Pub Date : 2023-11-03DOI: 10.36900/suburban.v11i3/4.913
Andrei Semenov
The unfolding debate on authoritarian urbanism and resistance to it largely avoided the conceptual clarification of what exactly this phenomenon is about. In this comment, I argue that authoritarian urbanism should be conceptualised as practices and tools for governing the urban space that help to maintain the autocratic order. I draw on the evidence from Russia to check if urban contention there fits into the category of „resistance to authoritarian urbanism“ and posit that it occupies the middle-ground between an open call for fundamental change in urban governance and infrapolitics.
{"title":"Resistance to what? Urban contention in authoritarian Russia","authors":"Andrei Semenov","doi":"10.36900/suburban.v11i3/4.913","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/suburban.v11i3/4.913","url":null,"abstract":"The unfolding debate on authoritarian urbanism and resistance to it largely avoided the conceptual clarification of what exactly this phenomenon is about. In this comment, I argue that authoritarian urbanism should be conceptualised as practices and tools for governing the urban space that help to maintain the autocratic order. I draw on the evidence from Russia to check if urban contention there fits into the category of „resistance to authoritarian urbanism“ and posit that it occupies the middle-ground between an open call for fundamental change in urban governance and infrapolitics.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"13 6","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135818485","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-11-03DOI: 10.36900/suburban.v11i3/4.871
Marcell Hajdu
Seit dem Machtantritt der derzeitigen ungarischen Regierung im Jahr 2010 hat sich die ungarische Hauptstadt Budapest rasant entwickelt. Die meisten der wichtigen symbolischen Räume der Stadt werden im Rahmen großräumiger Stadtentwicklungsprojekte umgestaltet, die von der nationalen Regierung geleitet und vom Staat finanziert werden. Diese Projekte spielen eine wichtige Rolle in der populistischen politischen Artikulation der Regierung, die sich selbst als die einzig legitimen Vertreter der „Nation“ – im Gegensatz zu einer Koalition einheimischer und internationaler „neoliberaler Eliten“ – definiert. In diesem Artikel fokussiere ich auf drei emblematische Projekte der Budapester Stadtentwicklung nach 2010 und untersuche, wie ihre institutionellen und prozeduralen Strukturen den vermeintlichen Bruch des Regimes mit der hegemonialen neoliberalen Ordnung darstellen. Zugleich erörtere ich, inwiefern diese Entwicklungsprojekte wirklich einen Bruch mit der Rationalität der neoliberalen urbanen Governance darstellen. Ich nähere mich der Frage aus einer diskurstheoretischen Perspektive und stelle fest, dass die Stadtpolitik des Regimes starke Kontinuitäten zu neoliberalen Formen der Stadtentwicklung aufweist und einige ihrer Tendenzen radikalisiert. Der deutlichste Unterschied ist die starke Zentralisierung der Macht über die Stadtentwicklung in den Händen der nationalen Regierung, was gerade dadurch legitimiert wird, dass es einen Bruch mit der Politik des Vorgängerregimes und der neoliberalen Stadtpolitik in den westeuropäischen Kernländern darstellt.
{"title":"„Gegen-Neoliberalisierung“ in Budapest","authors":"Marcell Hajdu","doi":"10.36900/suburban.v11i3/4.871","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/suburban.v11i3/4.871","url":null,"abstract":"Seit dem Machtantritt der derzeitigen ungarischen Regierung im Jahr 2010 hat sich die ungarische Hauptstadt Budapest rasant entwickelt. Die meisten der wichtigen symbolischen Räume der Stadt werden im Rahmen großräumiger Stadtentwicklungsprojekte umgestaltet, die von der nationalen Regierung geleitet und vom Staat finanziert werden. Diese Projekte spielen eine wichtige Rolle in der populistischen politischen Artikulation der Regierung, die sich selbst als die einzig legitimen Vertreter der „Nation“ – im Gegensatz zu einer Koalition einheimischer und internationaler „neoliberaler Eliten“ – definiert. In diesem Artikel fokussiere ich auf drei emblematische Projekte der Budapester Stadtentwicklung nach 2010 und untersuche, wie ihre institutionellen und prozeduralen Strukturen den vermeintlichen Bruch des Regimes mit der hegemonialen neoliberalen Ordnung darstellen. Zugleich erörtere ich, inwiefern diese Entwicklungsprojekte wirklich einen Bruch mit der Rationalität der neoliberalen urbanen Governance darstellen. Ich nähere mich der Frage aus einer diskurstheoretischen Perspektive und stelle fest, dass die Stadtpolitik des Regimes starke Kontinuitäten zu neoliberalen Formen der Stadtentwicklung aufweist und einige ihrer Tendenzen radikalisiert. Der deutlichste Unterschied ist die starke Zentralisierung der Macht über die Stadtentwicklung in den Händen der nationalen Regierung, was gerade dadurch legitimiert wird, dass es einen Bruch mit der Politik des Vorgängerregimes und der neoliberalen Stadtpolitik in den westeuropäischen Kernländern darstellt.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"12 25","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135818491","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-11-03DOI: 10.36900/suburban.v11i3/4.905
Victoria Grau
Natalie Koch liefert mit Spatializing authoritarianism einen weiteren Beitrag zur immer stärker werdenden Debatte um die Zusammenhänge zwischen Politik, Planung und Raum. Die wichtigsten Intentionen der Publikation sind, den Paternalismus westlicher und US-amerikanischer Forscher_innen aufzubrechen und die Fixierung der kritischen Raumforschung auf den Nationalstaat zu überwinden. Ein reichhaltiges Material bietet die Kasuistik des Bandes: 17 Beiträge von 21 Autor_innen über 16 Länder. Die Fülle an Informationen ist sehr anregend, die theoretische Ausbeute bleibt aber gering.
{"title":"Wie verräumlicht sich Unterdrückung?","authors":"Victoria Grau","doi":"10.36900/suburban.v11i3/4.905","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/suburban.v11i3/4.905","url":null,"abstract":"Natalie Koch liefert mit Spatializing authoritarianism einen weiteren Beitrag zur immer stärker werdenden Debatte um die Zusammenhänge zwischen Politik, Planung und Raum. Die wichtigsten Intentionen der Publikation sind, den Paternalismus westlicher und US-amerikanischer Forscher_innen aufzubrechen und die Fixierung der kritischen Raumforschung auf den Nationalstaat zu überwinden. Ein reichhaltiges Material bietet die Kasuistik des Bandes: 17 Beiträge von 21 Autor_innen über 16 Länder. Die Fülle an Informationen ist sehr anregend, die theoretische Ausbeute bleibt aber gering.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"12 17","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135818495","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-11-03DOI: 10.36900/suburban.v11i3/4.912
Teresa Huhle
Zu Beginn der Arbeit an einem mehrjährigen Buchprojekt ist manchmal nicht zu erahnen, welche Aktualität das Thema zum Erscheinungszeitpunkt erlangen wird. Die hier besprochene Monografie von Antonio Carbone erschien im Jahr 2022 und damit noch mitten in der von der Coronapandemie geprägten Gegenwart. Zu diesem Zeitpunkt diskutierten Historiker_innen auch außerhalb fachwissenschaftlicher Kreise schon seit zwei Jahren, ob historische Parallelen oder gar Lehren aus der Geschichte für den Umgang mit der pandemischen Krise angebracht und hilfreich seien. In der hier besprochenen Dissertation sind die Cholera- und Gelbfieberepidemien, die Buenos Aires in den späten 1860er- und frühen 1870er-Jahren heimsuchten, Kristallisationspunkte, an denen sich Debatten um urbane Veränderungen zuspitzten, verdichteten und an Wirkmächtigkeit gewannen.
{"title":"Buenos Aires in Zeiten der Cholera und des Gelbfiebers","authors":"Teresa Huhle","doi":"10.36900/suburban.v11i3/4.912","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/suburban.v11i3/4.912","url":null,"abstract":"Zu Beginn der Arbeit an einem mehrjährigen Buchprojekt ist manchmal nicht zu erahnen, welche Aktualität das Thema zum Erscheinungszeitpunkt erlangen wird. Die hier besprochene Monografie von Antonio Carbone erschien im Jahr 2022 und damit noch mitten in der von der Coronapandemie geprägten Gegenwart. Zu diesem Zeitpunkt diskutierten Historiker_innen auch außerhalb fachwissenschaftlicher Kreise schon seit zwei Jahren, ob historische Parallelen oder gar Lehren aus der Geschichte für den Umgang mit der pandemischen Krise angebracht und hilfreich seien. In der hier besprochenen Dissertation sind die Cholera- und Gelbfieberepidemien, die Buenos Aires in den späten 1860er- und frühen 1870er-Jahren heimsuchten, Kristallisationspunkte, an denen sich Debatten um urbane Veränderungen zuspitzten, verdichteten und an Wirkmächtigkeit gewannen.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"13 25","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135818624","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-11-03DOI: 10.36900/suburban.v11i3/4.896
Leonie Stoll
Bereits 2016 wies die Mitte-Studie auf eine Radikalisierung rechtspopulistischer Gruppierungen hin. Die „Radikalisierung antidemokratischer Milieus“ wird allerdings – wie die neuere Stadtforschung kritisch hervorhebt – oft noch immer so verortet, dass kleinräumliche Betrachtungen rechter Strukturen ausgeklammert bleiben, was für analytische Fehlschlüsse sorge. Der hier rezensierte Sammelband „Lokal, extrem Rechts“, hearusgegeben von Daniel Mullis und Judith Miggelbrink, macht diese Forschungslücke deutlich und füllt sie facettenreich mit den Ergebnissen aktueller Stadt- und Raumforschung.
{"title":"Landschaften der Regression","authors":"Leonie Stoll","doi":"10.36900/suburban.v11i3/4.896","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/suburban.v11i3/4.896","url":null,"abstract":"Bereits 2016 wies die Mitte-Studie auf eine Radikalisierung rechtspopulistischer Gruppierungen hin. Die „Radikalisierung antidemokratischer Milieus“ wird allerdings – wie die neuere Stadtforschung kritisch hervorhebt – oft noch immer so verortet, dass kleinräumliche Betrachtungen rechter Strukturen ausgeklammert bleiben, was für analytische Fehlschlüsse sorge. Der hier rezensierte Sammelband „Lokal, extrem Rechts“, hearusgegeben von Daniel Mullis und Judith Miggelbrink, macht diese Forschungslücke deutlich und füllt sie facettenreich mit den Ergebnissen aktueller Stadt- und Raumforschung.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"12 27","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135818490","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-11-03DOI: 10.36900/suburban.v11i3/4.881
Michael Schwind
Mit der Wahl der Bharatiya Janata Party (BJP) vollzog sich in Indien eine Abkehr vom inklusiven Neoliberalismus hin zu einer Vertiefung des neoliberalen Projekts durch Sozialabbau und der Verbreitung einer hindunationalistischen Ideologie. Dieser Aufsatz entwickelt zunächst das Konzept des neoliberalen autoritären Urbanismus, der eine spezifische Phase kapitalistischer Raumproduktion bezeichnet, welche kapitalistische Verhältnisse über autoritäre, nationalistische und antidemokratische Elemente ausweitet. Anschließend wird der Frage nachgegangen, inwieweit sich Indiens autoritär-populistischer Wandel in seiner Enteignungspolitik und der Hinwendung zu marktbasierten Enteignungsinstrumenten niederschlägt und diese prägt. Am Beispiel der Wiederentdeckung von Land Pooling Schemes (LPS) werden drei Befunde diskutiert: (1) Die Abkehr von materiellen und rechtlichen Zugeständnissen für die Agrarbevölkerung. (2) Die Verschleierung der gewaltvollen Dimension der Urbanisierung über die Ausweitung ökonomischer Zwänge. (3) Die Ausweitung einer diskursiven Inklusion der enteigneten Landeigentümer_innen, welche widerstreitende Interessen zwischen Agrar- und urbanen Kapitalfraktionen zugunsten einer nationalen Einheit teilweise einzufangen sucht. Insgesamt zeigt sich, wie die indische Enteignungspolitik mit LPS eine potenziell hegemoniefördernde Funktion einnimmt, indem sie durch die Ausweitung und gleichzeitige Verschleierung von Zwang die landbesitzende Agrarbevölkerung nicht nur zum Verkauf ihres Landes und zur Teilnahme an städtischen Verwertungsprozessen aufruft, sondern sie gleichermaßen ideologisch und materiell untrennbar an das Schicksal der urbanen Nation zu binden sucht.
{"title":"Im Zwang der Nation?","authors":"Michael Schwind","doi":"10.36900/suburban.v11i3/4.881","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/suburban.v11i3/4.881","url":null,"abstract":"Mit der Wahl der Bharatiya Janata Party (BJP) vollzog sich in Indien eine Abkehr vom inklusiven Neoliberalismus hin zu einer Vertiefung des neoliberalen Projekts durch Sozialabbau und der Verbreitung einer hindunationalistischen Ideologie. Dieser Aufsatz entwickelt zunächst das Konzept des neoliberalen autoritären Urbanismus, der eine spezifische Phase kapitalistischer Raumproduktion bezeichnet, welche kapitalistische Verhältnisse über autoritäre, nationalistische und antidemokratische Elemente ausweitet. Anschließend wird der Frage nachgegangen, inwieweit sich Indiens autoritär-populistischer Wandel in seiner Enteignungspolitik und der Hinwendung zu marktbasierten Enteignungsinstrumenten niederschlägt und diese prägt. Am Beispiel der Wiederentdeckung von Land Pooling Schemes (LPS) werden drei Befunde diskutiert: (1) Die Abkehr von materiellen und rechtlichen Zugeständnissen für die Agrarbevölkerung. (2) Die Verschleierung der gewaltvollen Dimension der Urbanisierung über die Ausweitung ökonomischer Zwänge. (3) Die Ausweitung einer diskursiven Inklusion der enteigneten Landeigentümer_innen, welche widerstreitende Interessen zwischen Agrar- und urbanen Kapitalfraktionen zugunsten einer nationalen Einheit teilweise einzufangen sucht. Insgesamt zeigt sich, wie die indische Enteignungspolitik mit LPS eine potenziell hegemoniefördernde Funktion einnimmt, indem sie durch die Ausweitung und gleichzeitige Verschleierung von Zwang die landbesitzende Agrarbevölkerung nicht nur zum Verkauf ihres Landes und zur Teilnahme an städtischen Verwertungsprozessen aufruft, sondern sie gleichermaßen ideologisch und materiell untrennbar an das Schicksal der urbanen Nation zu binden sucht.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"17 1‐12","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135868357","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-11-03DOI: 10.36900/suburban.v11i3/4.900
Alke Jenss
Widerstand ist nicht immer offener Protest – gerade im Kontext autoritärer Praktiken und städtischer Gewalt. Nicht immer werden gleich ganze Plätze über Monate besetzt oder füllen Tausende laut die Straßen. Die autoritäre Stadt bedeutet gleichsam nicht unbedingt Militärposten und Straßensperren. Zwei Argumente möchte ich gerne in die Debatte einbringen. Erstens möchte ich, statt zu fragen, was wirklich als Widerstand gelten kann (im Sinne einer Typisierung) nach den sich verändernden Machtverhältnissen im Kontext eines authoritarian urbanism fragen. Mich interessiert der Prozess, in dem Politik entsteht, die Dynamik der Machtverhältnisse, die eben nicht statisch oder eingefroren sind. Zweitens ist es aus meiner Sicht nicht leicht, die Trennung zwischen „stillen“ Mikropraktiken und tatsächlichem Protest zu ziehen. Es gibt kein Entweder-oder.
{"title":"Schillernde Praktiken: Widerständiges in der neoliberal-autoritären Stadt","authors":"Alke Jenss","doi":"10.36900/suburban.v11i3/4.900","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/suburban.v11i3/4.900","url":null,"abstract":"Widerstand ist nicht immer offener Protest – gerade im Kontext autoritärer Praktiken und städtischer Gewalt. Nicht immer werden gleich ganze Plätze über Monate besetzt oder füllen Tausende laut die Straßen. Die autoritäre Stadt bedeutet gleichsam nicht unbedingt Militärposten und Straßensperren. Zwei Argumente möchte ich gerne in die Debatte einbringen. Erstens möchte ich, statt zu fragen, was wirklich als Widerstand gelten kann (im Sinne einer Typisierung) nach den sich verändernden Machtverhältnissen im Kontext eines authoritarian urbanism fragen. Mich interessiert der Prozess, in dem Politik entsteht, die Dynamik der Machtverhältnisse, die eben nicht statisch oder eingefroren sind. Zweitens ist es aus meiner Sicht nicht leicht, die Trennung zwischen „stillen“ Mikropraktiken und tatsächlichem Protest zu ziehen. Es gibt kein Entweder-oder.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"11 29","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135818353","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-11-03DOI: 10.36900/suburban.v11i3/4.861
Rony Emmenegger, Asebe Regassa
Kurz nach seiner Ernennung zum Premierminister Äthiopiens im April 2018 veranlasste Abiy Ahmed die Renovierung des Kaiserpalastes in der Hauptstadt Addis Abeba. Die Renovierung steht im Kontext einer Reihe von Infrastrukturprojekten im städtischen Raum, die nationale Einheit und staatliche Souveränität repräsentierten. Der Beitrag diskutiert Reinszenierung des in Unity Park umbenannten Palastes als politisches Projekt zur Schaffung einer äthiopischen Staatsgeschichte, einer Staatsmythologie und eines Staatsnationalismus. Spezielles Augenmerk liegt dabei auf dem Bau von Statuen zweier äthiopischer Kaiser: Menelik II und Haile Selassie I sowie ihrer strategischen Bedeutung für Abiy Ahmeds Vorhaben, seinen Herrschaftsanspruch in und über Äthiopien zu legitimieren. Die Statuen ermöglichen es ihm, sich als souveräner äthiopischer Führer zu inszenieren, als König, dessen souveräne Macht sich aus seiner Beziehung zu seinen Vorgängern an der Macht ergibt. Der Beitrag liefert Einblicke in die ideologische Dimension autoritärer Herrschaft und deren Konsolidierung im städtischen Raum.
{"title":"Der Palast und die Souveränität des Premierministers in Äthiopien","authors":"Rony Emmenegger, Asebe Regassa","doi":"10.36900/suburban.v11i3/4.861","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/suburban.v11i3/4.861","url":null,"abstract":"Kurz nach seiner Ernennung zum Premierminister Äthiopiens im April 2018 veranlasste Abiy Ahmed die Renovierung des Kaiserpalastes in der Hauptstadt Addis Abeba. Die Renovierung steht im Kontext einer Reihe von Infrastrukturprojekten im städtischen Raum, die nationale Einheit und staatliche Souveränität repräsentierten. Der Beitrag diskutiert Reinszenierung des in Unity Park umbenannten Palastes als politisches Projekt zur Schaffung einer äthiopischen Staatsgeschichte, einer Staatsmythologie und eines Staatsnationalismus. Spezielles Augenmerk liegt dabei auf dem Bau von Statuen zweier äthiopischer Kaiser: Menelik II und Haile Selassie I sowie ihrer strategischen Bedeutung für Abiy Ahmeds Vorhaben, seinen Herrschaftsanspruch in und über Äthiopien zu legitimieren. Die Statuen ermöglichen es ihm, sich als souveräner äthiopischer Führer zu inszenieren, als König, dessen souveräne Macht sich aus seiner Beziehung zu seinen Vorgängern an der Macht ergibt. Der Beitrag liefert Einblicke in die ideologische Dimension autoritärer Herrschaft und deren Konsolidierung im städtischen Raum.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"12 24","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135818492","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-11-03DOI: 10.36900/suburban.v11i3/4.874
Lilla Kammermann, Sebastian Johann Rudolf Martini, Enikő Charlotte Zöller
Die „Investitionen von herausgehobener volkswirtschaftlicher Bedeutung“ haben einen großen Einfluss auf die ungarische Stadtplanung. Als planungsbeschleunigendes Instrument können diese von der nationalen Regierung Ungarns eingesetzt werden, um Fristen für Genehmigungen zu verkürzen und rechtliche Vorgaben zu umgehen. Seit geraumer Zeit wird dieses Instrument zudem eingesetzt, um in oppositionell regierten Kommunen – wie der Hauptstadt Budapest – eine Stadtentwicklung durchzusetzen, die mit den Zielen der nationalen Regierung übereinstimmt. Dabei kann sehr weitreichend die kommunale Bauleitplanung auf entsprechend ausgewiesenen Flächen außer Kraft gesetzt werden, auch ohne Einvernehmen mit den betroffenen Kommunen. Dieses Vorgehen ist im Kontext des kontinuierlichen Rückbaus der Demokratie in Ungarn durch die Orbán-Regierungen zu betrachten, welcher auch geordnete demokratische Planungsverfahren unterminiert. Am Beispiel des Budapester Südens wird deutlich, wie die Eingriffe der Regierung in die kommunale Planungshoheit Budapests regierungsnahen Investor_innen entgegenkommen, während Belange unberücksichtigt bleiben, die für eine sozialverträgliche, ökologisch sowie denkmalpflegerisch ausgewogene Stadtentwicklungspolitik unerlässlich sind.
{"title":"Staat statt Stadt","authors":"Lilla Kammermann, Sebastian Johann Rudolf Martini, Enikő Charlotte Zöller","doi":"10.36900/suburban.v11i3/4.874","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/suburban.v11i3/4.874","url":null,"abstract":"Die „Investitionen von herausgehobener volkswirtschaftlicher Bedeutung“ haben einen großen Einfluss auf die ungarische Stadtplanung. Als planungsbeschleunigendes Instrument können diese von der nationalen Regierung Ungarns eingesetzt werden, um Fristen für Genehmigungen zu verkürzen und rechtliche Vorgaben zu umgehen. Seit geraumer Zeit wird dieses Instrument zudem eingesetzt, um in oppositionell regierten Kommunen – wie der Hauptstadt Budapest – eine Stadtentwicklung durchzusetzen, die mit den Zielen der nationalen Regierung übereinstimmt. Dabei kann sehr weitreichend die kommunale Bauleitplanung auf entsprechend ausgewiesenen Flächen außer Kraft gesetzt werden, auch ohne Einvernehmen mit den betroffenen Kommunen. Dieses Vorgehen ist im Kontext des kontinuierlichen Rückbaus der Demokratie in Ungarn durch die Orbán-Regierungen zu betrachten, welcher auch geordnete demokratische Planungsverfahren unterminiert. Am Beispiel des Budapester Südens wird deutlich, wie die Eingriffe der Regierung in die kommunale Planungshoheit Budapests regierungsnahen Investor_innen entgegenkommen, während Belange unberücksichtigt bleiben, die für eine sozialverträgliche, ökologisch sowie denkmalpflegerisch ausgewogene Stadtentwicklungspolitik unerlässlich sind.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"12 20","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135818493","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Pub Date : 2023-11-03DOI: 10.36900/suburban.v11i3/4.904
Peter Bescherer, Leon Rosa Reichle
Der Beitrag illustriert, wie der lokale Kontext darüber entscheidet, was unter Widerstand gegen autoritären Urbanismus zu verstehen ist. Anhand von Beispielen aus den Städten Gera und Leipzig diskutiert er insbesondere die affektiven Aspekte von Widerstand sowie dessen Verschränkung mit Anpassung, die so weit gehen kann, dass Widerstand gegen autoritären Urbanismus selbst Autoritarismus reproduziert.
{"title":"Was heißt hier – und dort – Widerstand?","authors":"Peter Bescherer, Leon Rosa Reichle","doi":"10.36900/suburban.v11i3/4.904","DOIUrl":"https://doi.org/10.36900/suburban.v11i3/4.904","url":null,"abstract":"Der Beitrag illustriert, wie der lokale Kontext darüber entscheidet, was unter Widerstand gegen autoritären Urbanismus zu verstehen ist. Anhand von Beispielen aus den Städten Gera und Leipzig diskutiert er insbesondere die affektiven Aspekte von Widerstand sowie dessen Verschränkung mit Anpassung, die so weit gehen kann, dass Widerstand gegen autoritären Urbanismus selbst Autoritarismus reproduziert.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"22 1‐12","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-11-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135868537","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}