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Bildungsvorstellungen im sozialen Wandel – eine Kohortenanalyse für die Bundesrepublik Deutschland in der Zeit von 1958 bis 2018
Zusammenfassung Ziel der vorliegenden Kohortenanalyse ist es, die frühere Studie von Meulemann (1982) über den Wandel von Bildungsvorstellungen in der Bevölkerung zu replizieren. Hierbei wird seine implizite These, die Bildungsexpansion seit den 1960er Jahren sei verantwortlich für den sozialen Wandel subjektiver Interpretationen sowohl von Bildungschancen als auch von Wert, Inhalt und Zielen der Bildung gewesen direkt überprüft. Dazu werden zwei Zeitdimensionen – historische Periode und Abfolge von Geburtskohorten – berücksichtigt und neben den ursprünglich verwendeten Datensätzen auch aktuelle Daten analysiert. Zudem werden zusätzliche erklärende Argumente eingeführt. Für einen Zeitraum von 60 Jahren werden periodenspezifische und kohortendifferenzierende Effekte der Bildungsexpansion auf die subjektive Wahrnehmung von Bildung aufgedeckt. Bildungschancen werden trotz gestiegener Bildungsgelegenheiten zunehmend kritischer von den jüngeren Kohorten beurteilt. Die meritokratischen Spielregeln werden weiterhin akzeptiert, jedoch bezweifeln jüngere Kohorten zunehmend, dass Bildung der Weg zum sozialen Aufstieg ist. Schließlich unterliegen auch die schulischen Erziehungsziele einem sukzessiven Wertewandel.
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