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2+2=5. The Poetics of Dyscalculia, or the Word and the Number in the Blind Spot of Digital Humanities
Wort und Zahl stehen historisch wie systematisch in vielfaltigen engen Beziehungen. Dabei vertritt die Zahl haufig den Part des stabilen, rationalen und buchstablich berechenbaren Superzeichens, wahrend das Wort von den Assoziationen des Unbestandigen und Unbestimmbaren begleitet ist. Noch das Zahlenvertrauen der Digital Humanities stutzt seine Konvertierungen von Texten in Tabellen auf die Uberzeugung, dass sich zahlenbasiert verlasslichere und fundiertere Aussagen uber Literatur machen lassen. Dabei wird ubersehen, dass die Literatur selbst eine umfangreiche Geschichte des Falschrechnens geschrieben hat. Sie setzt dem grassierenden Zahlenzwang eine Alternative der Zahlendissidenz entgegen. Am Leitfaden der ungleichen Gleichung 2+2=5 rekonstruiert der Beitrag diese Poetik des Rechenfehlers.