Phnom Penh nach der urbanen Katastrophe: „Alltägliches Geographie-Machen“ am Beispiel der Standortentscheidungen von Wirtschaft und Handel in einer südostasiatischen Metropole
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Abstract
Phnom Penh bietet nach der Vertreibung der Roten Khmer eine singulare Fallstudiezur Untersuchung der Verraumlichungsprozesse von Geschafts- und Gewerbestandortenals spontanen Prozess. Die Bewohner einer Millionen-Metrople wurden 1975 von PolPot zwangsvertrieben. Erst Jahre nach dieser „Stunde Null“ einer sozialen tabularasa konnte die Stadt ihr urbanes Leben von Grund auf neu starten. Dieser Beitragnimmt diese Startsituation zur Grundlage, um die Neu- und Wiederpositionierung vonGeschaftsstandorten hinsichtlich ihrer raumlichen Genese zu untersuchen. Der Schwerpunkthierbei liegt auf der Frage, ob der Prozess der Standortentscheidungen einemverallgemeinerbaren oder einem spezifischen Muster im Zuge einer Reurbanisierungentspricht. Die Ergebnisse zeigen, dass Phnom Penh (a) zwar in diesem Umfang einenstadtischen Sonderfall reprasentiert, der Standortentscheidungen mit Pfadabhangigkeitund Persistenzen aufweist; doch zeigt Phnom Penh auch, wie (b) zahlreicheindividuelle Standortentscheidungen zu hoher Markttransparenz fuhrten: Diese sindnicht-intentionale Folgen der Selbstagglomeration (economies of agglomeration).