从幻想变成真实

C. Caesar
{"title":"从幻想变成真实","authors":"C. Caesar","doi":"10.1159/000072947","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"In der ersten Phase der Therapie ist es geglückt, der Patientin einen Raum zur Verfügung zu stellen, in der gerade in der Distanz der Phantasie eine therapeutische Kommunikation ermöglicht wurde. Diese Phantasie diente dazu, die negative Übertragung der Vater-Figur in der therapeutischen Situation mit mir abzuwehren. Durch die Anteilnahme am «symbolischen Raum» der Patientin wurde eine Annäherung an ihre innere Erlebniswelt möglich. Gleichzeitig konnte ich mir genügend Raum verschaffen – gerade vermittelt über das Verstehen der Figuren als dargestellte Teile ihres Selbst – um ihre Lage benennen und uns dem langsamen Verstehen annähern zu können. Dieser Verstehensprozess ermöglichte das allmähliche «Wissbar-Werden» ihrer inneren Verlassenheitsgefühle, gerade durch die in meiner Gegenübertragung immer wieder deutlich spürbaren und benennbaren Affekte. Diese «haltende Funktion» im Sinne des Containments hat zu einer Transformation emotionaler Inhalte beigetragen, wodurch sich die Patientin in unseren Stunden soweit von ihren frühen negativen Beziehungserfahrungen distanzieren konnte, dass sie mich in einem ersten Versuch als «den hilfreichen Dritten» in der Krisensituation nutzen konnte. Im Verlauf der Stunden und durch die sich abbildenden Prozesse der «Bewusstwerdung» in der Erzählung gelingt es A., die gegensätzlichen Strebungen aus ihrem Unbewussten in eine bewusstseinsnähere Form zu bringen. Ihr Ego-Komplex konnte dadurch an Kraft gewinnen und erlaubte es, sich dem «Undenkbaren» immer weiter anzunähern und schliesslich auszusprechen, wodurch es den Urteilsfunktionen der Patientin verfügbar gemacht werden konnte. Doch noch ist in der Erzählung der Patientin nicht entschieden, ob die Heldin nun von dieser Welt ist oder in das Reich der Götter gehört. Die Wirksamkeit des Unbewussten mit den noch inferioren Urteilsfunktionen wird gerade auf den ersten 62 Seiten, die sie vor der Therapie geschrieben hatte, in erstaunlicher Form sichtbar. Die Heldin muss einen «weiblichen Heldenkampf» um Bewusstheit führen, der im Fortsetzungsteil, der während unserer Therapie entstand, immer sichtbarer wurde. Doch so, wie der Mut der Heldin in der weiteren Entwicklung der Erzählung während unserer Therapiestunden zunimmt, sich ihrer Herkunft zu stellen, beginnt die Patientin auch ihre persönliche Konfliktsituation zu verstehen. Die dabei nun direkter erlebbaren Affekte von Trauer und Wut können nun ähnlich zur Matrix einer «Mutter-Kind-Interaktion» im therapeutischen Raum gehalten werden. Ich meine, dass gerade durch meine Akzeptanz der Abwehrmassnahmen der Patientin, die in dem Angebot der Erzählung verborgen waren, und die Nutzung dieser Erzählung als besondere Form eines Symbolisierungsprozesses, die Möglichkeiten der Patientin gewachsen sind, sich dem Risiko einer vertrauensvollen Beziehung zu stellen, was eben auch eine Modifikation der Komplexe durch neue Beziehungserfahrungen bedeutet. Zum Abschluss meiner Darstellung dieses ersten Therapieschrittes möchte ich noch einmal die junge Heldin der Erzählung (die inzwischen auf 104 Seiten gewachsen ist) zitieren, die folgendes mit ihrer Freundin bespricht und damit die Erweiterung des «Blickwinkels» der Patientin andeutet: «(...) – , wollte ihre Freundin wissen. , bestätigte sie (die Heldin). Plötzlich schaute sie ihre Freundin aufgeregt an. 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摘要

治疗的第一阶段很好地为病人提供了一个房间,在想象力距离内就可以进行治疗交流。你在幻想里扮演了这兄长但却在我身上化解了父子之间的矛盾通过关心病人的房间,象征性«»被你内心的汽车,可能.建立友好关系但我自己也得到丰富的视觉了解其本身、代表的部分,这使得我了解各自的景况,并熟悉熟悉这个Verstehensprozess逐渐使«Wissbar-Werden»自身Verlassenheitsgefühle,刚刚通过的在我的Gegenübertragung不停高benennbaren Affekte .这些«»保持功能的遏制了有助于转型的内容,从而在我们的病人小时时的早期负面Beziehungserfahrungen没法保持距离,我在第一次尝试的非常有益的第三»«进危机可以用.小时和通过过程中abbildenden进程的«Bewusstwerdung»在小说的成功A .足智多谋的Strebungen的声光带到一个bewusstseinsnähere形式.是她Ego-Komplex因此在力量并且允许,«想象»继续吐露靠拢,最后导致的Urteilsfunktionen那个能提供病人.然而女主人公的叙述仍未决定主人公是属于这个世界还是属于诸神的国度她在治疗前刚写的62页文章就明显显示自己有潜意识和随之而来的判断能力。英雄你必须有一女性Heldenkampf«»在Fortsetzungsteil导致觉醒,在治疗期间出现的越来越合理的.但随着故事在治疗小时不断发展起来,女主人敌的勇气也与日俱增,女主人敌也开始懂得自己的处境。悲伤和愤怒的过程现在直接erlebbaren Affekte现在可以像以矩阵«Mutter-Kind-Interaktion»在治疗被.使我认为,在我接受病人的Abwehrmassnahmen故事》表示愿意隐藏时,利用这个故事特别Symbolisierungsprozesses由以下方法风险增长的病人,一个让我有安全感的关系简单点说,就是一项修正,也复杂,以新的Beziehungserfahrungen意味着.最后我表达的这个第一Therapieschrittes要我再年轻英雄的故事(已经融入了104页)列举了以下,和她的朋友正在扩张,从而使«Blickwinkels»暗示那个病人 : «(...) – , 你的女朋友想知道.她(喊喊叫),她激动地盯着她的女朋友看。»(...)
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Von der Phantasie zur Realität From Phantasy to Reality
In der ersten Phase der Therapie ist es geglückt, der Patientin einen Raum zur Verfügung zu stellen, in der gerade in der Distanz der Phantasie eine therapeutische Kommunikation ermöglicht wurde. Diese Phantasie diente dazu, die negative Übertragung der Vater-Figur in der therapeutischen Situation mit mir abzuwehren. Durch die Anteilnahme am «symbolischen Raum» der Patientin wurde eine Annäherung an ihre innere Erlebniswelt möglich. Gleichzeitig konnte ich mir genügend Raum verschaffen – gerade vermittelt über das Verstehen der Figuren als dargestellte Teile ihres Selbst – um ihre Lage benennen und uns dem langsamen Verstehen annähern zu können. Dieser Verstehensprozess ermöglichte das allmähliche «Wissbar-Werden» ihrer inneren Verlassenheitsgefühle, gerade durch die in meiner Gegenübertragung immer wieder deutlich spürbaren und benennbaren Affekte. Diese «haltende Funktion» im Sinne des Containments hat zu einer Transformation emotionaler Inhalte beigetragen, wodurch sich die Patientin in unseren Stunden soweit von ihren frühen negativen Beziehungserfahrungen distanzieren konnte, dass sie mich in einem ersten Versuch als «den hilfreichen Dritten» in der Krisensituation nutzen konnte. Im Verlauf der Stunden und durch die sich abbildenden Prozesse der «Bewusstwerdung» in der Erzählung gelingt es A., die gegensätzlichen Strebungen aus ihrem Unbewussten in eine bewusstseinsnähere Form zu bringen. Ihr Ego-Komplex konnte dadurch an Kraft gewinnen und erlaubte es, sich dem «Undenkbaren» immer weiter anzunähern und schliesslich auszusprechen, wodurch es den Urteilsfunktionen der Patientin verfügbar gemacht werden konnte. Doch noch ist in der Erzählung der Patientin nicht entschieden, ob die Heldin nun von dieser Welt ist oder in das Reich der Götter gehört. Die Wirksamkeit des Unbewussten mit den noch inferioren Urteilsfunktionen wird gerade auf den ersten 62 Seiten, die sie vor der Therapie geschrieben hatte, in erstaunlicher Form sichtbar. Die Heldin muss einen «weiblichen Heldenkampf» um Bewusstheit führen, der im Fortsetzungsteil, der während unserer Therapie entstand, immer sichtbarer wurde. Doch so, wie der Mut der Heldin in der weiteren Entwicklung der Erzählung während unserer Therapiestunden zunimmt, sich ihrer Herkunft zu stellen, beginnt die Patientin auch ihre persönliche Konfliktsituation zu verstehen. Die dabei nun direkter erlebbaren Affekte von Trauer und Wut können nun ähnlich zur Matrix einer «Mutter-Kind-Interaktion» im therapeutischen Raum gehalten werden. Ich meine, dass gerade durch meine Akzeptanz der Abwehrmassnahmen der Patientin, die in dem Angebot der Erzählung verborgen waren, und die Nutzung dieser Erzählung als besondere Form eines Symbolisierungsprozesses, die Möglichkeiten der Patientin gewachsen sind, sich dem Risiko einer vertrauensvollen Beziehung zu stellen, was eben auch eine Modifikation der Komplexe durch neue Beziehungserfahrungen bedeutet. Zum Abschluss meiner Darstellung dieses ersten Therapieschrittes möchte ich noch einmal die junge Heldin der Erzählung (die inzwischen auf 104 Seiten gewachsen ist) zitieren, die folgendes mit ihrer Freundin bespricht und damit die Erweiterung des «Blickwinkels» der Patientin andeutet: «(...) – , wollte ihre Freundin wissen. , bestätigte sie (die Heldin). Plötzlich schaute sie ihre Freundin aufgeregt an. (...)»
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