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Das Sein auf der Grenze – wo Berührung und Trennung zusammenkommen1
Wir kommen kulturgeschichtlich zunehmend in eine Zeit hinein, in der dem Phänomen der Grenze gesellschaftlich wie subjektpsychologisch erhöhte Bedeutung zukommt. In der Archetypologie der Grenze waltet eine Gegensatzdynamik, aus der es kein Entrinnen gibt. Das zeigt sich insbesondere da, wo wir Grenzwirklichkeiten gesellschaftlich, ökonomisch oder humanistisch motiviert reduzieren, aufheben wollen. Insofern verweist die Phänomenologie wie die psychologische Dynamik von Grenze direkt ins Kernland jungianischen Seelen- und Seinsverständnisses: Wirklichkeit ist gegensatzpolar strukturiert. Auch in der psychotherapeutischen Arbeit sind wir heute herausgefordert, Antworten auf menschliches Leiden zu finden, das durch die Grenzphänomenologie des Dissoziablen, Multiplen und Kontradiktorischen geprägt ist.