{"title":"真滑稽","authors":"W. Crom","doi":"10.1515/9783110768770-006","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Beim 2003 in Kapstadt durchgeführten Symposium The History of Carto-graphy of Africa hat Ferjan Ormeling insgesamt 9 Phasen für die seit der Frühen Neuzeit vorgenommenen Namensgebungen kolonialer Einschreibe-praxis vorgestellt. Dabei weist er als Phase g) replacement of German names by English names after WW I aus (Ormeling 2003: 50), die am Beispiel des Kilimandscharo näher untersucht werden soll. Zunächst wird die Neubildung von Toponymen durch Forschungsreisende in bislang unbesiedelten und unbewirtschafteten Naturräumen anhand von Karten untersucht, um mögliche Muster in der Vergabepraxis zu ermitteln. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf kleine Einheiten eines Land-schaftsausschnittes gelegt, die bei einer weiteren Untersuchung den Neu-benennungen in Kulturräumen gegenüberzustellen wären. Die Bedeutung einzelner Örtlichkeiten und ihrer Bezeichnungen lässt sich an ihrer Verwendung in verschiedenen Maßstabsebenen ablesen. Die bei kleineren Maßstäben notwendige Generalisierung verlangt eine Auswahl und Gewichtung aufzunehmender Informationen, die Anzahl der in einer Karte enthaltenen Toponyme zeigt diese Abhängigkeit und lässt Rück-schlüsse auf deren Stellenwert zu. Einen besonderen Aspekt liefern zudem Karten aus anderen Staaten, die Aufschluss über die Internationalisierung von Exonymen geben können. Karten erhalten durch derartige Betrachtun-gen das Attribut eines zeitkritischen und gesellschaftspolitischen Dokuments.","PeriodicalId":375631,"journal":{"name":"Koloniale und postkoloniale Mikrotoponyme","volume":"74 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2022-01-19","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Benennungen, Umbenennungen und Übersetzungen von kolonialen Namen in ihrer Repräsentation auf Karten\",\"authors\":\"W. Crom\",\"doi\":\"10.1515/9783110768770-006\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Beim 2003 in Kapstadt durchgeführten Symposium The History of Carto-graphy of Africa hat Ferjan Ormeling insgesamt 9 Phasen für die seit der Frühen Neuzeit vorgenommenen Namensgebungen kolonialer Einschreibe-praxis vorgestellt. Dabei weist er als Phase g) replacement of German names by English names after WW I aus (Ormeling 2003: 50), die am Beispiel des Kilimandscharo näher untersucht werden soll. Zunächst wird die Neubildung von Toponymen durch Forschungsreisende in bislang unbesiedelten und unbewirtschafteten Naturräumen anhand von Karten untersucht, um mögliche Muster in der Vergabepraxis zu ermitteln. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf kleine Einheiten eines Land-schaftsausschnittes gelegt, die bei einer weiteren Untersuchung den Neu-benennungen in Kulturräumen gegenüberzustellen wären. Die Bedeutung einzelner Örtlichkeiten und ihrer Bezeichnungen lässt sich an ihrer Verwendung in verschiedenen Maßstabsebenen ablesen. Die bei kleineren Maßstäben notwendige Generalisierung verlangt eine Auswahl und Gewichtung aufzunehmender Informationen, die Anzahl der in einer Karte enthaltenen Toponyme zeigt diese Abhängigkeit und lässt Rück-schlüsse auf deren Stellenwert zu. Einen besonderen Aspekt liefern zudem Karten aus anderen Staaten, die Aufschluss über die Internationalisierung von Exonymen geben können. Karten erhalten durch derartige Betrachtun-gen das Attribut eines zeitkritischen und gesellschaftspolitischen Dokuments.\",\"PeriodicalId\":375631,\"journal\":{\"name\":\"Koloniale und postkoloniale Mikrotoponyme\",\"volume\":\"74 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2022-01-19\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Koloniale und postkoloniale Mikrotoponyme\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1515/9783110768770-006\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Koloniale und postkoloniale Mikrotoponyme","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/9783110768770-006","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Benennungen, Umbenennungen und Übersetzungen von kolonialen Namen in ihrer Repräsentation auf Karten
Beim 2003 in Kapstadt durchgeführten Symposium The History of Carto-graphy of Africa hat Ferjan Ormeling insgesamt 9 Phasen für die seit der Frühen Neuzeit vorgenommenen Namensgebungen kolonialer Einschreibe-praxis vorgestellt. Dabei weist er als Phase g) replacement of German names by English names after WW I aus (Ormeling 2003: 50), die am Beispiel des Kilimandscharo näher untersucht werden soll. Zunächst wird die Neubildung von Toponymen durch Forschungsreisende in bislang unbesiedelten und unbewirtschafteten Naturräumen anhand von Karten untersucht, um mögliche Muster in der Vergabepraxis zu ermitteln. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf kleine Einheiten eines Land-schaftsausschnittes gelegt, die bei einer weiteren Untersuchung den Neu-benennungen in Kulturräumen gegenüberzustellen wären. Die Bedeutung einzelner Örtlichkeiten und ihrer Bezeichnungen lässt sich an ihrer Verwendung in verschiedenen Maßstabsebenen ablesen. Die bei kleineren Maßstäben notwendige Generalisierung verlangt eine Auswahl und Gewichtung aufzunehmender Informationen, die Anzahl der in einer Karte enthaltenen Toponyme zeigt diese Abhängigkeit und lässt Rück-schlüsse auf deren Stellenwert zu. Einen besonderen Aspekt liefern zudem Karten aus anderen Staaten, die Aufschluss über die Internationalisierung von Exonymen geben können. Karten erhalten durch derartige Betrachtun-gen das Attribut eines zeitkritischen und gesellschaftspolitischen Dokuments.