{"title":"过去未来的增强文件:在当代俄罗斯大片中重新解读苏联的太空飞行历史","authors":"Natalija Majsova","doi":"10.17892/APP.2019.0008.159","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Dieser Artikel behandelt die Fiktionalisierung des Weltraumzeitalters im zeitgenossischen russischen Blockbuster Gagarin: Pervyj v kosmose / Gagarin: Der erste Mensch im Kosmos (2013), Vremja pervych / Die Zeit der Ersten (2017) und Saljut 7 / Saljut 7 (2017). Diese „zweite Welle“ russischer Filme uber die Geschichte der Raumfahrt zeigt eine grosere Affinitat zum patriotischen sowjetischen Kanon der Darstellung der sowjetischen Raumfahrtgeschichte als ihre Vorganger aus den 2000er Jahren ( Pervye na lune / Die Ersten auf dem Mond (2004), Kosmos kak predcuvstvie / Kosmos als Vorahnung (2005) und Bumažnyj soldat / Papiersoldat (2008). Im Gegenteil, diese fruheren Filmen zersetzten die Erzahlkonventionen der sowjetischen Spielfilme zur Geschichte der Raumfahrt, d.h. ihre linear-progressiven, normativ-optimistischen Handlungen, standardisierte Charaktere aus der Geschichte und das Vertrauen auf einen allgegenwartigen Erzahler. Der Artikel argumentiert, dass Blockbuster der letzten zehn Jahre, im Gegensatz, die patriotische sowjetische Erzahlung in einem bestimmten, (no(w)stalgischen) Art und Weise neu erfinden. Gestutzt auf die Diskussion uber das Chronotop (Bachtin) des Weltraums in sowjetischen und russischen Filmen werden die gewahlten Produktionen anhand ihrer Konstruktionen von wortlichen und metaphorischen Vektoren untersucht: die Diagonale, die Vertikalitat und die Horizontalitat. Dabei wird argumentiert, dass die untersuchten Filme historische Ereignisse in fiktive Erzahlungen und audiovisuelle Welten einbetten, die das sowjetische Raumzeitalter unter Verwendung dieser raumlichen Vektoren monumentalisieren und mythologisieren und eine neuartige, aber seltsam vertraute fiktionale Collage einer Vergangenheit schaffen.","PeriodicalId":36127,"journal":{"name":"Apparatus","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2019-07-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":"{\"title\":\"Enhanced Documents of a Past Future: Re-interpretation of the Soviet History of Spaceflight in Contemporary Russian Blockbusters\",\"authors\":\"Natalija Majsova\",\"doi\":\"10.17892/APP.2019.0008.159\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Dieser Artikel behandelt die Fiktionalisierung des Weltraumzeitalters im zeitgenossischen russischen Blockbuster Gagarin: Pervyj v kosmose / Gagarin: Der erste Mensch im Kosmos (2013), Vremja pervych / Die Zeit der Ersten (2017) und Saljut 7 / Saljut 7 (2017). 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Enhanced Documents of a Past Future: Re-interpretation of the Soviet History of Spaceflight in Contemporary Russian Blockbusters
Dieser Artikel behandelt die Fiktionalisierung des Weltraumzeitalters im zeitgenossischen russischen Blockbuster Gagarin: Pervyj v kosmose / Gagarin: Der erste Mensch im Kosmos (2013), Vremja pervych / Die Zeit der Ersten (2017) und Saljut 7 / Saljut 7 (2017). Diese „zweite Welle“ russischer Filme uber die Geschichte der Raumfahrt zeigt eine grosere Affinitat zum patriotischen sowjetischen Kanon der Darstellung der sowjetischen Raumfahrtgeschichte als ihre Vorganger aus den 2000er Jahren ( Pervye na lune / Die Ersten auf dem Mond (2004), Kosmos kak predcuvstvie / Kosmos als Vorahnung (2005) und Bumažnyj soldat / Papiersoldat (2008). Im Gegenteil, diese fruheren Filmen zersetzten die Erzahlkonventionen der sowjetischen Spielfilme zur Geschichte der Raumfahrt, d.h. ihre linear-progressiven, normativ-optimistischen Handlungen, standardisierte Charaktere aus der Geschichte und das Vertrauen auf einen allgegenwartigen Erzahler. Der Artikel argumentiert, dass Blockbuster der letzten zehn Jahre, im Gegensatz, die patriotische sowjetische Erzahlung in einem bestimmten, (no(w)stalgischen) Art und Weise neu erfinden. Gestutzt auf die Diskussion uber das Chronotop (Bachtin) des Weltraums in sowjetischen und russischen Filmen werden die gewahlten Produktionen anhand ihrer Konstruktionen von wortlichen und metaphorischen Vektoren untersucht: die Diagonale, die Vertikalitat und die Horizontalitat. Dabei wird argumentiert, dass die untersuchten Filme historische Ereignisse in fiktive Erzahlungen und audiovisuelle Welten einbetten, die das sowjetische Raumzeitalter unter Verwendung dieser raumlichen Vektoren monumentalisieren und mythologisieren und eine neuartige, aber seltsam vertraute fiktionale Collage einer Vergangenheit schaffen.