Maša Efendić, Marko Samardžija, Nikica Prvanović Babić, Goran Bačić, Tugomir Karadjole, Martina Lojkić, Hrvoje Capak, Marko Pećin, Nino Maćešić
{"title":"蜥蜴卵的排卵后滞留(难产)","authors":"Maša Efendić, Marko Samardžija, Nikica Prvanović Babić, Goran Bačić, Tugomir Karadjole, Martina Lojkić, Hrvoje Capak, Marko Pećin, Nino Maćešić","doi":"10.2377/0023-2076-62-754","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"In Gefangenschaft gehaltene Echsen leiden sehr oft unter Reproduktionsstorungen. Die haufigste Reproduktionspathologie bei weiblichen Echsen ist die postovulatorische Retention von Eiern (Dystokie). Dabei wird zwischen einer obstruktiven und einer nicht obstruktiven Dystokie unterschieden, also einer erschwerten (Oviposition) bzw. einer volligen Unfahigkeit zur Eiablage. Haufig sind diese Erkrankungen durch Haltungs- und Futterungsfehler bedingt, weshalb Tierarzte uber gute Kenntnisse auf diesem Gebiet verfugen sollten. Ursachen fur die Dystokie konnen eine mechanische Obstruktion der Eileiter, Infektionen des Reproduktionstraktes, eine grose Anzahl an Eiern, eine mangelhafte Kalzifizierung der Eischale oder auch die metabolische Knochenerkrankung (metabolic bone disease) sein. Die klinischen Anzeichen von Reproduktionsstorungen sind unspezifisch. Zu ihnen zahlen Depression, Lethargie, Anorexie, Dyspnoe, Obstipation sowie eine Reaktionslosigkeit auf ausere Reize. Das unspezifische klinische Bild macht die diagnostische Aufarbeitung zu einer grosen Herausforderung. Als erstes sollte durch Rontgen- und Ultraschalldiagnostik der Zolomhohle bestimmt werden, ob es sich uber praovulatorische oder postovulatorische Pathologie handelt. Tierarzte, die uber gute Kenntnis der Ultraschall- und Rontgendiagnostik bei Reptilien verfugen, konnen die Anzahl und die Position der Eier sowie Eierschalenbildung (Kalzifizierungsgrad) abschatzen. Die Bestimmung hamatologischer und biochemischer Blutparameter sowie der Elektrolyte kann helfen, den klinischen Zustand des Tieres besser einzuschatzen. Auch eine Endoskopie in allgemeiner Anasthesie kann bei der Diagnosefindung behilflich sein.Es bestehen unterschiedliche therapeutische Moglichkeiten (manuelle Massage im Wasserbad, chirurgische Behandlung, hormonelles Behandlungsprotokoll mit Kalzium- und Oxytocinanwendung). Die Auswahl der Behandlungsstrategie hangt von unterschiedlichen Faktoren ab: Soll das Tier reproduktionsfahig bleiben? Wie lange dauert die Retention der Eier (Dystokie) bereits an? Sie hangt aber auch vom klinischen Zustand des Tieres, der Art der Reproduktionsstorung und Prognose nach der Behandlung ab. 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Postovulatorische Retention von Eiern (Dystokie) bei Echsen - Diagnostik - und Therapiemöglichkeiten
In Gefangenschaft gehaltene Echsen leiden sehr oft unter Reproduktionsstorungen. Die haufigste Reproduktionspathologie bei weiblichen Echsen ist die postovulatorische Retention von Eiern (Dystokie). Dabei wird zwischen einer obstruktiven und einer nicht obstruktiven Dystokie unterschieden, also einer erschwerten (Oviposition) bzw. einer volligen Unfahigkeit zur Eiablage. Haufig sind diese Erkrankungen durch Haltungs- und Futterungsfehler bedingt, weshalb Tierarzte uber gute Kenntnisse auf diesem Gebiet verfugen sollten. Ursachen fur die Dystokie konnen eine mechanische Obstruktion der Eileiter, Infektionen des Reproduktionstraktes, eine grose Anzahl an Eiern, eine mangelhafte Kalzifizierung der Eischale oder auch die metabolische Knochenerkrankung (metabolic bone disease) sein. Die klinischen Anzeichen von Reproduktionsstorungen sind unspezifisch. Zu ihnen zahlen Depression, Lethargie, Anorexie, Dyspnoe, Obstipation sowie eine Reaktionslosigkeit auf ausere Reize. Das unspezifische klinische Bild macht die diagnostische Aufarbeitung zu einer grosen Herausforderung. Als erstes sollte durch Rontgen- und Ultraschalldiagnostik der Zolomhohle bestimmt werden, ob es sich uber praovulatorische oder postovulatorische Pathologie handelt. Tierarzte, die uber gute Kenntnis der Ultraschall- und Rontgendiagnostik bei Reptilien verfugen, konnen die Anzahl und die Position der Eier sowie Eierschalenbildung (Kalzifizierungsgrad) abschatzen. Die Bestimmung hamatologischer und biochemischer Blutparameter sowie der Elektrolyte kann helfen, den klinischen Zustand des Tieres besser einzuschatzen. Auch eine Endoskopie in allgemeiner Anasthesie kann bei der Diagnosefindung behilflich sein.Es bestehen unterschiedliche therapeutische Moglichkeiten (manuelle Massage im Wasserbad, chirurgische Behandlung, hormonelles Behandlungsprotokoll mit Kalzium- und Oxytocinanwendung). Die Auswahl der Behandlungsstrategie hangt von unterschiedlichen Faktoren ab: Soll das Tier reproduktionsfahig bleiben? Wie lange dauert die Retention der Eier (Dystokie) bereits an? Sie hangt aber auch vom klinischen Zustand des Tieres, der Art der Reproduktionsstorung und Prognose nach der Behandlung ab. Je schneller die Behandlung der Dystokie eingeleitet wird, desto groser ist die Chance, die Reproduktionsfahigkeit zu erhalten.