokalen Schmerzsensationen im
Bereich geschädigter bzw. operierter Strukturen konfrontiert und
könnten von akuten und chronischen hypoalgetischen Effekten profitieren.
Aufgrund möglicher vorliegender Gewebsschädigungen sind diese
Patienten in der frührehabilitativen Phase jedoch zumeist nicht in der
Lage, hohe mechanische Belastungen zu tolerieren, was Therapeuten im Rahmen der
orthopädischen Rehabilitation vor große Herausforderungen
stellt. In diesem Kontext scheint das Blutflussrestriktionstraining
(BFR-Training) eine effektive Methode für die Reduktion von akuten und
chronischen Schmerzen zu sein. Beim BFR-Training wird der Blutfluss
während körperlicher Aktivität durch die proximale
Applikation von Manschetten an den Extremitäten reduziert. Die dadurch
induzierten Prozesse führen trotz geringerer mechanischer
Trainingsbelastung zu einer hohen metabolischen Beanspruchung, die der eines
hochintensiven körperlichen Trainings entspricht. Vor diesem Hintergrund
stellt sich die Frage, inwiefern ein BFR-Training vergleichbare hypoalgetische
Effekte erzielen kann wie ein klassisches hochintensives Training. Der
vorliegende Übersichtsbeitrag stellt die aktuelle Evidenz für
die durch ein BFR-Training induzierte akute und chronische Schmerzreduktion
sowie die potenziellen Wirkungsmechanismen vor, aus denen nachfolgend
Empfehlungen für die therapeutische Anwendung innerhalb des
Rehabilitationsprozesses abgeleitet werden.