Jochen Schumacher , Ulrich Thiem , Rüdiger Smektala , Johannes Pfeilschifter , Ludger Pientka
{"title":"骨质疏松症和骨质疏松症:为老人提供健康护理,在德国,骨折风险较高","authors":"Jochen Schumacher , Ulrich Thiem , Rüdiger Smektala , Johannes Pfeilschifter , Ludger Pientka","doi":"10.1016/j.zgesun.2007.09.006","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<div><p>Frakturen stellen besonders im Alter eine erhebliche Gefahr für Patienten dar. Von besonderer klinischer und gesundheitsökonomischer Bedeutung ist die proximale Femurfraktur. Funktionelle Defizite, erhöhte Pflegebedürftigkeit und Einschränkung der Lebensqualität nach Fraktur führen zu erhöhter Morbidität und Mortalität zuvor überwiegend selbstständig lebender Patienten. Das Risiko, eine proximale Femurfraktur zu erleiden, wird ganz wesentlich vom Vorliegen der zwei Risikofaktoren Osteoporose und Sturzkrankheit beeinflusst. Beide Risikofaktoren sind beeinflussbar und somit einer Intervention zugänglich. Zur Diagnostik und Therapie existieren nationale und internationale Leitlinien, die bislang Defizite der Knochenstabilität und der neuromuskulären Funktion getrennt voneinander betrachtet haben. In der aktuellen Leitlinie des Dachverbandes Osteologie (DVO) 2006 werden beide Aspekte erstmals gemeinsam berücksichtigt und hieran Empfehlungen zur individuellen Diagnostik und Therapie in Abhängigkeit vom 10-Jahres-Frakturrisiko geknüpft. Eine zuverlässige Bewertung der aktuellen Versorgungssituation bei Osteoporose und Sturz ist weder national noch international umfassend möglich. Lediglich die Versorgung mit apparativer Diagnostik und medikamentöser Therapie bei Osteoporose lässt sich beurteilen. In diesen Bereichen zeichnet sich eine Unterversorgung ab. Es sind standardisierte Erhebungen zur Implementierung der Leitlinien erforderlich, die Möglichkeiten zur Verbesserung der Versorgung aufzeigen können.</p></div><div><p>Fractures are a considerable risk, especially in older patients. The fracture of the proximal femur is of particular relevance. Functional deficiency, an increased need for care and assistance and a limitation of the quality of life after a fracture lead to an increase in morbidity and mortality among patients who lived independently prior to the event in most cases. The risk of suffering a femoral fracture mainly depends on two risk factors: osteoporosis and falls. Both can be influenced and are therefore suitable for interventions. National and international guidelines for diagnosis and treatment have so far separately addressed deficiencies in bone stability and neuromuscular function. The current German DVO guideline is the first to consider both aspects simultaneously and develop an individual concept for diagnosis and therapy depending on a risk prediction of a fracture within the following 10 years. The evaluation of the current quality of health care in the field of osteoporosis and falls both nationally and internationally seems to be hardly possible. Merely the delivery of DXA measurements and medication for osteoporosis are assessable. In these sectors a deficiency in the delivery of care is apparent. Standardized evaluations of the implementation of guidelines are needed to assess deficiencies and reveal options for improving quality of care in the future.</p></div>","PeriodicalId":79544,"journal":{"name":"Zeitschrift fur arztliche Fortbildung und Qualitatssicherung","volume":"101 9","pages":"Pages 593-597"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2007-12-20","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1016/j.zgesun.2007.09.006","citationCount":"4","resultStr":"{\"title\":\"Osteoporose und Sturz: medizinische Versorgung älterer Menschen mit einem erhöhten Frakturrisiko in Deutschland\",\"authors\":\"Jochen Schumacher , Ulrich Thiem , Rüdiger Smektala , Johannes Pfeilschifter , Ludger Pientka\",\"doi\":\"10.1016/j.zgesun.2007.09.006\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"<div><p>Frakturen stellen besonders im Alter eine erhebliche Gefahr für Patienten dar. 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Osteoporose und Sturz: medizinische Versorgung älterer Menschen mit einem erhöhten Frakturrisiko in Deutschland
Frakturen stellen besonders im Alter eine erhebliche Gefahr für Patienten dar. Von besonderer klinischer und gesundheitsökonomischer Bedeutung ist die proximale Femurfraktur. Funktionelle Defizite, erhöhte Pflegebedürftigkeit und Einschränkung der Lebensqualität nach Fraktur führen zu erhöhter Morbidität und Mortalität zuvor überwiegend selbstständig lebender Patienten. Das Risiko, eine proximale Femurfraktur zu erleiden, wird ganz wesentlich vom Vorliegen der zwei Risikofaktoren Osteoporose und Sturzkrankheit beeinflusst. Beide Risikofaktoren sind beeinflussbar und somit einer Intervention zugänglich. Zur Diagnostik und Therapie existieren nationale und internationale Leitlinien, die bislang Defizite der Knochenstabilität und der neuromuskulären Funktion getrennt voneinander betrachtet haben. In der aktuellen Leitlinie des Dachverbandes Osteologie (DVO) 2006 werden beide Aspekte erstmals gemeinsam berücksichtigt und hieran Empfehlungen zur individuellen Diagnostik und Therapie in Abhängigkeit vom 10-Jahres-Frakturrisiko geknüpft. Eine zuverlässige Bewertung der aktuellen Versorgungssituation bei Osteoporose und Sturz ist weder national noch international umfassend möglich. Lediglich die Versorgung mit apparativer Diagnostik und medikamentöser Therapie bei Osteoporose lässt sich beurteilen. In diesen Bereichen zeichnet sich eine Unterversorgung ab. Es sind standardisierte Erhebungen zur Implementierung der Leitlinien erforderlich, die Möglichkeiten zur Verbesserung der Versorgung aufzeigen können.
Fractures are a considerable risk, especially in older patients. The fracture of the proximal femur is of particular relevance. Functional deficiency, an increased need for care and assistance and a limitation of the quality of life after a fracture lead to an increase in morbidity and mortality among patients who lived independently prior to the event in most cases. The risk of suffering a femoral fracture mainly depends on two risk factors: osteoporosis and falls. Both can be influenced and are therefore suitable for interventions. National and international guidelines for diagnosis and treatment have so far separately addressed deficiencies in bone stability and neuromuscular function. The current German DVO guideline is the first to consider both aspects simultaneously and develop an individual concept for diagnosis and therapy depending on a risk prediction of a fracture within the following 10 years. The evaluation of the current quality of health care in the field of osteoporosis and falls both nationally and internationally seems to be hardly possible. Merely the delivery of DXA measurements and medication for osteoporosis are assessable. In these sectors a deficiency in the delivery of care is apparent. Standardized evaluations of the implementation of guidelines are needed to assess deficiencies and reveal options for improving quality of care in the future.