F. Schifferdecker-Hoch, Michael Hollmann, Catharina Kern, Annika Breitkopf, Ingrid Nolting
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In einer retrospektiven Datenanalyse von 66,988 chronischen Rückenschmerzpatienten, die zwischen 1992 und 2021 an der FPZ RückenTherapie teilgenommen haben, wurden die Zusammenhänge im Ursachen- und Wirkungsdreieck zwischen Therapieadhärenz beziehungsweise Dosis der verabreichten Trainingsreize und damit der benötigten Dauer für ein Programm mit festgelegter Einheit an Trainingseinheiten, dem Zugewinn an isometrischer Maximalkraft der Rumpfmuskulatur sowie dem Gewinn an gesunden Lebensjahren untersucht. Es zeigt sich, dass der Kraftzuwachs abhängig von der Zeit ist, die für die Therapie benötigt wird. Eine andere zeitliche Abhängigkeit zeigt der Gewinn an gesunden Lebensjahren mit steigendem Zeitrahmen, in dem die 24 Einheiten wahrgenommen wurden. Kein Zusammenhang lässt sich dagegen zwischen dem relativen Gewinn an isometrischer Maximalkraft und dem Gewinn an gesunden Lebensjahren feststellen. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen wichtige Zusammenhänge zwischen dem zeitlichen Ablauf einer Therapie sowie den angewandten Messparametern auf und sind damit wegweisend für zukünftige Therapieformen. Bisherige Messmethoden müssen ergänzt werden, um die Wirkungsweise von Bewegung und deren multidimensionale Effekte in Gänze abbilden zu können.","PeriodicalId":42423,"journal":{"name":"Bewegungstherapie und Gesundheitssport","volume":"39 1","pages":"11 - 17"},"PeriodicalIF":0.5000,"publicationDate":"2022-06-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":"{\"title\":\"Dauer vs. Intensität in der Trainingstherapie\",\"authors\":\"F. 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Zusammenfassung Bewegungsinterventionen sind in Gesundheitsförderung und Prävention sowie Therapie und Rehabilitation essenziell, da Bewegung positiv und multidimensional auf die Gesundheit wirkt. Zur Bewertung der Wirkungsweise von Bewegungsinterventionen werden bisher oft Messmethoden herangezogen, welche lediglich einen oberflächlichen Anteil der erzielbaren Effekte abbilden. Eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewegungsintervention sind eine gute Adhärenz sowie ein adäquates Dosis-Wirkungs-Prinzip. Wie die objektiven und subjektiven Messgrößen in Zusammenhang mit der Adhärenz und infolgedessen mit dem Dosis-Wirkungs-Prinzip stehen, ist nicht ausreichend untersucht. In einer retrospektiven Datenanalyse von 66,988 chronischen Rückenschmerzpatienten, die zwischen 1992 und 2021 an der FPZ RückenTherapie teilgenommen haben, wurden die Zusammenhänge im Ursachen- und Wirkungsdreieck zwischen Therapieadhärenz beziehungsweise Dosis der verabreichten Trainingsreize und damit der benötigten Dauer für ein Programm mit festgelegter Einheit an Trainingseinheiten, dem Zugewinn an isometrischer Maximalkraft der Rumpfmuskulatur sowie dem Gewinn an gesunden Lebensjahren untersucht. Es zeigt sich, dass der Kraftzuwachs abhängig von der Zeit ist, die für die Therapie benötigt wird. Eine andere zeitliche Abhängigkeit zeigt der Gewinn an gesunden Lebensjahren mit steigendem Zeitrahmen, in dem die 24 Einheiten wahrgenommen wurden. Kein Zusammenhang lässt sich dagegen zwischen dem relativen Gewinn an isometrischer Maximalkraft und dem Gewinn an gesunden Lebensjahren feststellen. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen wichtige Zusammenhänge zwischen dem zeitlichen Ablauf einer Therapie sowie den angewandten Messparametern auf und sind damit wegweisend für zukünftige Therapieformen. Bisherige Messmethoden müssen ergänzt werden, um die Wirkungsweise von Bewegung und deren multidimensionale Effekte in Gänze abbilden zu können.