Malte Steinbrink, Daniel Ehebrecht, C. Haferburg, V. Deffner
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Abstract
Hausermann und Siebel konzeptionalisierten 1993 mit der Festivalisierungsthese die stadtpolitische Instrumentalisierung von Grosereignissen. Seither haben sich die Events und die theoretische Auseinandersetzung verandert. Hinsichtlich der Megaevents lassen sich derzeit zwei Trends beobachten: 1. der enorme okonomische wie politische Bedeutungsgewinn der Events und 2. die Events finden immer haufiger im ‚Globalen Suden‘ statt. Dieser Beitrag untersucht die urbanen Bedingungen und Effekte von Megaevents am Beispiel Rio de Janeiros. Der Fokus liegt auf den in zumeist informell organisierten Wohngebieten einkommensschwacher Gruppen, auf den favelas, die sich als besonders sensibles Wirkungsfeld der Festivalisierung erweisen . Im Zuge der Auseinandersetzung mit den urbanen Effekten entwickeln wir eine analytische Perspektive, die sich auf andere Gastgeberstadte im Globalen Suden ubertragen lasst. Thematisiert werden exkludierende Strategien und marktimperiale Effekte der Eventvorbereitung. Im Fazit werden diese als anti-social legacy zusammengefasst.