{"title":"他的根—在传统以及反文化的状态下思考其心理学的理想基础","authors":"R. Lesmeister","doi":"10.1159/000064896","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der Beitrag gibt eine Übersicht über geistesgeschichtlich bedeutsame Strömungen des 19. Jahrhunderts, die auf Jungs Persönlichkeit und die Entstehung seiner psychologischen Ideen eingewirkt haben. Zunächst wird der Einfluss des Spiritismus untersucht, der ein wichtiger Bestandteil der geistigen Atmosphäre in Jungs Elternhaus war. Die Transformation von der spiritistischen Idee des Totengeistes zu den Konzepten von Archetypus und Komplex wird nachvollzogen. Es folgt eine Erörterung der Quellen, die Jungs Psychologie mit der Ideenwelt der romantischen Psychologie und Naturphilosophie (Carus) und des Deutschen Idealismus (Schelling) verbinden. Romantische Konzepte wie das des Vitalismus, der Polarität, der Urphänomene und ihrer Metamorphose werden hinsichtlich ihrer überragenden Bedeutung für die Grundlegung des Jungschen Denkens nachgewiesen. Theorie- und erkenntniskritisch wird die Frage des metaphysischen Charakters der Jungschen Psychologie diskutiert. Der dritte Teil befasst sich mit den Einflüssen Schopenhauers und Nietzsches. Die Postmodernität in Jungs Denken zeigt sich in seiner spezifischen Verarbeitung der nihilistischen Krise sowie der Krise des Subjektes, die in der Nachfolge Nietzsches einen hochaktuellen Beitrag zum Subjektverständnis und zum Standort des Individuums in einer pluralisierten, dezentrierten Welt darstellt.","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"37 1","pages":"175 - 197"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2002-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000064896","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Jungs Wurzeln – Überlegungen zur ideellen Grundlegung seiner Psychologie unter Traditions- und Gegenwartsaspekten\",\"authors\":\"R. Lesmeister\",\"doi\":\"10.1159/000064896\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Der Beitrag gibt eine Übersicht über geistesgeschichtlich bedeutsame Strömungen des 19. Jahrhunderts, die auf Jungs Persönlichkeit und die Entstehung seiner psychologischen Ideen eingewirkt haben. Zunächst wird der Einfluss des Spiritismus untersucht, der ein wichtiger Bestandteil der geistigen Atmosphäre in Jungs Elternhaus war. Die Transformation von der spiritistischen Idee des Totengeistes zu den Konzepten von Archetypus und Komplex wird nachvollzogen. Es folgt eine Erörterung der Quellen, die Jungs Psychologie mit der Ideenwelt der romantischen Psychologie und Naturphilosophie (Carus) und des Deutschen Idealismus (Schelling) verbinden. Romantische Konzepte wie das des Vitalismus, der Polarität, der Urphänomene und ihrer Metamorphose werden hinsichtlich ihrer überragenden Bedeutung für die Grundlegung des Jungschen Denkens nachgewiesen. Theorie- und erkenntniskritisch wird die Frage des metaphysischen Charakters der Jungschen Psychologie diskutiert. Der dritte Teil befasst sich mit den Einflüssen Schopenhauers und Nietzsches. Die Postmodernität in Jungs Denken zeigt sich in seiner spezifischen Verarbeitung der nihilistischen Krise sowie der Krise des Subjektes, die in der Nachfolge Nietzsches einen hochaktuellen Beitrag zum Subjektverständnis und zum Standort des Individuums in einer pluralisierten, dezentrierten Welt darstellt.\",\"PeriodicalId\":84146,\"journal\":{\"name\":\"Analytische Psychologie\",\"volume\":\"37 1\",\"pages\":\"175 - 197\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2002-07-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000064896\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Analytische Psychologie\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1159/000064896\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Analytische Psychologie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1159/000064896","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Jungs Wurzeln – Überlegungen zur ideellen Grundlegung seiner Psychologie unter Traditions- und Gegenwartsaspekten
Der Beitrag gibt eine Übersicht über geistesgeschichtlich bedeutsame Strömungen des 19. Jahrhunderts, die auf Jungs Persönlichkeit und die Entstehung seiner psychologischen Ideen eingewirkt haben. Zunächst wird der Einfluss des Spiritismus untersucht, der ein wichtiger Bestandteil der geistigen Atmosphäre in Jungs Elternhaus war. Die Transformation von der spiritistischen Idee des Totengeistes zu den Konzepten von Archetypus und Komplex wird nachvollzogen. Es folgt eine Erörterung der Quellen, die Jungs Psychologie mit der Ideenwelt der romantischen Psychologie und Naturphilosophie (Carus) und des Deutschen Idealismus (Schelling) verbinden. Romantische Konzepte wie das des Vitalismus, der Polarität, der Urphänomene und ihrer Metamorphose werden hinsichtlich ihrer überragenden Bedeutung für die Grundlegung des Jungschen Denkens nachgewiesen. Theorie- und erkenntniskritisch wird die Frage des metaphysischen Charakters der Jungschen Psychologie diskutiert. Der dritte Teil befasst sich mit den Einflüssen Schopenhauers und Nietzsches. Die Postmodernität in Jungs Denken zeigt sich in seiner spezifischen Verarbeitung der nihilistischen Krise sowie der Krise des Subjektes, die in der Nachfolge Nietzsches einen hochaktuellen Beitrag zum Subjektverständnis und zum Standort des Individuums in einer pluralisierten, dezentrierten Welt darstellt.