Samir Sarikouch, Arjang Ruhparwar, Alexander Horke
{"title":"年轻人主动脉瓣置换术的选择:去细胞的人类供体瓣膜","authors":"Samir Sarikouch, Arjang Ruhparwar, Alexander Horke","doi":"10.1007/s00398-023-00611-4","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hintergrund Die Wahl des Aortenklappenersatzverfahrens beim jungen erwachsenen Patienten hat viele verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Fragestellung Vergleich der Ergebnisse der Ross-Operation, des mechanischen und biologischen Klappenersatzes sowie konventioneller und dezellularisierter Homografts beim Aortenklappenersatz bei jungen Erwachsenen. Ergebnisse Für die Ross-Operation werden Freiheiten von Reoperation an Autograft und pulmonalem Homograft von 92,0 resp. 97,2 % nach 15 Jahren berichtet. Dennoch wurden in 2021 nur bei 1,9 % aller chirurgischen Aortenklappenimplantationen eine Ross-Operation durchgeführt, was die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den individuellen Patienten limitiert. Biologische, xenogene Aortenklappen stellen aufgrund rascher Degeneration für sehr junge Patienten keine Option dar. Der mechanische Aortenklappenersatz ist das Standardverfahren beim jungen Erwachsenen, das Risiko für schwere Komplikationen wie bedrohliche Blutungen oder Thromboembolien, bedingt durch die notwendige Antikoagulation, wird auf ca. 2 % pro Patientenjahr geschätzt. Das Langzeitüberleben zeigte sich gegenüber der Normalbevölkerung nach Implantation einer mechanischen Herzklappe in großen Metaanalysen reduziert. Dezellularisierte menschliche Spenderklappen stellen eine neue Option für den Aortenklappenersatz bei jungen Erwachsenen dar. In einer prospektiven Studie waren die 5‑Jahres-Ergebnisse vergleichbar mit denen prominenter Ross-Kohorten trotz doppelt so vieler kardialer Voroperationen. Die Freiheiten von Tod, Reoperation, Endokarditis, Blutungen und Thromboembolien betrugen 97,8 %, 93,5 %, 96,4 %, 99,2 % resp. 99,3 %. Hauptzielgruppe sind junge Patienten mit Indikation zum Wurzelersatz, bei denen eine Antikoagulation vermieden werden soll und eine Ross-Operation nicht möglich/erwünscht ist.","PeriodicalId":52066,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Herz Thorax und Gefasschirurgie","volume":"26 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2023-10-17","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Options for aortic valve replacement in young adults: decellularized human donor valves\",\"authors\":\"Samir Sarikouch, Arjang Ruhparwar, Alexander Horke\",\"doi\":\"10.1007/s00398-023-00611-4\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Zusammenfassung Hintergrund Die Wahl des Aortenklappenersatzverfahrens beim jungen erwachsenen Patienten hat viele verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. 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Options for aortic valve replacement in young adults: decellularized human donor valves
Zusammenfassung Hintergrund Die Wahl des Aortenklappenersatzverfahrens beim jungen erwachsenen Patienten hat viele verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Fragestellung Vergleich der Ergebnisse der Ross-Operation, des mechanischen und biologischen Klappenersatzes sowie konventioneller und dezellularisierter Homografts beim Aortenklappenersatz bei jungen Erwachsenen. Ergebnisse Für die Ross-Operation werden Freiheiten von Reoperation an Autograft und pulmonalem Homograft von 92,0 resp. 97,2 % nach 15 Jahren berichtet. Dennoch wurden in 2021 nur bei 1,9 % aller chirurgischen Aortenklappenimplantationen eine Ross-Operation durchgeführt, was die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den individuellen Patienten limitiert. Biologische, xenogene Aortenklappen stellen aufgrund rascher Degeneration für sehr junge Patienten keine Option dar. Der mechanische Aortenklappenersatz ist das Standardverfahren beim jungen Erwachsenen, das Risiko für schwere Komplikationen wie bedrohliche Blutungen oder Thromboembolien, bedingt durch die notwendige Antikoagulation, wird auf ca. 2 % pro Patientenjahr geschätzt. Das Langzeitüberleben zeigte sich gegenüber der Normalbevölkerung nach Implantation einer mechanischen Herzklappe in großen Metaanalysen reduziert. Dezellularisierte menschliche Spenderklappen stellen eine neue Option für den Aortenklappenersatz bei jungen Erwachsenen dar. In einer prospektiven Studie waren die 5‑Jahres-Ergebnisse vergleichbar mit denen prominenter Ross-Kohorten trotz doppelt so vieler kardialer Voroperationen. Die Freiheiten von Tod, Reoperation, Endokarditis, Blutungen und Thromboembolien betrugen 97,8 %, 93,5 %, 96,4 %, 99,2 % resp. 99,3 %. Hauptzielgruppe sind junge Patienten mit Indikation zum Wurzelersatz, bei denen eine Antikoagulation vermieden werden soll und eine Ross-Operation nicht möglich/erwünscht ist.
期刊介绍:
Die Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie ist als Offizielles Weiterbildungsorgan der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) die Informationsplattform für die entscheidenden Entwicklungen des Fachgebietes. Sie richtet sich an junge Ärzt*innen in der Weiterbildung und an Spezialist*innen, die up-to-date bleiben wollen.
Die Zeitschrift bietet State-of-the-Art-Chirurgie von der Indikation bis zur Nachbehandlung, aktuelle chirurgische und technologische Trends und Informationen über neue Forschungsrichtungen. Kernstück jeder Ausgabe sind Arbeiten in den Rubriken „Übersichten“ und „Operative Techniken“, Kasuistiken zeigen ungewöhnliche Krankheits- bzw. Behandlungsverläufe oder widmen sich juristischen Fragestellungen. In der Rubrik „Im Brennpunkt“ kommentieren Expert*innen herausragende Publikationen aus der internationalen Fachliteratur.
Beiträge der Rubrik „CME Zertifizierte Fortbildung“ bieten gesicherte Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung und machen ärztliche Erfahrung für die tägliche Praxis nutzbar Zur Wissensüberprüfung und zum Erwerb von CME-Punkten stehen Online-Kurse zur Verfügung. Die Rubrik orientiert sich an der Weiterbildungsordnung des Fachgebiets.
Abwechselnd erscheinen Beiträge aus den Rubriken: Evidenzbasierte Medizin, Perioperative Medizin, Kardiotechnik/EKZ, Krankenhausmanagement, Nachbardisziplinen, Stand der Wissenschaft, Karriere und Perspektiven.