Nicola Rieder, F. Schade, C. Banse, M. Jansky, F. Nauck
{"title":"跨文化开放临终关怀和对于有移民背景的人的姑息治疗和姑息服务——德国推荐临终关怀和姑息服务作为探究的资源","authors":"Nicola Rieder, F. Schade, C. Banse, M. Jansky, F. Nauck","doi":"10.1055/a-2054-1142","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hintergrund Eine erfolgreiche interkulturelle Öffnung ermöglicht es, das palliative und hospizliche Versorgungsangebot für Patient*innen mit Migrationshintergrund erreichbarer zu machen. Um einen ersten Einblick in den Stand der interkulturellen Öffnung der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland zu erhalten, wurde eine Analyse der im „Wegweiser Hospiz- und Palliativversorgung Deutschland“ (Wegweiser) als „migrationsspezifisch“ hinterlegten Daten durchgeführt. Methode Deskriptiv-statistische Auswertung der im Wegweiser hinterlegten migrationsspezifischen Daten hinsichtlich der Art der Angebote, der Verteilung auf die Bundesländer, migrationsspezifischer Daten der jeweiligen Einrichtung, der versorgten Patient*innen sowie der Wünsche und Bedürfnisse der Patient*innen bzw. deren An- und Zugehörigen. Ergebnisse In Relation zur Gesamtzahl der im Wegweiser eingestellten Angebote ist der Anteil (eingetragener) migrationsspezifischer Angebote gering: Insgesamt geben 119 Angebote migrationsspezifische Angaben an (Gesamtzahl der eingetragenen Angebote: 3382). Für Bundesländer mit geringerem Anteil an Migrationsbevölkerung findet sich ein tendenziell höheres (eingetragenes) migrationsspezifisches Angebot (bspw. Thüringen mit 7,8% vs. Berlin mit 1,9%). In etwa der Hälfte der Einrichtungen mit migrationsspezifischen Angeboten sind (zumeist ehrenamtliche) Mitarbeitende mit eigenem Migrationshintergrund tätig. Besondere Kompetenzen in der Begleitung von Patient*innen mit Migrationshintergrund werden darüber hinaus durch Weiterbildungen oder Sprachkurse erworben. In der Berücksichtigung migrationsspezifischer Bedürfnisse liegt der Fokus der Einrichtungen vor allem auf Sterbebegleitungen, Sterbe-, Trauer- und Bestattungsritualen. Patient*innen mit Migrationshintergrund werden in den meisten der Einrichtungen unabhängig von der Zusage einer Kostenübernahme versorgt. Schlussfolgerung Die Ergebnisse der vorliegenden Analyse geben Hinweise darauf, dass die hospizlichen und palliativen Versorgungsstrukturen bisher nur wenig auf Menschen mit Migrationshintergrund ausgerichtet sind. Als allgemein zugängliche Plattform ermöglicht der Wegweiser es Betroffenen wie Versorgenden, schnell und übersichtlich Informationen über Unterstützungsstrukturen vor Ort zu finden und somit eine wichtige Funktion in der Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit zu übernehmen. 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Interkulturelle Öffnung in der Hospiz- und Palliativversorgung von Menschen mit Migrationshintergrund – der Wegweiser Hospiz- und Palliativversorgung Deutschland als Mittel zur Bestandsaufnahme
Zusammenfassung Hintergrund Eine erfolgreiche interkulturelle Öffnung ermöglicht es, das palliative und hospizliche Versorgungsangebot für Patient*innen mit Migrationshintergrund erreichbarer zu machen. Um einen ersten Einblick in den Stand der interkulturellen Öffnung der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland zu erhalten, wurde eine Analyse der im „Wegweiser Hospiz- und Palliativversorgung Deutschland“ (Wegweiser) als „migrationsspezifisch“ hinterlegten Daten durchgeführt. Methode Deskriptiv-statistische Auswertung der im Wegweiser hinterlegten migrationsspezifischen Daten hinsichtlich der Art der Angebote, der Verteilung auf die Bundesländer, migrationsspezifischer Daten der jeweiligen Einrichtung, der versorgten Patient*innen sowie der Wünsche und Bedürfnisse der Patient*innen bzw. deren An- und Zugehörigen. Ergebnisse In Relation zur Gesamtzahl der im Wegweiser eingestellten Angebote ist der Anteil (eingetragener) migrationsspezifischer Angebote gering: Insgesamt geben 119 Angebote migrationsspezifische Angaben an (Gesamtzahl der eingetragenen Angebote: 3382). Für Bundesländer mit geringerem Anteil an Migrationsbevölkerung findet sich ein tendenziell höheres (eingetragenes) migrationsspezifisches Angebot (bspw. Thüringen mit 7,8% vs. Berlin mit 1,9%). In etwa der Hälfte der Einrichtungen mit migrationsspezifischen Angeboten sind (zumeist ehrenamtliche) Mitarbeitende mit eigenem Migrationshintergrund tätig. Besondere Kompetenzen in der Begleitung von Patient*innen mit Migrationshintergrund werden darüber hinaus durch Weiterbildungen oder Sprachkurse erworben. In der Berücksichtigung migrationsspezifischer Bedürfnisse liegt der Fokus der Einrichtungen vor allem auf Sterbebegleitungen, Sterbe-, Trauer- und Bestattungsritualen. Patient*innen mit Migrationshintergrund werden in den meisten der Einrichtungen unabhängig von der Zusage einer Kostenübernahme versorgt. Schlussfolgerung Die Ergebnisse der vorliegenden Analyse geben Hinweise darauf, dass die hospizlichen und palliativen Versorgungsstrukturen bisher nur wenig auf Menschen mit Migrationshintergrund ausgerichtet sind. Als allgemein zugängliche Plattform ermöglicht der Wegweiser es Betroffenen wie Versorgenden, schnell und übersichtlich Informationen über Unterstützungsstrukturen vor Ort zu finden und somit eine wichtige Funktion in der Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit zu übernehmen. Unerlässlich dafür sind allerdings eine beständige Informationsweitergabe, eine konsequente Datenpflege sowie eine stetige Aktualisierung des Angebots.