{"title":"Pintadere: Überblick über die Fundgruppe der Tonstempel ausgehend von zwei Funden aus Sopron-Krautacker (Westungarn)","authors":"Franka Schwellnus","doi":"10.11588/AK.2010.2.28074","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Tonstempel (Pintadere) sind als Fundgruppe in der Vorgeschichte bereits im sudosteuropaischen Neolithikum nachgewiesen. Sie verbreiten sich in dieser Zeit, ausgehend vom Nahen Osten und Griechenland, uber die Balkanlander bis nach Ungarn, Osterreich und Norditalien, wobei ihr sehr vielfaltiger Motivschatz bereits grose Ahnlichkeit zu dem spaterer Stucke zeigt. Die Tradition ist anschliesend bis in die Urnenfelderzeit nicht mehr nachweisbar, erlebt dann aber in Suddeutschland und Bohmen eine neue Blute. Die Motive scheinen nun leicht verandert und filigraner; ihre ausere Form beschrankt sich auf den Kreis. In der spathallstattzeitlichen Vekerzuggruppe der Grosen Ungarischen Tiefebene und der ausersten Sudwestslowakei treten Tonstempel gehauft auf; die Motive ahneln den neolithischen, wobei sich einige Anklange an den skythischen Tierstil finden. Ihre Vergesellschaftung mit Farbresten in Grabern in dieser Zeit beweist ihre Funktion zum Stempeln von Farbe – allerdings muss fraglich bleiben, worauf gestempelt wurde, da entsprechende Funde fehlen. Nahe liegend ist die Verzierung eines weichen Untergrundes wie Haut, wofur auch die Berichte antiker Autoren sprechen.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"1 1","pages":"207-226"},"PeriodicalIF":0.2000,"publicationDate":"2016-02-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Archaologisches Korrespondenzblatt","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.11588/AK.2010.2.28074","RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q2","JCRName":"Arts and Humanities","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Tonstempel (Pintadere) sind als Fundgruppe in der Vorgeschichte bereits im sudosteuropaischen Neolithikum nachgewiesen. Sie verbreiten sich in dieser Zeit, ausgehend vom Nahen Osten und Griechenland, uber die Balkanlander bis nach Ungarn, Osterreich und Norditalien, wobei ihr sehr vielfaltiger Motivschatz bereits grose Ahnlichkeit zu dem spaterer Stucke zeigt. Die Tradition ist anschliesend bis in die Urnenfelderzeit nicht mehr nachweisbar, erlebt dann aber in Suddeutschland und Bohmen eine neue Blute. Die Motive scheinen nun leicht verandert und filigraner; ihre ausere Form beschrankt sich auf den Kreis. In der spathallstattzeitlichen Vekerzuggruppe der Grosen Ungarischen Tiefebene und der ausersten Sudwestslowakei treten Tonstempel gehauft auf; die Motive ahneln den neolithischen, wobei sich einige Anklange an den skythischen Tierstil finden. Ihre Vergesellschaftung mit Farbresten in Grabern in dieser Zeit beweist ihre Funktion zum Stempeln von Farbe – allerdings muss fraglich bleiben, worauf gestempelt wurde, da entsprechende Funde fehlen. Nahe liegend ist die Verzierung eines weichen Untergrundes wie Haut, wofur auch die Berichte antiker Autoren sprechen.
期刊介绍:
The Archäologisches Korrespondenzblatt is a quarterly journal quickly informing the scientific community in short articles about new results in archaelogical research in Germany and other countries. The Archäologisches Korrespondenzblatt has a profile as a topical scientific journal on issues of Prehistoric, Roman and Medieval archaeology and related sciences in Europe. Beside topical debates the journal provides a place for the publication of new finds and short analysis of general interest. The articles are up to 20 pages in print; contributions in foreign languages are accepted.