{"title":"诊断学和心理保健的重要性","authors":"H. Glaesmer, E. Brähler","doi":"10.1055/s-2008-1067554","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Wird die PPmP immer mehr zu einer Diagnostik− zeitschrift oder wird die Diagnostik immer wich− tiger in der Psychotherapie, Psychosomatik und der Medizinischen Psychologie? In den beiden letzten Jahren wurden in der PPmP 18 diagnostische Arbeiten publiziert. Die darauf spezialisierte Diagnostica hatte 35 Arbeiten im gleichen Zeitraum. Vielleicht ist der Markt für deutschsprachige diagnostische Arbeiten zu eng geworden, seit die Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie unter neuem Na− men englisch erscheint. Es ist aber auch denkbar, dass eine zeitgemäße und qualitätvolle klinisch− psychologische Diagnostik in Zeiten der Klassifi− kations− und Entgeltsysteme und der wachsen− den Bedeutung von Qualitätssicherung unver− zichtbar wird. Sowohl in der Therapieforschung und −evaluation und der darauf aufbauenden Entwicklung evidenzbasierter Behandlungsleitli− nien, als auch zur Messung relevanter Outcome− parameter in klinischen Studien und gesund− heitsökonomischen Untersuchungen spielen di− agnostische Instrumente heutzutage eine wichti− ge Rolle. Im klinischen Alltag wird die Bedeutung einer, auch psychische Störungen umfassenden Diagnostik, vor dem Hintergrund der DRGs wirt− schaftlich immer wichtiger, da die Bedeutung psychischer Begleit− und Folgeerkrankungen für die Behandlungskosten inzwischen nicht mehr infrage steht [1,2]. Mit diesen Themengebieten sind auch viele Leser unserer Zeitschrift konfron− tiert, woraus sich ein verstärktes Interesse an di− agnostischen Themen ableiten könnte. Werfen wir einen Blick auf die in den beiden letz− ten Jahren in der PPmP publizierten Diagnostik− arbeiten. Sie stellen sowohl Übersetzungen und Adaptationen englischsprachiger Instrumente für den deutschen Sprachraum [3±7], Normie− rungen [8±10], Neuentwicklungen [11±15] und Übersichts− und Vergleichsarbeiten [16±18] von Verfahren für Screening, Diagnosestellung und Schweregradbestimmung im Erwachsenenalter dar. Diagnostische Arbeiten zum Kinder− und Ju− gendbereich [19] spielen in der PPmP kaum eine Rolle. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es nur wenige deutschsprachige Neuent− wicklungen gibt, sondern vor allem englischspra− chige Verfahren übersetzt und adaptiert wurden. Darüber hinaus ist trotz der Menge an diagnosti− schen und psychometrischen Arbeiten kritisch anzumerken, dass auch häufig eingesetzte Ver− fahren nicht immer psychometrisch gut abgesi− chert und für ihren Einsatzzweck geeignet sind [20]. Auch in anderen klinischen Zeitschriften ist der Anteil der diagnostischen Arbeiten relativ hoch, zum Beispiel in der 1Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie“ und in der Zeit− schrift 1Psychotherapeut“ [20]. Wir wissen je− doch nicht, wie die Leser unserer Zeitschrift den relativ hohen Anteil der diagnostischen Arbeiten in der PPmP einschätzen: Benötigen Sie die Infor− mationen aus diesen Arbeiten? Möchten Sie lie− ber andere Themen im Vordergrund haben? Unsere Zeitschrift sieht sich einer wachsenden Zahl von Manuskripteinsendungen gegenüber, sodass oft nicht alle Manuskripte mit sehr guter Qualität angenommen werden können, sich da− raus aber auch die Möglichkeit der Auswahl von Arbeiten nach inhaltlichen Schwerpunkten er− gibt. Hier sind die Leserinnen und Leser aufgefor− dert, der Schriftleitung Wünsche und Kritik am Themenspektrum mitzuteilen. Nicht zuletzt steht mit der Zeitschrift 1Klinische Diagnostik und Evaluation“, die seit Januar 2008 bei Vanden− hoeck & Ruprecht erscheint, ein Journal mit diag− nostischem Schwerpunkt zur Verfügung.","PeriodicalId":345802,"journal":{"name":"Psychother Psych Med","volume":"148 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2008-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Stellenwert der Diagnostik in Psychotherapie, Psychosomatik und Medizinischer Psychologie\",\"authors\":\"H. Glaesmer, E. Brähler\",\"doi\":\"10.1055/s-2008-1067554\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Wird die PPmP immer mehr zu einer Diagnostik− zeitschrift oder wird die Diagnostik immer wich− tiger in der Psychotherapie, Psychosomatik und der Medizinischen Psychologie? In den beiden letzten Jahren wurden in der PPmP 18 diagnostische Arbeiten publiziert. 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Im klinischen Alltag wird die Bedeutung einer, auch psychische Störungen umfassenden Diagnostik, vor dem Hintergrund der DRGs wirt− schaftlich immer wichtiger, da die Bedeutung psychischer Begleit− und Folgeerkrankungen für die Behandlungskosten inzwischen nicht mehr infrage steht [1,2]. Mit diesen Themengebieten sind auch viele Leser unserer Zeitschrift konfron− tiert, woraus sich ein verstärktes Interesse an di− agnostischen Themen ableiten könnte. Werfen wir einen Blick auf die in den beiden letz− ten Jahren in der PPmP publizierten Diagnostik− arbeiten. Sie stellen sowohl Übersetzungen und Adaptationen englischsprachiger Instrumente für den deutschen Sprachraum [3±7], Normie− rungen [8±10], Neuentwicklungen [11±15] und Übersichts− und Vergleichsarbeiten [16±18] von Verfahren für Screening, Diagnosestellung und Schweregradbestimmung im Erwachsenenalter dar. Diagnostische Arbeiten zum Kinder− und Ju− gendbereich [19] spielen in der PPmP kaum eine Rolle. 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Stellenwert der Diagnostik in Psychotherapie, Psychosomatik und Medizinischer Psychologie
Wird die PPmP immer mehr zu einer Diagnostik− zeitschrift oder wird die Diagnostik immer wich− tiger in der Psychotherapie, Psychosomatik und der Medizinischen Psychologie? In den beiden letzten Jahren wurden in der PPmP 18 diagnostische Arbeiten publiziert. Die darauf spezialisierte Diagnostica hatte 35 Arbeiten im gleichen Zeitraum. Vielleicht ist der Markt für deutschsprachige diagnostische Arbeiten zu eng geworden, seit die Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie unter neuem Na− men englisch erscheint. Es ist aber auch denkbar, dass eine zeitgemäße und qualitätvolle klinisch− psychologische Diagnostik in Zeiten der Klassifi− kations− und Entgeltsysteme und der wachsen− den Bedeutung von Qualitätssicherung unver− zichtbar wird. Sowohl in der Therapieforschung und −evaluation und der darauf aufbauenden Entwicklung evidenzbasierter Behandlungsleitli− nien, als auch zur Messung relevanter Outcome− parameter in klinischen Studien und gesund− heitsökonomischen Untersuchungen spielen di− agnostische Instrumente heutzutage eine wichti− ge Rolle. Im klinischen Alltag wird die Bedeutung einer, auch psychische Störungen umfassenden Diagnostik, vor dem Hintergrund der DRGs wirt− schaftlich immer wichtiger, da die Bedeutung psychischer Begleit− und Folgeerkrankungen für die Behandlungskosten inzwischen nicht mehr infrage steht [1,2]. Mit diesen Themengebieten sind auch viele Leser unserer Zeitschrift konfron− tiert, woraus sich ein verstärktes Interesse an di− agnostischen Themen ableiten könnte. Werfen wir einen Blick auf die in den beiden letz− ten Jahren in der PPmP publizierten Diagnostik− arbeiten. Sie stellen sowohl Übersetzungen und Adaptationen englischsprachiger Instrumente für den deutschen Sprachraum [3±7], Normie− rungen [8±10], Neuentwicklungen [11±15] und Übersichts− und Vergleichsarbeiten [16±18] von Verfahren für Screening, Diagnosestellung und Schweregradbestimmung im Erwachsenenalter dar. Diagnostische Arbeiten zum Kinder− und Ju− gendbereich [19] spielen in der PPmP kaum eine Rolle. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es nur wenige deutschsprachige Neuent− wicklungen gibt, sondern vor allem englischspra− chige Verfahren übersetzt und adaptiert wurden. Darüber hinaus ist trotz der Menge an diagnosti− schen und psychometrischen Arbeiten kritisch anzumerken, dass auch häufig eingesetzte Ver− fahren nicht immer psychometrisch gut abgesi− chert und für ihren Einsatzzweck geeignet sind [20]. Auch in anderen klinischen Zeitschriften ist der Anteil der diagnostischen Arbeiten relativ hoch, zum Beispiel in der 1Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie“ und in der Zeit− schrift 1Psychotherapeut“ [20]. Wir wissen je− doch nicht, wie die Leser unserer Zeitschrift den relativ hohen Anteil der diagnostischen Arbeiten in der PPmP einschätzen: Benötigen Sie die Infor− mationen aus diesen Arbeiten? Möchten Sie lie− ber andere Themen im Vordergrund haben? Unsere Zeitschrift sieht sich einer wachsenden Zahl von Manuskripteinsendungen gegenüber, sodass oft nicht alle Manuskripte mit sehr guter Qualität angenommen werden können, sich da− raus aber auch die Möglichkeit der Auswahl von Arbeiten nach inhaltlichen Schwerpunkten er− gibt. Hier sind die Leserinnen und Leser aufgefor− dert, der Schriftleitung Wünsche und Kritik am Themenspektrum mitzuteilen. Nicht zuletzt steht mit der Zeitschrift 1Klinische Diagnostik und Evaluation“, die seit Januar 2008 bei Vanden− hoeck & Ruprecht erscheint, ein Journal mit diag− nostischem Schwerpunkt zur Verfügung.