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„Turtles all the way down": Zu methodischen Fragen der Theaterhistoriographie
Abstract:Angesichts der immer größeren Bedeutung digitaler Verfahren für die kulturwissenschaftliche Forschung diskutiert der Aufsatz die Potenziale für die Theaterhistoriographie. Dabei geht es nicht allein um die innovativen, digital gestützten Methoden, sondern vielmehr um die spezifische Logik theaterhistorischer Forschung. Ausgehend von einer kritischen Diskussion des fachinternen Diskurses über die Entwicklung neuer Forschungsfragen und -paradigmen, formuliert der Aufsatz schließlich die Perspektive einer umfassenden Medienökologie, in der auch Forderungen nach einer substanziellen Dekolonialisierung des historischen Diskurses aufgezeigt werden können. Medienökologie ist gekennzeichnet als: polyglott, polyzentrisch, polyphon und polymorph sowie in einem umfassenden Sinne als durchlässig und vernetzt. Ein Beispiel einer solchen Perspektive bildet schließlich der Modellversuch Kölner Chrono-Atlas, der Ereignis- und Personendaten zusammenträgt und in einem übergreifenden Modell zu vernetzen erlaubt. Obgleich das Projekt noch am Anfang steht, wird schon deutlich, dass das hier gewählte Verfahren abgeschattete Aspekte der Theatergeschichte, wie etwa das Unternehmertum weiblicher Prinzipial*innen nicht mehr als anekdotische Einzelfälle, sondern als Konstante des Feldes, aufzeigt.