F. Palm, J. Wöhrle, M. Maschke, A. Spreer, K. Gröschel, J. Treib, M. Eicke, C. Urbanek, A. Grau
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Am Netzwerk teilnehmen können alle regionalen Stroke Units und Kliniken, die prädefinierte Kriterien erfüllen und nicht in regionaler Konkurrenz mit etablierten Stroke Units stehen. Ergebnisse Zu Projektbeginn am 01.04. 2016 nahmen 6 Kliniken teil, die alle eine regionale Stroke Unit unter internistischer Leitung besitzen. Innerhalb des ersten Jahres erfolgten 1568 telemedizinische Konsile. Die Diagnosen waren ischämische Infarkte (n = 802 Patienten; 51,2 %), intrazerebrale Blutungen (n = 46; 2,9%), transitorisch ischämische Attacken (TIA; n = 319; 20,4 %) und nicht vaskuläre Ursachen (sog. Stroke Mimics; n = 400; 25,5 %). Die Latenz zwischen Klinikaufnahme und Konsilbeginn betrug im Median 21 Minuten (Interquartilrange (IQR) 22 Minuten), die mediane Konsildauer lag bei 24 Minuten (IQR 22 Minuten). Bei den Patienten mit ischämischen Schlaganfällen betrug die Lyserate 12,5 % (n = 100). Eine mechanische Thrombektomie wurde nach Weiterverlegung in eines der Zentren bei 4,6 % (n = 37) der Patienten durchgeführt. Schlussfolgerung Die telemedizinische Netzwerkbildung ist geeignet, die landesweite Versorgung von Schlaganfallpatienten sicherzustellen. Weitere Analysen, insbesondere zum Outcome, werden benötigt.","PeriodicalId":50832,"journal":{"name":"Aktuelle Neurologie","volume":"45 1","pages":"586 - 591"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2018-06-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/a-0633-2360","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Implementierung eines landesweiten telemedizinischen Schlaganfallnetzwerks\",\"authors\":\"F. Palm, J. Wöhrle, M. Maschke, A. Spreer, K. Gröschel, J. Treib, M. Eicke, C. Urbanek, A. 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Implementierung eines landesweiten telemedizinischen Schlaganfallnetzwerks
Zusammenfassung Hintergrund Demografischer Wandel, Urbanisierung sowie eine zunehmende Spezialisierung der Akutversorgung von Schlaganfallpatienten erfordern eine Anpassung von Versorgungsstrukturen mit dem Ziel, auch Patienten in ländlichen Regionen leitliniengerecht behandeln zu können. Methodik Im Frühjahr 2016 wurde ein landesweites telemedizinisches Schlaganfallnetzwerk unter Einbeziehung aller 6 überregionalen Stroke Units im Land Rheinland-Pfalz etabliert. Die Zuständigkeit für den Konsildienst wechselt täglich zwischen den Kliniken und steht rund um die Uhr zur Verfügung. Alle Kriterien des OPS 8.98b werden erfüllt. Am Netzwerk teilnehmen können alle regionalen Stroke Units und Kliniken, die prädefinierte Kriterien erfüllen und nicht in regionaler Konkurrenz mit etablierten Stroke Units stehen. Ergebnisse Zu Projektbeginn am 01.04. 2016 nahmen 6 Kliniken teil, die alle eine regionale Stroke Unit unter internistischer Leitung besitzen. Innerhalb des ersten Jahres erfolgten 1568 telemedizinische Konsile. Die Diagnosen waren ischämische Infarkte (n = 802 Patienten; 51,2 %), intrazerebrale Blutungen (n = 46; 2,9%), transitorisch ischämische Attacken (TIA; n = 319; 20,4 %) und nicht vaskuläre Ursachen (sog. Stroke Mimics; n = 400; 25,5 %). Die Latenz zwischen Klinikaufnahme und Konsilbeginn betrug im Median 21 Minuten (Interquartilrange (IQR) 22 Minuten), die mediane Konsildauer lag bei 24 Minuten (IQR 22 Minuten). Bei den Patienten mit ischämischen Schlaganfällen betrug die Lyserate 12,5 % (n = 100). Eine mechanische Thrombektomie wurde nach Weiterverlegung in eines der Zentren bei 4,6 % (n = 37) der Patienten durchgeführt. Schlussfolgerung Die telemedizinische Netzwerkbildung ist geeignet, die landesweite Versorgung von Schlaganfallpatienten sicherzustellen. Weitere Analysen, insbesondere zum Outcome, werden benötigt.