Carolin Steinmetz, B. Bjarnason-Wehrens, Katja Roth, C. Walther, Monika Sadlonova, C. von Arnim, Thomas Schmidt
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Dieser Artikel fasst die wesentlichen Erfahrungen und aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse in diesem Themengebiet, auf der Basis eines narrativen Reviews, zusammen. Eingeschlossen wurden fünf systematische Übersichtsarbeiten mit Metaanalysen publiziert zwischen 2012–2022. Die Ergebnisse zeigen, dass prähabilitative Maßnahmen mit einem bewegungsbasierten Schwerpunkt (u. a. Ausdauertraining, Gymnastik und Atemtraining) vor operativen Eingriffen am Herzen die Krankenhausverweildauer verkürzen, die funktionelle Kapazität verbessern und verschiedene postoperative Komplikationen reduzieren können. Limitation dieser Arbeiten sind die enorme Heterogenität der eingeschlossenen Studien in Bezug auf die therapeutischen Interventionen, die untersuchten Erfolgsparameter sowie die eingeschlossenen Kohorten. In Zukunft gilt es, standardisierte und evidenzbasierte Prähabilitationsprogramme für die Kardiologie und Kardiochirurgie zu entwickeln, um abhängig von der jeweiligen Kohorte den größtmöglichen Benefit für die/den einzelne/n Patient*in zu erzielen. Aufschluss hierüber könnten die aktuell in Deutschland laufenden prähabilitativen Multicenterstudien PRECOVERY und PRÄP-GO liefern. Das langfristige Ziel ist es, die Prähabilitation im kardiologischen/kardiochirurgischen Setting in Deutschland als neue Versorgungsform einzuführen und zu etablieren.","PeriodicalId":42423,"journal":{"name":"Bewegungstherapie und Gesundheitssport","volume":"39 1","pages":"91 - 97"},"PeriodicalIF":0.5000,"publicationDate":"2023-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Bewegungsbasierte Prähabilitation vor elektiven Eingriffen am Herzen: ein Überblick\",\"authors\":\"Carolin Steinmetz, B. 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Bewegungsbasierte Prähabilitation vor elektiven Eingriffen am Herzen: ein Überblick
Zusammenfassung Die Versorgung multimorbider und hochaltriger Patient*innen stellt das Gesundheitssystem vor enorme Herausforderungen. Dies gilt auch im Bereich der Kardiologie, der Kardiochirurgie und der kardiologischen Rehabilitation. Eine verminderte körperliche Leistungsfähigkeit und der Verlust der körperlichen Funktionsfähigkeit vor, während und nach einem Krankenhausaufenthalt wirken sich negativ auf die Lebensqualität, Selbstständigkeit und Alltagsbelastbarkeit älterer Patient*innen aus. Insbesondere vor elektiven Eingriffen am Herzen profitieren ältere Patient*innen voraussichtlich von einer spezifischen prähabilitativen Vorbereitung auf den Eingriff. Dieser Artikel fasst die wesentlichen Erfahrungen und aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse in diesem Themengebiet, auf der Basis eines narrativen Reviews, zusammen. Eingeschlossen wurden fünf systematische Übersichtsarbeiten mit Metaanalysen publiziert zwischen 2012–2022. Die Ergebnisse zeigen, dass prähabilitative Maßnahmen mit einem bewegungsbasierten Schwerpunkt (u. a. Ausdauertraining, Gymnastik und Atemtraining) vor operativen Eingriffen am Herzen die Krankenhausverweildauer verkürzen, die funktionelle Kapazität verbessern und verschiedene postoperative Komplikationen reduzieren können. Limitation dieser Arbeiten sind die enorme Heterogenität der eingeschlossenen Studien in Bezug auf die therapeutischen Interventionen, die untersuchten Erfolgsparameter sowie die eingeschlossenen Kohorten. In Zukunft gilt es, standardisierte und evidenzbasierte Prähabilitationsprogramme für die Kardiologie und Kardiochirurgie zu entwickeln, um abhängig von der jeweiligen Kohorte den größtmöglichen Benefit für die/den einzelne/n Patient*in zu erzielen. Aufschluss hierüber könnten die aktuell in Deutschland laufenden prähabilitativen Multicenterstudien PRECOVERY und PRÄP-GO liefern. Das langfristige Ziel ist es, die Prähabilitation im kardiologischen/kardiochirurgischen Setting in Deutschland als neue Versorgungsform einzuführen und zu etablieren.