{"title":"Zur Theorie der Flotation","authors":"W. Ostwald","doi":"10.1515/zpch-1935-17343","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung1.Es wird gezeigt, daß der theoretisch reine Fall eines Flotationsprozesses im Zusammentreffen der drei Phasen fest — flüssig — gasförmig besteht. Drei Phasen können sich aber nur in einer gemeinsamen Grenzkante (nicht Grenzfläche) berühren. Der Idealfall der Flotation ist also Festhalten der Erzteilchen nicht durch eine tragende Grenzschicht (laminare Flotation), sondern durch eine tragende ringförmige Grenzkante (lineare Flotation).2.Es gibt experimentell beide Arten von Flotation. Durch diaffine (diphile) Sammler, z. B. ölsäure, kann laminare oder Filmflotation entstehen. Dafür, daß auch lineare Flotation experimentell existiert, sprechen u. a. die außerordentlich geringen Mengen des Sammlers (bis 15 g auf 1 Tonne Erz), die nicht mehr zu einem zusammenhängenden Tragfilm, wohl aber zu einem z. B. monomolekularen Tragring ausreichen. Für die Rolle von Tragringen spricht auch die Unbenetzbarkeit der Teilchen bzw. ihr Herausragen aus der Grenzschicht Flüssigkeit—Gas.3.Die ideale Molekülstruktur für einen lineaten Sammler wäre eine triaffine (triphile). Das Molekül müßte enthalten: 1. eine metallaffine Gruppe (m), 2. eine hydrophile. Gruppe (h), 3. eine kapillaraktive Gruppe (k), also allgemein die Struktur haben: Es wird gezeigt, daß tatsächlich die wichtigsten modernen Sammler (Xanthate, organische Schwefelphosphorverbindungen usw.) eine derartige Struktur besitzen.","PeriodicalId":17817,"journal":{"name":"Kolloid-Zeitschrift","volume":"57 1","pages":"179-183"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1932-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"4","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Kolloid-Zeitschrift","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/zpch-1935-17343","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung1.Es wird gezeigt, daß der theoretisch reine Fall eines Flotationsprozesses im Zusammentreffen der drei Phasen fest — flüssig — gasförmig besteht. Drei Phasen können sich aber nur in einer gemeinsamen Grenzkante (nicht Grenzfläche) berühren. Der Idealfall der Flotation ist also Festhalten der Erzteilchen nicht durch eine tragende Grenzschicht (laminare Flotation), sondern durch eine tragende ringförmige Grenzkante (lineare Flotation).2.Es gibt experimentell beide Arten von Flotation. Durch diaffine (diphile) Sammler, z. B. ölsäure, kann laminare oder Filmflotation entstehen. Dafür, daß auch lineare Flotation experimentell existiert, sprechen u. a. die außerordentlich geringen Mengen des Sammlers (bis 15 g auf 1 Tonne Erz), die nicht mehr zu einem zusammenhängenden Tragfilm, wohl aber zu einem z. B. monomolekularen Tragring ausreichen. Für die Rolle von Tragringen spricht auch die Unbenetzbarkeit der Teilchen bzw. ihr Herausragen aus der Grenzschicht Flüssigkeit—Gas.3.Die ideale Molekülstruktur für einen lineaten Sammler wäre eine triaffine (triphile). Das Molekül müßte enthalten: 1. eine metallaffine Gruppe (m), 2. eine hydrophile. Gruppe (h), 3. eine kapillaraktive Gruppe (k), also allgemein die Struktur haben: Es wird gezeigt, daß tatsächlich die wichtigsten modernen Sammler (Xanthate, organische Schwefelphosphorverbindungen usw.) eine derartige Struktur besitzen.