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Deutungsmodelle von Arbeit im Spiegel kolonialer und geschlechtlicher Dimensionen:
Zusammenfassung Aus wissenssoziologischer Perspektive fragt dieser Beitrag nach Deutungsmodellen von Arbeit, die historisch-soziologisch aus Debatten über freie vs. unfreie Arbeit erschlossen werden. Um das Begriffs- und Referenzfeld dieser Unterscheidung zu analysieren, verwenden wir O. Pattersons Soziologie der Sklaverei und der Freiheit als theoretischen Bezugsrahmen. Sie wird durch die historische Wissenssoziologie und die vergleichstheoretische Perspektive spezifiziert. Empirisch basiert der Beitrag auf einer explorativen Studie zur Kategorisierung von Zwangsarbeit durch die International Labour Organization (ILO), die den instruktiven Fall einer frühen internationalen Beobachtungsordnung bildet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kategorisierung in den kulturellen Rahmen der europäischen Zivilisierungsmission eingebettet war. Zwangsarbeit wurde im Spiegel kolonialer und geschlechtlicher Differenzierung von der Sklaverei unterschieden und am Kriterium der freien Lohnarbeit verglichen. Der heuristische Gewinn des Beitrags liegt darin, die Wissenskultur und historische Kontingenz freizulegen, in der heutige soziologische Begriffe von Arbeit, Differenzierung und Geschlecht entstanden sind.
期刊介绍:
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