{"title":"发现一个病毒","authors":"R. Martin, S. Kühne, R. Mansfeld","doi":"10.1055/s-0038-1624126","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: In der Fallstudie werden die klinischen Erkrankungen einer schweren akuten BVDV-2-Infektion mit hohen wirtschaftlichen Verlusten in einer Milchviehherde beschrieben und der Infektionsverlauf labordiagnostisch nachvollzogen. Material und Methoden: In dem Betrieb wurden 25 Kühe plus Nachzucht der Rasse Deutsch Fleckvieh gehalten. Der Betrieb war BHV-1-frei, die durchschnittliche Jahresmilchleistung pro Kuh lag bei 6500 kg. Erkrankungen und Befunde von September 2002 bis April 2003 wurden erfasst und ausgewertet. Der Nachweis von BVDVAntikörpern erfolgte mittels indirektem Antikörper-ELISA. BVDV-Antigene wurden mittels Antigen-ELISA und in der Immunfluoreszenz-Durchflusszytometrie nachgewiesen. Die Zuordnung der isolierten Viren zu BVDV-2 erfolgte mithilfe eines monoklonalen Antikörpers sowie der PCR. Ergebnisse: Sechs Kühe und eine Kalbin erkrankten an hämorrhagischen Enteritiden. Zwei dieser Kühe mussten euthanasiert werden, eine Kuh verendete. Sechs Tiere abortierten oder hatten eine Frühgeburt. Vier Kälber starben und drei lebensschwach geborene oder in den ersten Lebenswochen an profusem Durchfall erkrankte Kälber mussten euthanasiert werden. Zwei Kälber wurden persistent infiziert. Als Ursache der Erkrankungen wurde eine Bestandsinfektion mit BVDV-2 diagnostiziert. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Herde zum Zeitpunkt der Bestandsinfektion BVDV-naiv war. Das Virus muss auch ohne die Anwesenheit eines persistent infizierten Tieres über längere Zeit im Bestand zirkuliert sein.","PeriodicalId":326229,"journal":{"name":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","volume":"54 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"4","resultStr":"{\"title\":\"Verlauf einer Herdeninfektion mit BVDV-2\",\"authors\":\"R. Martin, S. Kühne, R. Mansfeld\",\"doi\":\"10.1055/s-0038-1624126\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: In der Fallstudie werden die klinischen Erkrankungen einer schweren akuten BVDV-2-Infektion mit hohen wirtschaftlichen Verlusten in einer Milchviehherde beschrieben und der Infektionsverlauf labordiagnostisch nachvollzogen. Material und Methoden: In dem Betrieb wurden 25 Kühe plus Nachzucht der Rasse Deutsch Fleckvieh gehalten. Der Betrieb war BHV-1-frei, die durchschnittliche Jahresmilchleistung pro Kuh lag bei 6500 kg. Erkrankungen und Befunde von September 2002 bis April 2003 wurden erfasst und ausgewertet. Der Nachweis von BVDVAntikörpern erfolgte mittels indirektem Antikörper-ELISA. BVDV-Antigene wurden mittels Antigen-ELISA und in der Immunfluoreszenz-Durchflusszytometrie nachgewiesen. Die Zuordnung der isolierten Viren zu BVDV-2 erfolgte mithilfe eines monoklonalen Antikörpers sowie der PCR. Ergebnisse: Sechs Kühe und eine Kalbin erkrankten an hämorrhagischen Enteritiden. Zwei dieser Kühe mussten euthanasiert werden, eine Kuh verendete. Sechs Tiere abortierten oder hatten eine Frühgeburt. Vier Kälber starben und drei lebensschwach geborene oder in den ersten Lebenswochen an profusem Durchfall erkrankte Kälber mussten euthanasiert werden. Zwei Kälber wurden persistent infiziert. Als Ursache der Erkrankungen wurde eine Bestandsinfektion mit BVDV-2 diagnostiziert. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Herde zum Zeitpunkt der Bestandsinfektion BVDV-naiv war. Das Virus muss auch ohne die Anwesenheit eines persistent infizierten Tieres über längere Zeit im Bestand zirkuliert sein.\",\"PeriodicalId\":326229,\"journal\":{\"name\":\"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere\",\"volume\":\"54 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"1900-01-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"4\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1055/s-0038-1624126\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/s-0038-1624126","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: In der Fallstudie werden die klinischen Erkrankungen einer schweren akuten BVDV-2-Infektion mit hohen wirtschaftlichen Verlusten in einer Milchviehherde beschrieben und der Infektionsverlauf labordiagnostisch nachvollzogen. Material und Methoden: In dem Betrieb wurden 25 Kühe plus Nachzucht der Rasse Deutsch Fleckvieh gehalten. Der Betrieb war BHV-1-frei, die durchschnittliche Jahresmilchleistung pro Kuh lag bei 6500 kg. Erkrankungen und Befunde von September 2002 bis April 2003 wurden erfasst und ausgewertet. Der Nachweis von BVDVAntikörpern erfolgte mittels indirektem Antikörper-ELISA. BVDV-Antigene wurden mittels Antigen-ELISA und in der Immunfluoreszenz-Durchflusszytometrie nachgewiesen. Die Zuordnung der isolierten Viren zu BVDV-2 erfolgte mithilfe eines monoklonalen Antikörpers sowie der PCR. Ergebnisse: Sechs Kühe und eine Kalbin erkrankten an hämorrhagischen Enteritiden. Zwei dieser Kühe mussten euthanasiert werden, eine Kuh verendete. Sechs Tiere abortierten oder hatten eine Frühgeburt. Vier Kälber starben und drei lebensschwach geborene oder in den ersten Lebenswochen an profusem Durchfall erkrankte Kälber mussten euthanasiert werden. Zwei Kälber wurden persistent infiziert. Als Ursache der Erkrankungen wurde eine Bestandsinfektion mit BVDV-2 diagnostiziert. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Herde zum Zeitpunkt der Bestandsinfektion BVDV-naiv war. Das Virus muss auch ohne die Anwesenheit eines persistent infizierten Tieres über längere Zeit im Bestand zirkuliert sein.