{"title":"Der Vater und seine Bedeutung für Tochter und Sohn","authors":"H. Hopf","doi":"10.30820/2364-1517-2023-1-117","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels haben sich auch Beziehungen und Ehen erheblich verändert. Wegen der zunehmenden Berufstätigkeit der Frauen musste sich die ehemalige, oft einseitige Rollenverteilung verändern. Dabei wurden außerfamiliäre Einrichtungen für die Versorgung der Kinder immer wichtiger. Immer drängender wurde aber auch die Frage, wie Vater und Mutter verantwortlich dafür sorgen können, dass auch die Mutter berufstätig sein und ihre Karriere verfolgen kann, ohne dass es auf Kosten der Kinder geht. In den Kinderkrippen mangelt es gelegentlich an Quantität und Qualität von Erzieherinnen und Erziehern. Wie können Risiken von Kinderkrippen vermindert werden? Weil Jungen so gut wie keinen Männern in der Erziehung begegnen, werden ihnen geringere Chancen als den Mädchen eingeräumt, sich psychisch gesund zu entwickeln. Darum sind psychisch präsente Väter in der Familie in den ersten Lebensjahren eines Kindes so wichtig und förderlich. Denn der Vater übt von Geburt an und über die verschiedenen Altersstufen hinweg bedeutsame, sich verändernde distinktive Funktionen für die psychische Entwicklung seiner Kinder aus, die ihn von Mütterlichem unterscheiden. Er gewinnt zentrale Bedeutung bei der Identifizierung und Triangulierung und besitzt für die seelische Entwicklung von Mädchen und Jungen ganz unterschiedliche Funktionen. Vaterlosigkeit ist ein erheblicher Risikofaktor für verschiedene psychische Auffälligkeiten. Die unterschiedlichen, geschlechtsspezifischen Folgen für Mädchen und Jungen sind gravierend und können ein ganzes Leben lang beeinträchtigend wirken.","PeriodicalId":29776,"journal":{"name":"Psychotherapie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":1.0000,"publicationDate":"2023-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Psychotherapie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.30820/2364-1517-2023-1-117","RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q3","JCRName":"PSYCHOLOGY, CLINICAL","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels haben sich auch Beziehungen und Ehen erheblich verändert. Wegen der zunehmenden Berufstätigkeit der Frauen musste sich die ehemalige, oft einseitige Rollenverteilung verändern. Dabei wurden außerfamiliäre Einrichtungen für die Versorgung der Kinder immer wichtiger. Immer drängender wurde aber auch die Frage, wie Vater und Mutter verantwortlich dafür sorgen können, dass auch die Mutter berufstätig sein und ihre Karriere verfolgen kann, ohne dass es auf Kosten der Kinder geht. In den Kinderkrippen mangelt es gelegentlich an Quantität und Qualität von Erzieherinnen und Erziehern. Wie können Risiken von Kinderkrippen vermindert werden? Weil Jungen so gut wie keinen Männern in der Erziehung begegnen, werden ihnen geringere Chancen als den Mädchen eingeräumt, sich psychisch gesund zu entwickeln. Darum sind psychisch präsente Väter in der Familie in den ersten Lebensjahren eines Kindes so wichtig und förderlich. Denn der Vater übt von Geburt an und über die verschiedenen Altersstufen hinweg bedeutsame, sich verändernde distinktive Funktionen für die psychische Entwicklung seiner Kinder aus, die ihn von Mütterlichem unterscheiden. Er gewinnt zentrale Bedeutung bei der Identifizierung und Triangulierung und besitzt für die seelische Entwicklung von Mädchen und Jungen ganz unterschiedliche Funktionen. Vaterlosigkeit ist ein erheblicher Risikofaktor für verschiedene psychische Auffälligkeiten. Die unterschiedlichen, geschlechtsspezifischen Folgen für Mädchen und Jungen sind gravierend und können ein ganzes Leben lang beeinträchtigend wirken.