{"title":"阶级斗争与科学批评的关系","authors":"Matthias Spekker","doi":"10.1515/zksp-2017-0011","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Artikel kritisiert die rigide Aufteilung des Kapital in einen ‚esoterischen‘ und einen ‚exoterischen‘ Teil, die insbesondere den Klassenkampf-Topos vom ‚eigentlichen‘ wissenschaftlichen Kern abspaltet. Ausgehend von Marxʼ eigenem Anspruch und der erkenntniskonstitutiven Bedeutung des politischen ‚Handgemenges‘ für wesentliche Ergebnisse der Kritik der politischen Ökonomie wird erhellt, dass Marx einen Begriff des Kapitals entfaltet, der dieses nicht nur als gesellschaftliches Herrschaftsverhältnis, sondern zugleich als werdend hin zu seiner kommunistischen Aufhebung fasst, die allerdings unter dem Vorbehalt ihrer praktischen Verwirklichung steht. Die wissenschaftliche Begründung dieses Begriffs bezieht ihr Geltungskriterium aus ihrem genetischen Grund selbst: jenem Handgemenge für den Kommunismus. Das strikte Auseinanderhalten der Geltungsgründe der Theorie von ihrer konkreten Genese wird hier hinfällig. Die unbekümmerte Abspaltung dieser Ebene der Marxschen Kritik wird schließlich als Ausdruck einer Verdrängung der realhistorischen Entwicklungen im 20. Jahrhundert, namentlich Auschwitz, kritisiert, die ihrerseits auf den Zeitkern der Wahrheit einer mit realen Kämpfen verwobenen Theorie verweisen und die Geltung einiger ihrer Teile berühren.","PeriodicalId":250691,"journal":{"name":"Zeitschrift für kritische Sozialtheorie und Philosophie","volume":"69 10","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2017-01-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Zur Problematik des Verhältnisses von Klassenkampf und wissenschaftlicher Kritik im Kapital\",\"authors\":\"Matthias Spekker\",\"doi\":\"10.1515/zksp-2017-0011\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Zusammenfassung Der Artikel kritisiert die rigide Aufteilung des Kapital in einen ‚esoterischen‘ und einen ‚exoterischen‘ Teil, die insbesondere den Klassenkampf-Topos vom ‚eigentlichen‘ wissenschaftlichen Kern abspaltet. Ausgehend von Marxʼ eigenem Anspruch und der erkenntniskonstitutiven Bedeutung des politischen ‚Handgemenges‘ für wesentliche Ergebnisse der Kritik der politischen Ökonomie wird erhellt, dass Marx einen Begriff des Kapitals entfaltet, der dieses nicht nur als gesellschaftliches Herrschaftsverhältnis, sondern zugleich als werdend hin zu seiner kommunistischen Aufhebung fasst, die allerdings unter dem Vorbehalt ihrer praktischen Verwirklichung steht. Die wissenschaftliche Begründung dieses Begriffs bezieht ihr Geltungskriterium aus ihrem genetischen Grund selbst: jenem Handgemenge für den Kommunismus. Das strikte Auseinanderhalten der Geltungsgründe der Theorie von ihrer konkreten Genese wird hier hinfällig. Die unbekümmerte Abspaltung dieser Ebene der Marxschen Kritik wird schließlich als Ausdruck einer Verdrängung der realhistorischen Entwicklungen im 20. Jahrhundert, namentlich Auschwitz, kritisiert, die ihrerseits auf den Zeitkern der Wahrheit einer mit realen Kämpfen verwobenen Theorie verweisen und die Geltung einiger ihrer Teile berühren.\",\"PeriodicalId\":250691,\"journal\":{\"name\":\"Zeitschrift für kritische Sozialtheorie und Philosophie\",\"volume\":\"69 10\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2017-01-10\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Zeitschrift für kritische Sozialtheorie und Philosophie\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1515/zksp-2017-0011\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift für kritische Sozialtheorie und Philosophie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/zksp-2017-0011","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Zur Problematik des Verhältnisses von Klassenkampf und wissenschaftlicher Kritik im Kapital
Zusammenfassung Der Artikel kritisiert die rigide Aufteilung des Kapital in einen ‚esoterischen‘ und einen ‚exoterischen‘ Teil, die insbesondere den Klassenkampf-Topos vom ‚eigentlichen‘ wissenschaftlichen Kern abspaltet. Ausgehend von Marxʼ eigenem Anspruch und der erkenntniskonstitutiven Bedeutung des politischen ‚Handgemenges‘ für wesentliche Ergebnisse der Kritik der politischen Ökonomie wird erhellt, dass Marx einen Begriff des Kapitals entfaltet, der dieses nicht nur als gesellschaftliches Herrschaftsverhältnis, sondern zugleich als werdend hin zu seiner kommunistischen Aufhebung fasst, die allerdings unter dem Vorbehalt ihrer praktischen Verwirklichung steht. Die wissenschaftliche Begründung dieses Begriffs bezieht ihr Geltungskriterium aus ihrem genetischen Grund selbst: jenem Handgemenge für den Kommunismus. Das strikte Auseinanderhalten der Geltungsgründe der Theorie von ihrer konkreten Genese wird hier hinfällig. Die unbekümmerte Abspaltung dieser Ebene der Marxschen Kritik wird schließlich als Ausdruck einer Verdrängung der realhistorischen Entwicklungen im 20. Jahrhundert, namentlich Auschwitz, kritisiert, die ihrerseits auf den Zeitkern der Wahrheit einer mit realen Kämpfen verwobenen Theorie verweisen und die Geltung einiger ihrer Teile berühren.