{"title":"病人的忍受和适应困难才是重点所在","authors":"T. Dietlein, A. Rosentreter, A. Lappas","doi":"10.1055/s-0041-110447","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Erfolg einer medikamentösen Glaukomtherapie hängt entscheidend von der Mitwirkung des Patienten ab. Die „Adhärenz“, früher auch „Compliance“ genannt, bezeichnet hierbei die Bereitschaft und Fähigkeit, den ärztlichen Therapieempfehlungen im Alltag zu folgen. Adhärenz objektiv zu erfassen, unterliegt erheblichen Fehlerquellen, da man i. d. R. auf subjektive Aussagen und ärztliche Einschätzungen angewiesen ist. In der Literatur streuen die Werte der Adhärenz zwischen 5 und 95 %. Allgemeine Gründe für eine verminderte Adhärenz können z. B. mit dem Medikament selbst, mit dem Patienten, mit dessen Umfeld und mit seiner Versorgungssituation assoziiert sein. Das Alter der Patienten kann alle genannten Faktoren verändern, insbesondere aber die patientenassoziierten. Hierzu gehören Einschränkungen motorischer und geistiger Fähigkeiten, Demenzerkrankungen und Depressionen. Bei motorischer bzw. taktiler Einschränkung wird mit Einmalophthiolen im Vergleich zu Tropfflaschen eine schlechtere Trefferquote erzielt, was bei älteren Patienten unbedingt bedacht werden sollte. Die verordnete Applikationsfrequenz hat einen signifikanten Einfluss auf die Therapietreue. Die nur 1-mal täglich zu applizierenden Prostaglandinanaloga oder Kombinationspräparate verbessern bspw. die Bereitschaft, eine chronische Therapie durchzuführen. Vielversprechende Impulse zur Verbesserung der Adhärenz bietet der elektronische Markt, der z. B. durch Smartphones die Möglichkeit eröffnet, durch akustische Signale an die Tropfapplikation zu erinnern. 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Umsetzung und Schwierigkeiten bei Tropftherapien – der ältere Glaukompatient im Fokus
Zusammenfassung Der Erfolg einer medikamentösen Glaukomtherapie hängt entscheidend von der Mitwirkung des Patienten ab. Die „Adhärenz“, früher auch „Compliance“ genannt, bezeichnet hierbei die Bereitschaft und Fähigkeit, den ärztlichen Therapieempfehlungen im Alltag zu folgen. Adhärenz objektiv zu erfassen, unterliegt erheblichen Fehlerquellen, da man i. d. R. auf subjektive Aussagen und ärztliche Einschätzungen angewiesen ist. In der Literatur streuen die Werte der Adhärenz zwischen 5 und 95 %. Allgemeine Gründe für eine verminderte Adhärenz können z. B. mit dem Medikament selbst, mit dem Patienten, mit dessen Umfeld und mit seiner Versorgungssituation assoziiert sein. Das Alter der Patienten kann alle genannten Faktoren verändern, insbesondere aber die patientenassoziierten. Hierzu gehören Einschränkungen motorischer und geistiger Fähigkeiten, Demenzerkrankungen und Depressionen. Bei motorischer bzw. taktiler Einschränkung wird mit Einmalophthiolen im Vergleich zu Tropfflaschen eine schlechtere Trefferquote erzielt, was bei älteren Patienten unbedingt bedacht werden sollte. Die verordnete Applikationsfrequenz hat einen signifikanten Einfluss auf die Therapietreue. Die nur 1-mal täglich zu applizierenden Prostaglandinanaloga oder Kombinationspräparate verbessern bspw. die Bereitschaft, eine chronische Therapie durchzuführen. Vielversprechende Impulse zur Verbesserung der Adhärenz bietet der elektronische Markt, der z. B. durch Smartphones die Möglichkeit eröffnet, durch akustische Signale an die Tropfapplikation zu erinnern. Insgesamt scheint eine supportive und über die Krankheit informierende Umgebung der Patienten, sei es durch intelligente Geräte, Familienmitglieder, medizinische Betreuung oder Selbsthilfegruppen, wesentlich die Adhärenz und damit den Therapieerfolg – auch bei schwieriger Ausgangssituation der Patienten – zu steigern.