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Forstkarten als Praktiken der Nachhaltigkeit: zu den Anfängen forstwissenschaftlicher Planung in der Schweiz (1800–1870)
Abstract Im Übergang von der bedarfsorientierten Holznutzung zur forstwissenschaftlichen Waldplanung spielten Karten eine wichtige Rolle. Forsttaxationskarten führten die Techniken der Waldplanung vor Augen, indem sie das Einteilen von Schlägen visualisierten. Entscheidend für die Standardisierung der Forsttaxation im 19. Jahrhundert – und damit für die Etablierung der wissenschaftlichen Waldplanung in der Schweiz – war der europaweite Austausch von Wissen über Kartierungsverfahren. Wir werfen daher einen Blick auf eine renommierte Ausbildungsstätte in Sachsen, an die zahlreiche angehende Schweizer Forstwissenschaftler für ihre Ausbildung entsandt wurden. Exemplarisch vergleichen wir eine global rezipierte Lehrbuchkarte von Heinrich Cotta mit den Forsttaxationskarten für die Winterthurer Stadtwälder, bevor wir Schlussfolgerungen ziehen zum Verhältnis von Forsttaxationsverfahren, Nachhaltigkeitsvorstellungen und Monokulturen. Schliesslich liessen die Forsttaxationskarten homogene Waldflächen als erstrebenswert erscheinen.