Angela Hegelmaier, Sebastian Wendt, Christoph Lübbert
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Abstract
ZUSAMMENFASSUNG Bei der Trichinellose handelt es sich um eine in Deutschland selten gewordene, lebensmittelassoziierte, mild bis tödlich verlaufende Zoonose, die durch Rundwürmer der Gattung Trichinella verursacht wird. Die Infektion erfolgt durch Aufnahme von larvenhaltigem rohen bzw. ungenügend durchgegartem Fleisch. Häufige Infektionsquellen in Europa sind insbesondere Wildschwein- bzw. Schweinefleisch – in den letzten Dekaden auch Pferdefleisch. Nach enteraler Freisetzung und Vermehrung wandern die Larven über das Blut-Lymph-System in die quergestreifte Muskulatur ein, wo sie sich verkapseln und über Jahrzehnte persistieren können. Die Symptomatik ist abhängig von der aufgenommenen Erregermenge, der Immunlage des Wirtes und der jeweiligen Parasitenspezies. In der Migrationsphase ist die Trias Fieber, Myalgien und Eosinophilie diagnostisch wegweisend. Die Behandlung erfolgt mit Benzimidazolen und Glukokortikoiden. Die Letalität der unbehandelten Trichinellose liegt bei 1–5 %. Die Erkrankung ist namentlich an das Gesundheitsamt meldepflichtig. Fleischbeschau sowie Verzehr von ausschließlich durchgegarten bzw. zuvor gut durchgefrorenen Fleischerzeugnissen sind wirksame Präventionsmaßnahmen.