{"title":"会议回顾 2024 年第 36 届肿瘤遗传学研讨会:2024 年 5 月 2 日至 5 日在哥廷根附近的 Volpriehausen 举行。","authors":"","doi":"10.1515/medgen-2024-2028","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p><p>Das Isochromosom i(7)(p10) stellt eine seltene zytogenetische Aberration dar, die mit einem Zugewinn des kurzen Arms von Chromosom 7 und einem Verlust des langen Arms von Chromosom 7 einhergeht. Da bisher nur wenig über die Rolle von i(7)(p10) im Kontext hämatologischer Neoplasien bekannt war, wurde in dieser Arbeit eine Patientenkohorte systematisch hinsichtlich des Vorkommens von i(7)(p10) bei verschiedenen hämatologischen Neoplasien sowie hinsichtlich des Auftretens von zusätzlichen chromosomalen Veränderungen und Co-Mutationen analysiert. Die Aberration i(7)(p10) wurde hierbei bei insgesamt 34 Patienten mittels Chromosomenbänderungsanalyse (CBA) nachgewiesen. Es zeigte sich, dass diese Patienten überwiegend mit akuter myeloischer Leukämie (AML) diagnostiziert wurden (n=23, 68%) und i(7)(p10) dagegen seltener in anderen hämatologischen Neoplasien wie reifen B Zellneoplasien (n=6, 18%), myelodysplastischen Neoplasien (MDS, n=4, 12%) oder akuten lymphatischen Leukämien (ALL, n=1, 3%) aufgetreten ist. Bei Patienten mit AML trat das i(7)(p10) dabei meist als alleinige Chromosomenaberration ohne zusätzliche zytogenetische Veränderungen auf. Bei 18 der 34 Fälle mit i(7)(p10) standen Daten aus molekulargenetischen Analysen zur Verfügung, die ergaben, dass das Vorkommen von i(7) (p10) bei AML Patienten (n=15) stark mit einer Mutation im IDH2 Gen assoziiert ist (bei 14/15 Fällen).Während neben der Mutation von IDH2 zusätzlich häufig Mutationen in den Genen DNMT3A (14/15), BCOR (7/15) und EZH2 (4/15) nachgewiesen wurden, zeigten sich die sonst typischen Co-Mutationen von IDH2 (z.B. SRSF2, ASXL1, NPM1, STAG2, RUNX1 und NRAS) dagegen sehr selten. Weiterhin wurde bei AML Patienten mit i(7)(p10) eine Prävalenz der IDH2 Mutation an der Position p.Arg172Lys beobachtet, die bei IDH2-mutierten AML Patienten ohne i(7)(p10) signifikant seltener nachgewiesen wurde (bei 86% bzw. 13%der Fälle, p<0.001). Aufgrund der Beobachtung, dass die Mutation von IDH2 bei Patienten mit i(7)(p10) ausschließlich im !Hauptklon der Erkrankung detektiert wurde und bisher keine alternativen therapeutisch angreifbaren Gene oder Aberrationen in dieser Subgruppe bekannt sind, könnten IDH2-mutierte AML Patienten mit der seltenen Chromosomenaberration i(7)(p10) von einer Therapie mit bereits klinisch verfügbaren IDH-Inhibitoren profitieren.</p>","PeriodicalId":51130,"journal":{"name":"Medizinische Genetik","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":1.1000,"publicationDate":"2024-06-06","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Tagungsrückblick 36. 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Tagungsrückblick 36. Tumorgenetische Arbeitstagung 2024: vom 02. bis 05. Mai 2024 in Volpriehausen bei Göttingen.
Das Isochromosom i(7)(p10) stellt eine seltene zytogenetische Aberration dar, die mit einem Zugewinn des kurzen Arms von Chromosom 7 und einem Verlust des langen Arms von Chromosom 7 einhergeht. Da bisher nur wenig über die Rolle von i(7)(p10) im Kontext hämatologischer Neoplasien bekannt war, wurde in dieser Arbeit eine Patientenkohorte systematisch hinsichtlich des Vorkommens von i(7)(p10) bei verschiedenen hämatologischen Neoplasien sowie hinsichtlich des Auftretens von zusätzlichen chromosomalen Veränderungen und Co-Mutationen analysiert. Die Aberration i(7)(p10) wurde hierbei bei insgesamt 34 Patienten mittels Chromosomenbänderungsanalyse (CBA) nachgewiesen. Es zeigte sich, dass diese Patienten überwiegend mit akuter myeloischer Leukämie (AML) diagnostiziert wurden (n=23, 68%) und i(7)(p10) dagegen seltener in anderen hämatologischen Neoplasien wie reifen B Zellneoplasien (n=6, 18%), myelodysplastischen Neoplasien (MDS, n=4, 12%) oder akuten lymphatischen Leukämien (ALL, n=1, 3%) aufgetreten ist. Bei Patienten mit AML trat das i(7)(p10) dabei meist als alleinige Chromosomenaberration ohne zusätzliche zytogenetische Veränderungen auf. Bei 18 der 34 Fälle mit i(7)(p10) standen Daten aus molekulargenetischen Analysen zur Verfügung, die ergaben, dass das Vorkommen von i(7) (p10) bei AML Patienten (n=15) stark mit einer Mutation im IDH2 Gen assoziiert ist (bei 14/15 Fällen).Während neben der Mutation von IDH2 zusätzlich häufig Mutationen in den Genen DNMT3A (14/15), BCOR (7/15) und EZH2 (4/15) nachgewiesen wurden, zeigten sich die sonst typischen Co-Mutationen von IDH2 (z.B. SRSF2, ASXL1, NPM1, STAG2, RUNX1 und NRAS) dagegen sehr selten. Weiterhin wurde bei AML Patienten mit i(7)(p10) eine Prävalenz der IDH2 Mutation an der Position p.Arg172Lys beobachtet, die bei IDH2-mutierten AML Patienten ohne i(7)(p10) signifikant seltener nachgewiesen wurde (bei 86% bzw. 13%der Fälle, p<0.001). Aufgrund der Beobachtung, dass die Mutation von IDH2 bei Patienten mit i(7)(p10) ausschließlich im !Hauptklon der Erkrankung detektiert wurde und bisher keine alternativen therapeutisch angreifbaren Gene oder Aberrationen in dieser Subgruppe bekannt sind, könnten IDH2-mutierte AML Patienten mit der seltenen Chromosomenaberration i(7)(p10) von einer Therapie mit bereits klinisch verfügbaren IDH-Inhibitoren profitieren.
期刊介绍:
medizinischegenetik is a scientific journal that is owned and published by the German Society of Human Genetics e.V. since 1989. The journal was founded by Prof. Jan Murken, München. Self-published until 2006, from 2007-2019 published at Springer Verlag and since 2020 at De Gruyter.
medizinischegenetik serves education and training among colleagues, the interdisciplinary exchange of knowledge in all areas of human genetics in clinics, practice, research and teaching. Each issue of the quarterly journal deals with a focus that provides a comprehensive overview of current developments in specific clinical pictures, technical developments and therapeutic approaches. All reviews are written in English language. The journal thus creates a platform for the international exchange of knowledge and increased awareness of German research activities in the scientific community.
In addition, medizinischegenetik contains information on activities in its own subject in the German-language section. This includes conference reports, association announcements, personnel matters, statements and guidelines. With health policy questions, historical retrospectives and comments on current developments, the profession takes a stand on human genetic issues in Germany, Austria and Switzerland.