{"title":"Deutsche Waffenexporte nach Mexiko. Heckler & Koch – ein Fall organisationaler Devianz?","authors":"Dominik Dauner","doi":"10.1515/mks-2021-0146","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Das deutsche Rüstungsunternehmen Heckler & Koch lieferte zwischen 2006 und 2009 auf Grundlage erschlichener Genehmigungen tausende Waffen nach Mexiko. Hierfür reichten Mitarbeitende des Unternehmens als unrichtig erkannte Endverbleibserklärungen bei den deutschen Behörden ein. Die vorliegende Arbeit stellt die Frage, wie sich diese deviante Praxis erklären lässt und prüft die Hypothese, dass es sich dabei um einen Fall organisationaler Devianz handelt. Über qualitative Inhaltsanalysen von Dokumenten werden zunächst Strukturdaten erhoben, welche für ein Vorliegen organisationaler Devianz sprechen. Anhand der Mechanismen der Institutionalisierung organisationaler Devianz wird im Anschluss dargelegt, wie sich diese Strukturdaten in die kollektive Anerkennung informeller Deutungs- und Handlungsregeln übersetzt haben könnten. Abschließend zeigt sich, dass der untersuchte Fall nicht durch eine Form individueller, sondern durch organisationale Devianz erklärt werden kann.","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":"39 1","pages":"222 - 237"},"PeriodicalIF":0.6000,"publicationDate":"2022-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","FirstCategoryId":"90","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/mks-2021-0146","RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"CRIMINOLOGY & PENOLOGY","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Das deutsche Rüstungsunternehmen Heckler & Koch lieferte zwischen 2006 und 2009 auf Grundlage erschlichener Genehmigungen tausende Waffen nach Mexiko. Hierfür reichten Mitarbeitende des Unternehmens als unrichtig erkannte Endverbleibserklärungen bei den deutschen Behörden ein. Die vorliegende Arbeit stellt die Frage, wie sich diese deviante Praxis erklären lässt und prüft die Hypothese, dass es sich dabei um einen Fall organisationaler Devianz handelt. Über qualitative Inhaltsanalysen von Dokumenten werden zunächst Strukturdaten erhoben, welche für ein Vorliegen organisationaler Devianz sprechen. Anhand der Mechanismen der Institutionalisierung organisationaler Devianz wird im Anschluss dargelegt, wie sich diese Strukturdaten in die kollektive Anerkennung informeller Deutungs- und Handlungsregeln übersetzt haben könnten. Abschließend zeigt sich, dass der untersuchte Fall nicht durch eine Form individueller, sondern durch organisationale Devianz erklärt werden kann.