{"title":"暴力与自由","authors":"H. Wilke","doi":"10.1159/000046776","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Accessible online at: www.karger.com/journals/aps Felix Schottlaender war einer der entscheidenden Initiatoren und Begründer der DGPT und eine Persönlichkeit mit grosser Ausstrahlung. Der Almanach 1959 des Instituts für Psychotherapie und Tiefenpsychologie e.V. Stuttgart ist seinem Wirken gewidmet und enthält Nachrufe von G. Bally, W. Bräutigam, K. v. Dürckheim, U. Ehebald, L. Pongratz, D. Wyss, H. Zulliger u.a. Meine Anmerkungen zu so einem alten Büchlein bedürfen einer Begründung: Eine Persönlichkeit mit grosser Offenheit, Charisma und entscheidenden Auswirkungen auf die Psychoanalyse in Deutschland wieder in Erinnerung zu bringen, wäre eine Angelegenheit des historischen Interesses. Entscheidender ist für mich die persönliche Motivation: Nach einigen Jahren quälender und mühsamer Auseinandersetzung mit dem deutschen Faschismus kam mir aus sorgsamer Antiquarshand (von Ungern-Sternberg, Nürnberg) dieses völlig vergilbte und brüchig gewordene Büchlein in die Hand und weckte noch einmal alle Erinnerungen an Kriegsende und Nachkriegsjahre in Berlin. Ein solcher Text hätte uns damals als Jugendliche ausserordentlich genützt und geholfen, aber er war ja unter der Lizenznummer US-Q-21 der Nachrichtenkontrolle der Militärregierung in der amerikanischen Besatzungszone gedruckt, und so gelangte er erst 55 Jahre später in das Berlin, das damals einen Viermächtestatus hatte. Die Überlegungen eines klugen und ausserordentlich gebildeten Mannes aus der Zeit grösster Not und Bedrängnis, der den Terror in allen Facetten miterlebt hat, vermitteln ein so völlig anderes Gefühl als Studien all der historischen Doku-","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"32 1","pages":"158 - 163"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2001-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046776","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Zwang und Freiheit\",\"authors\":\"H. Wilke\",\"doi\":\"10.1159/000046776\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Accessible online at: www.karger.com/journals/aps Felix Schottlaender war einer der entscheidenden Initiatoren und Begründer der DGPT und eine Persönlichkeit mit grosser Ausstrahlung. Der Almanach 1959 des Instituts für Psychotherapie und Tiefenpsychologie e.V. Stuttgart ist seinem Wirken gewidmet und enthält Nachrufe von G. Bally, W. Bräutigam, K. v. Dürckheim, U. Ehebald, L. Pongratz, D. Wyss, H. Zulliger u.a. Meine Anmerkungen zu so einem alten Büchlein bedürfen einer Begründung: Eine Persönlichkeit mit grosser Offenheit, Charisma und entscheidenden Auswirkungen auf die Psychoanalyse in Deutschland wieder in Erinnerung zu bringen, wäre eine Angelegenheit des historischen Interesses. Entscheidender ist für mich die persönliche Motivation: Nach einigen Jahren quälender und mühsamer Auseinandersetzung mit dem deutschen Faschismus kam mir aus sorgsamer Antiquarshand (von Ungern-Sternberg, Nürnberg) dieses völlig vergilbte und brüchig gewordene Büchlein in die Hand und weckte noch einmal alle Erinnerungen an Kriegsende und Nachkriegsjahre in Berlin. Ein solcher Text hätte uns damals als Jugendliche ausserordentlich genützt und geholfen, aber er war ja unter der Lizenznummer US-Q-21 der Nachrichtenkontrolle der Militärregierung in der amerikanischen Besatzungszone gedruckt, und so gelangte er erst 55 Jahre später in das Berlin, das damals einen Viermächtestatus hatte. Die Überlegungen eines klugen und ausserordentlich gebildeten Mannes aus der Zeit grösster Not und Bedrängnis, der den Terror in allen Facetten miterlebt hat, vermitteln ein so völlig anderes Gefühl als Studien all der historischen Doku-\",\"PeriodicalId\":84146,\"journal\":{\"name\":\"Analytische Psychologie\",\"volume\":\"32 1\",\"pages\":\"158 - 163\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2001-05-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000046776\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Analytische Psychologie\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1159/000046776\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Analytische Psychologie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1159/000046776","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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摘要
the recessible网络站上:www.kargert . cn . jourtals amplt; schottladers是tbd的一个重要出发点和出发点,具有很强的动态。斯图加特心理治疗和心理学学院1959年出版的《年鉴》主要是关于其工作的。它包括:重新唤起一名开放,超凡出众,并能对精神分析产生重大影响的人物的记忆,应该是一项历史焦点方面的活动。关键是我个人的动机:在几年后都是与法西斯德国的政党的对峙和我从更加珍惜Antiquarshand——从Ungern-Sternberg,纽伦堡是巨大vergilbte和脆弱的笔记本的时候,再一次引起了所有战争结束记忆和柏林地区一片.这样的文字会帮助我们当时正用青年人,但他对注册号用户协议规定下US-Q-21 Nachrichtenkontrolle军政府驻美国Besatzungszone印制的他55年之后,因为当时柏林有Viermächtestatus .在灾难重重的日子,一个聪明人和受过良好教育的人经历过恐惧的打击,他的思想和研究方法却截然不同
Accessible online at: www.karger.com/journals/aps Felix Schottlaender war einer der entscheidenden Initiatoren und Begründer der DGPT und eine Persönlichkeit mit grosser Ausstrahlung. Der Almanach 1959 des Instituts für Psychotherapie und Tiefenpsychologie e.V. Stuttgart ist seinem Wirken gewidmet und enthält Nachrufe von G. Bally, W. Bräutigam, K. v. Dürckheim, U. Ehebald, L. Pongratz, D. Wyss, H. Zulliger u.a. Meine Anmerkungen zu so einem alten Büchlein bedürfen einer Begründung: Eine Persönlichkeit mit grosser Offenheit, Charisma und entscheidenden Auswirkungen auf die Psychoanalyse in Deutschland wieder in Erinnerung zu bringen, wäre eine Angelegenheit des historischen Interesses. Entscheidender ist für mich die persönliche Motivation: Nach einigen Jahren quälender und mühsamer Auseinandersetzung mit dem deutschen Faschismus kam mir aus sorgsamer Antiquarshand (von Ungern-Sternberg, Nürnberg) dieses völlig vergilbte und brüchig gewordene Büchlein in die Hand und weckte noch einmal alle Erinnerungen an Kriegsende und Nachkriegsjahre in Berlin. Ein solcher Text hätte uns damals als Jugendliche ausserordentlich genützt und geholfen, aber er war ja unter der Lizenznummer US-Q-21 der Nachrichtenkontrolle der Militärregierung in der amerikanischen Besatzungszone gedruckt, und so gelangte er erst 55 Jahre später in das Berlin, das damals einen Viermächtestatus hatte. Die Überlegungen eines klugen und ausserordentlich gebildeten Mannes aus der Zeit grösster Not und Bedrängnis, der den Terror in allen Facetten miterlebt hat, vermitteln ein so völlig anderes Gefühl als Studien all der historischen Doku-