{"title":"让我在焦虑和世俗之间","authors":"Götz Paira","doi":"10.1159/000072948","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Leider besteht für diesen Artikel keine Zusammenfassung. Als Einstieg stellen wir den Textanfang zur Verfügung. Die Kontroverse ereignet sich im Zusammenhang mit Tragischem im Allgemeinen wie Tragischem im Persönlichen. Darauf weist der Ort nochmals eindrücklich hin, an dem die Aufforderung zur Beteiligung an der Kontroverse in dieser Zeitschrift steht, der Ort neben dem Nachruf für Arvid Erlenmeyer. Zeitgleich erinnern die Medien an 60 Jahre Grauen nach Stalingrad, während in Israel die Katastrophe ihren Fortgang nimmt, die in Nürnberg verhandelt wurde. Diese Konstellation legt Schweigen nahe wie Flucht in das Schweigen. Zu Hitler falle ihm nichts ein, sagt Karl Kraus. Zu Jung und Hitler fällt mir auch nichts ein. Jedes Wort scheint richtig, und jedes falsche Wort übergewichtig. Die Kluft tut sich auf zwischen dem, was wir wissen, und dem, was wir oft sagen. Zwischen wirksamen psychologischen Einsichten, die wir haben, und Psychojargon, der zur Banalität verkommen kann und dabei böse wird. Die Furcht ergreift, in der zweiten Nazigeneration die Balance zu verlieren bei der teilnehmenden Betrachtung und abzurutschen in die banale Betrachtung oder die schädigende Teilnahme. Dann tauchen die Figuren von Gut und Böse auf, die Tragödie wandelt sich zum Drama und verführt zu Verfolgungen. Schliesslich schreckt das Grauen vor dem Bösen, um das es in der Kontroverse geht. Es schwächt die Fähigkeit zur Distanz, und der Nazischatten droht, bei seiner Behandlung die Oberhand zu gewinnen, zu überschwemmen und zu verschlingen.","PeriodicalId":84146,"journal":{"name":"Analytische Psychologie","volume":"34 1","pages":"223 - 230"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2003-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000072948","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Zwischen Sorgen und Banalem\",\"authors\":\"Götz Paira\",\"doi\":\"10.1159/000072948\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Leider besteht für diesen Artikel keine Zusammenfassung. Als Einstieg stellen wir den Textanfang zur Verfügung. Die Kontroverse ereignet sich im Zusammenhang mit Tragischem im Allgemeinen wie Tragischem im Persönlichen. Darauf weist der Ort nochmals eindrücklich hin, an dem die Aufforderung zur Beteiligung an der Kontroverse in dieser Zeitschrift steht, der Ort neben dem Nachruf für Arvid Erlenmeyer. Zeitgleich erinnern die Medien an 60 Jahre Grauen nach Stalingrad, während in Israel die Katastrophe ihren Fortgang nimmt, die in Nürnberg verhandelt wurde. Diese Konstellation legt Schweigen nahe wie Flucht in das Schweigen. Zu Hitler falle ihm nichts ein, sagt Karl Kraus. Zu Jung und Hitler fällt mir auch nichts ein. Jedes Wort scheint richtig, und jedes falsche Wort übergewichtig. Die Kluft tut sich auf zwischen dem, was wir wissen, und dem, was wir oft sagen. Zwischen wirksamen psychologischen Einsichten, die wir haben, und Psychojargon, der zur Banalität verkommen kann und dabei böse wird. Die Furcht ergreift, in der zweiten Nazigeneration die Balance zu verlieren bei der teilnehmenden Betrachtung und abzurutschen in die banale Betrachtung oder die schädigende Teilnahme. Dann tauchen die Figuren von Gut und Böse auf, die Tragödie wandelt sich zum Drama und verführt zu Verfolgungen. Schliesslich schreckt das Grauen vor dem Bösen, um das es in der Kontroverse geht. Es schwächt die Fähigkeit zur Distanz, und der Nazischatten droht, bei seiner Behandlung die Oberhand zu gewinnen, zu überschwemmen und zu verschlingen.\",\"PeriodicalId\":84146,\"journal\":{\"name\":\"Analytische Psychologie\",\"volume\":\"34 1\",\"pages\":\"223 - 230\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2003-10-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"https://sci-hub-pdf.com/10.1159/000072948\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Analytische Psychologie\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1159/000072948\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Analytische Psychologie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1159/000072948","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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