M. Rathmayer, H. Scheffer, M. Braun, W. Heinlein, B. Akoglu, T. Brechmann, S. Gölder, T. Lankisch, H. Messmann, A. Schneider, M. Wagner, S. Fleßa, A. Meier, B. Lewerenz, L. Gossner, S. Faiss, T. Toermer, T. Werner, M. Wilke, Markus M. Lerch, W. Schepp, für die DRG-Arbeitsgruppe und das Zeiterfassungsprojek Dgvs
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Methodik: Zur Erstellung eines zeitgemäßen Leistungskatalogs wurden der DGVS von 50 Kalkulationskrankenhäusern des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) die kompletten gastroenterologischen Kostendatensätze (2011 – 2013; § 21,4 KHEntgG) anonymisiert überlassen (2499 900 Falldatensätze) und aus diesen alle Operationen und Prozedurenschlüssel (OPS) endoskopischer Leistungen in Leistungsgruppen (z. B. Koloskopie mit Biopsie/Koloskopie mit Stenteinlage) klassifiziert. Eine Expertengruppe ordnete die Leistungsgruppen nach Fallschwere und wies ihnen geschätzte Personalbindungszeiten zu. Von Juni bis November 2014 wurde der Leistungskatalog an 119 Krankenhäusern mittels exakter Personalzeiterfassung in der Endoskopie validiert (38 288 Prozeduren). Ergebnisse: Dieses 3-stufige Vorgehen hat, in enger Abstimmung mit dem InEK, die Erstellung eines zeitgemäßen Leistungskatalogs mit 97 Einzelleistungsgruppen ermöglicht, der über 99 % aller durchgeführten endoskopischen Prozeduren abdeckt und diese anhand der gemessenen ärztlichen Personalbindung gewichtet. Während in der Vergangenheit eine diagnostische Koloskopie im Vergleich zur Ösophagogastroduodenoskopie (Standardwert 1,0) ein Relativgewicht von 1,13 aufwies, wird der Personalaufwand im Leistungskatalog sachgerechter mit 2,16 abgebildet. Bei der diagnostischen ERCP ändert sich das Relativgewicht von 1,7 auf 3,62. Leistungen mit hoher Personalbindung, die bisher nicht erfasst wurden, werden jetzt sachgerecht abgebildet (z. B. ESD im Magen 16,74). Diskussion: Der neue, in Zusammenarbeit von über hundert Krankenhäusern validierte Leistungskatalog bildet endoskopische Prozeduren in der Gastroenterologie nahezu vollständig ab und weist diesen validierte Relativkostengewichte zu. Der Einsatz des Leistungskatalogs wird vom InEK als Ersatz für veraltete GOÄ-, DKG-NT- und Hauskataloge empfohlen und wird, bis zum flächendeckenden Einsatz der Zeiterfassung in der Endoskopie, wesentlich zu einer sachgerechteren Zuordnung der Kosten im deutschen DRG-System beitragen.","PeriodicalId":50529,"journal":{"name":"Endoskopie Heute","volume":"28 1","pages":"75 - 90"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2015-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/s-0034-1399270","citationCount":"10","resultStr":"{\"title\":\"Verbesserung der Kostenkalkulation in der Gastroenterologie durch Einführung eines neuen Leistungskatalogs für alle endoskopischen Prozeduren\",\"authors\":\"M. Rathmayer, H. Scheffer, M. Braun, W. Heinlein, B. Akoglu, T. Brechmann, S. Gölder, T. Lankisch, H. Messmann, A. Schneider, M. Wagner, S. Fleßa, A. Meier, B. Lewerenz, L. Gossner, S. Faiss, T. Toermer, T. Werner, M. 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Verbesserung der Kostenkalkulation in der Gastroenterologie durch Einführung eines neuen Leistungskatalogs für alle endoskopischen Prozeduren
Zusammenfassung Hintergrund: In der Abrechnungssystematik der Deutschen Krankenhäuser (G-DRG-System) sind endoskopische Leistungen weder vollständig noch kostengerecht abgebildet. Hauptursache ist eine Zuordnung der Personalkosten aufgrund veralteter Leistungskataloge sowie das Fehlen einer verpflichtenden Zeiterfassung der Personalbindung. Methodik: Zur Erstellung eines zeitgemäßen Leistungskatalogs wurden der DGVS von 50 Kalkulationskrankenhäusern des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) die kompletten gastroenterologischen Kostendatensätze (2011 – 2013; § 21,4 KHEntgG) anonymisiert überlassen (2499 900 Falldatensätze) und aus diesen alle Operationen und Prozedurenschlüssel (OPS) endoskopischer Leistungen in Leistungsgruppen (z. B. Koloskopie mit Biopsie/Koloskopie mit Stenteinlage) klassifiziert. Eine Expertengruppe ordnete die Leistungsgruppen nach Fallschwere und wies ihnen geschätzte Personalbindungszeiten zu. Von Juni bis November 2014 wurde der Leistungskatalog an 119 Krankenhäusern mittels exakter Personalzeiterfassung in der Endoskopie validiert (38 288 Prozeduren). Ergebnisse: Dieses 3-stufige Vorgehen hat, in enger Abstimmung mit dem InEK, die Erstellung eines zeitgemäßen Leistungskatalogs mit 97 Einzelleistungsgruppen ermöglicht, der über 99 % aller durchgeführten endoskopischen Prozeduren abdeckt und diese anhand der gemessenen ärztlichen Personalbindung gewichtet. Während in der Vergangenheit eine diagnostische Koloskopie im Vergleich zur Ösophagogastroduodenoskopie (Standardwert 1,0) ein Relativgewicht von 1,13 aufwies, wird der Personalaufwand im Leistungskatalog sachgerechter mit 2,16 abgebildet. Bei der diagnostischen ERCP ändert sich das Relativgewicht von 1,7 auf 3,62. Leistungen mit hoher Personalbindung, die bisher nicht erfasst wurden, werden jetzt sachgerecht abgebildet (z. B. ESD im Magen 16,74). Diskussion: Der neue, in Zusammenarbeit von über hundert Krankenhäusern validierte Leistungskatalog bildet endoskopische Prozeduren in der Gastroenterologie nahezu vollständig ab und weist diesen validierte Relativkostengewichte zu. Der Einsatz des Leistungskatalogs wird vom InEK als Ersatz für veraltete GOÄ-, DKG-NT- und Hauskataloge empfohlen und wird, bis zum flächendeckenden Einsatz der Zeiterfassung in der Endoskopie, wesentlich zu einer sachgerechteren Zuordnung der Kosten im deutschen DRG-System beitragen.