{"title":"内窥镜切除前肠外切除EMR或ESD?","authors":"J. Kandler, H. Neuhaus","doi":"10.1055/s-0034-1399239","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung In der Behandlung sessiler und flacher kolorektaler Adenome hat sich die endoskopische Mukosaresektion (EMR) als effektives und sicheres Verfahren etabliert. Als Nachteil werden residuale Adenomanteile in etwa jedem fünften Fall angesehen, die aus einer meist stückweisen Abtragung resultieren. Durch eine technisch einfache Nachbehandlung im Rahmen einer Kontrollkoloskopie wird jedoch nahezu immer eine definitive lokale Remission erzielt. Im Vergleich zur EMR ist die endoskopische Submukosaresektion (ESD) technisch anspruchsvoller und zeitaufwändiger. Effektiv und sicher ist sie nur, wenn sie von ausgewiesenen Experten durchgeführt wird. Unter diesen Bedingungen gelingt dann häufig eine En-bloc-Resektion früher kolorektaler Neoplasien. Die hiermit verbundene niedrige Rate an Residuen erfordert im Gegensatz zur EMR nur selten eine Nachbehandlung. Es ergeben sich jedoch keine belegten Vorteile, wenn die definitive lokale Neoplasiefreiheit als primäres Therapieziel angesehen wird. Demgegenüber sollte die ESD der EMR vorgezogen werden, wenn der Verdacht auf ein Frühkarzinom mit geringer Infiltrationstiefe (< 1000 µm der Submukosa) besteht. Die ESD erhöht in diesen Fällen die Wahrscheinlichkeit einer histologisch dokumentierbaren vollständigen Resektion (R0). Nach westlichen Studien wird dieses Ziel jedoch nur selten erreicht.","PeriodicalId":50529,"journal":{"name":"Endoskopie Heute","volume":"28 1","pages":"26 - 31"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2015-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/s-0034-1399239","citationCount":"1","resultStr":"{\"title\":\"Endoskopische Resektion früher kolorektaler Neoplasien – EMR oder ESD?\",\"authors\":\"J. Kandler, H. Neuhaus\",\"doi\":\"10.1055/s-0034-1399239\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Zusammenfassung In der Behandlung sessiler und flacher kolorektaler Adenome hat sich die endoskopische Mukosaresektion (EMR) als effektives und sicheres Verfahren etabliert. Als Nachteil werden residuale Adenomanteile in etwa jedem fünften Fall angesehen, die aus einer meist stückweisen Abtragung resultieren. Durch eine technisch einfache Nachbehandlung im Rahmen einer Kontrollkoloskopie wird jedoch nahezu immer eine definitive lokale Remission erzielt. Im Vergleich zur EMR ist die endoskopische Submukosaresektion (ESD) technisch anspruchsvoller und zeitaufwändiger. Effektiv und sicher ist sie nur, wenn sie von ausgewiesenen Experten durchgeführt wird. Unter diesen Bedingungen gelingt dann häufig eine En-bloc-Resektion früher kolorektaler Neoplasien. Die hiermit verbundene niedrige Rate an Residuen erfordert im Gegensatz zur EMR nur selten eine Nachbehandlung. Es ergeben sich jedoch keine belegten Vorteile, wenn die definitive lokale Neoplasiefreiheit als primäres Therapieziel angesehen wird. Demgegenüber sollte die ESD der EMR vorgezogen werden, wenn der Verdacht auf ein Frühkarzinom mit geringer Infiltrationstiefe (< 1000 µm der Submukosa) besteht. Die ESD erhöht in diesen Fällen die Wahrscheinlichkeit einer histologisch dokumentierbaren vollständigen Resektion (R0). Nach westlichen Studien wird dieses Ziel jedoch nur selten erreicht.\",\"PeriodicalId\":50529,\"journal\":{\"name\":\"Endoskopie Heute\",\"volume\":\"28 1\",\"pages\":\"26 - 31\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2015-03-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/s-0034-1399239\",\"citationCount\":\"1\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Endoskopie Heute\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1055/s-0034-1399239\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Endoskopie Heute","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/s-0034-1399239","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Endoskopische Resektion früher kolorektaler Neoplasien – EMR oder ESD?
Zusammenfassung In der Behandlung sessiler und flacher kolorektaler Adenome hat sich die endoskopische Mukosaresektion (EMR) als effektives und sicheres Verfahren etabliert. Als Nachteil werden residuale Adenomanteile in etwa jedem fünften Fall angesehen, die aus einer meist stückweisen Abtragung resultieren. Durch eine technisch einfache Nachbehandlung im Rahmen einer Kontrollkoloskopie wird jedoch nahezu immer eine definitive lokale Remission erzielt. Im Vergleich zur EMR ist die endoskopische Submukosaresektion (ESD) technisch anspruchsvoller und zeitaufwändiger. Effektiv und sicher ist sie nur, wenn sie von ausgewiesenen Experten durchgeführt wird. Unter diesen Bedingungen gelingt dann häufig eine En-bloc-Resektion früher kolorektaler Neoplasien. Die hiermit verbundene niedrige Rate an Residuen erfordert im Gegensatz zur EMR nur selten eine Nachbehandlung. Es ergeben sich jedoch keine belegten Vorteile, wenn die definitive lokale Neoplasiefreiheit als primäres Therapieziel angesehen wird. Demgegenüber sollte die ESD der EMR vorgezogen werden, wenn der Verdacht auf ein Frühkarzinom mit geringer Infiltrationstiefe (< 1000 µm der Submukosa) besteht. Die ESD erhöht in diesen Fällen die Wahrscheinlichkeit einer histologisch dokumentierbaren vollständigen Resektion (R0). Nach westlichen Studien wird dieses Ziel jedoch nur selten erreicht.