Motorisch evozierte Potenziale bei Multipler Sklerose

Die Multiple Sklerose (MS) geht mit einer Demyelinisierung von Nervenfasern im ZNS einher. Sind hierbei pyramidale Leitungsbahnen betroffen, resultieren zumeist spastische Paresen, die zu einer relevanten Funktionseinschränkung führen können. Neben der klinischen Erfassung dieser motorischen Beeinträchtigungen durch die neurologische Untersuchung und quantitative Tests kann das Ausmaß der pyramidalen Demyelinisierung auch mithilfe der motorisch-evozierten Potenziale (MEP) gemessen werden. Die MEP können die Diagnosestellung der MS unterstützen, als intraindividueller Verlaufsparameter sowie zur prognostischen Einschätzung des Krankheitsverlaufes dienen. Darüber hinaus könnten sie nützlich für die Vorhersage des Ansprechens auf eine symptomatische Therapie mit Fampridin sein. Die Anwendung in der Variante der Triple-Stimulations-Technik könnte sich als Surrogatparameter für MS-Therapien erweisen.

Multiple sclerosis (MS) is associated with demyelinating lesions of the central nervous system. In case of pyramidal affection patients may suffer from spastic paresis along with significant functional impairment. In addition to clinical assessment, which comprises neurological examination and quantitative tests, motor-evoked potentials (MEP) are commonly used to assess pyramidal demyelination. MEP can support diagnosis and estimate of prognosis of MS, and can be useful as an intraindividual progress marker. Moreover, MEP may help determine whether symptomatic treatment with fampridine is worth trying or not. The triple stimulation technique might represent a future surrogate marker of a treatment response in MS.