{"title":"原创者C.G.男生","authors":"A. Holzhey-Kunz","doi":"10.1159/000064895","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der Aufsatz geht der Frage nach, wo in Jungs Psychologie das Subjekt situiert ist und welches Subjektverständnis dabei zugrundeliegt. Viele Beispiele belegen, dass er – entgegen der modernen Auffassung vom Ich als Subjekt – dem kollektiven Unbewussten den Status eines handelnden Subjekts zuerkennt, welches hinter dem Rücken des Ichs seine Absichten mit dem Individuum verfolgt. Diese Subjektivierung des Unbewussten auf Kosten des Ichs ist die Konsequenz davon, dass Jung an einem überhöhten Subjektverständnis festhält, welches Subjektivität mit Selbstmächtigkeit und Schöpferkraft identifiziert. Die Einsicht in die – angesichts archetypischer Erfahrungen – offenkundige Schwäche des Ichs führt darum nicht zu einem Begriff endlichen Subjektseins, sondern zur Installierung des autonomen Subjekts im Unbewussten. Damit verbindet sich das therapeutische Versprechen, durch Integration von archetypischen Inhalten Anteil an wahrem Wissen zu gewinnen, dessen Führung man sich anvertrauen kann.","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"33 1","pages":"159 - 174"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2002-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000064895","citationCount":"2","resultStr":"{\"title\":\"Das Subjekt in der Archetypenlehre C.G. Jungs\",\"authors\":\"A. Holzhey-Kunz\",\"doi\":\"10.1159/000064895\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Der Aufsatz geht der Frage nach, wo in Jungs Psychologie das Subjekt situiert ist und welches Subjektverständnis dabei zugrundeliegt. Viele Beispiele belegen, dass er – entgegen der modernen Auffassung vom Ich als Subjekt – dem kollektiven Unbewussten den Status eines handelnden Subjekts zuerkennt, welches hinter dem Rücken des Ichs seine Absichten mit dem Individuum verfolgt. Diese Subjektivierung des Unbewussten auf Kosten des Ichs ist die Konsequenz davon, dass Jung an einem überhöhten Subjektverständnis festhält, welches Subjektivität mit Selbstmächtigkeit und Schöpferkraft identifiziert. Die Einsicht in die – angesichts archetypischer Erfahrungen – offenkundige Schwäche des Ichs führt darum nicht zu einem Begriff endlichen Subjektseins, sondern zur Installierung des autonomen Subjekts im Unbewussten. Damit verbindet sich das therapeutische Versprechen, durch Integration von archetypischen Inhalten Anteil an wahrem Wissen zu gewinnen, dessen Führung man sich anvertrauen kann.\",\"PeriodicalId\":84146,\"journal\":{\"name\":\"Analytische Psychologie\",\"volume\":\"33 1\",\"pages\":\"159 - 174\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2002-07-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000064895\",\"citationCount\":\"2\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Analytische Psychologie\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1159/000064895\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Analytische Psychologie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1159/000064895","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Der Aufsatz geht der Frage nach, wo in Jungs Psychologie das Subjekt situiert ist und welches Subjektverständnis dabei zugrundeliegt. Viele Beispiele belegen, dass er – entgegen der modernen Auffassung vom Ich als Subjekt – dem kollektiven Unbewussten den Status eines handelnden Subjekts zuerkennt, welches hinter dem Rücken des Ichs seine Absichten mit dem Individuum verfolgt. Diese Subjektivierung des Unbewussten auf Kosten des Ichs ist die Konsequenz davon, dass Jung an einem überhöhten Subjektverständnis festhält, welches Subjektivität mit Selbstmächtigkeit und Schöpferkraft identifiziert. Die Einsicht in die – angesichts archetypischer Erfahrungen – offenkundige Schwäche des Ichs führt darum nicht zu einem Begriff endlichen Subjektseins, sondern zur Installierung des autonomen Subjekts im Unbewussten. Damit verbindet sich das therapeutische Versprechen, durch Integration von archetypischen Inhalten Anteil an wahrem Wissen zu gewinnen, dessen Führung man sich anvertrauen kann.