{"title":"特工,演员,冒险家展览贡献欧洲和大海«»在柏林的德国历史博物馆.Hrsg .来自柏林:杜尔根和玛尔娜。","authors":"Sebastian Rojek","doi":"10.1515/MGZS-2019-0009","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der vorliegende Sammelband, den Jürgen und Martina Elvert herausgegeben haben, soll der Vertiefung und Ergänzung der Sonderausstellung »Europa und das Meer« dienen, die das Deutsche Historische Museum in Berlin vom 13. Januar 2018 bis zum 6. Januar 2019 zeigte. Der Band richtet sich demnach an ein breiteres Publikum, plädiert aber zugleich – wie Jürgen Elvert in seiner Einleitung zu erkennen gibt – für einen »Maritime Turn in den Geschichtswissenschaften« (S. 16, kursiv i.O.). Dieser Ansatz soll unter kritischem Anschluss an postkoloniale und raumhistorische Denkanstöße in akteurszentrierter Perspektive dazu beitragen, die Relevanz des Meeres für die Entwicklung Europas und der Welt in ökonomischer, sicherheitsund umweltpolitischer Dimension stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rufen. Für die Kultur‐ und Gesellschaftswissenschaften ergäben sich hieraus zahlreiche anregende Perspektiven. Diese könnten dazu beitragen, über nationale Meistererzählungen hinauszugehen und stärker transnationale und globale Interaktionsprozesse in den Mittelpunkt historischer Forschung zu rücken. Europäische Geschichte sowie das Verhältnis Europas zur außereuropäischen Welt lasse sich ohne die angemessene Berücksichtigung des Maritimen in all seinen Dimensionen kaum angemessen schreiben. Auf eine solche Betrachtung europäischer und globaler Geschichte »vom Meer her« beziehen sich auch zwölf in der Einleitung präsentierte Prämissen, welche die Autorinnen und Autoren gemeinsam entwickelt haben. Das Meer erscheint hier im Anschluss an neuere Forschungen als eine Kontaktzone, durch die sich ausgehend von Europa die Welt verändert hat, während zugleich die europäischen Gesellschaften durch die reziproken Austauschprozesse maßgeblich beeinflusst wurden. Über die See habe sich letztlich die Vernetzung der Welt vollzogen, wobei insbesondere Hafenstädte als »›Knoten‹ oder ›Relaisstationen‹ in einem globalen Netzwerk« (S. 17) zu verstehen seien. Wie setzt der Band diese weitgespannten Ansätze um? Die Herausgeber haben 46 ausgewiesene Spezialisten und Spezialistinnen ihrer jeweiligen Fachgebiete für ihr Vorhaben gewonnen, die in ebenso vielen Beiträgen aus mannigfaltigen Blickwinkeln das Themenfeld »Europa und das Meer« einkreisen. Die MGZ 78/1 (2019): 149–151 OLDENBOURG","PeriodicalId":40790,"journal":{"name":"MILITARGESCHICHTLICHE ZEITSCHRIFT","volume":"78 1","pages":"149 - 151"},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2019-05-08","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/MGZS-2019-0009","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Agenten, Akteure, Abenteurer. Beiträge zur Ausstellung »Europa und das Meer« am Deutschen Historischen Museum Berlin. Hrsg. von Jürgen und Martina Elvert, Berlin: Duncker & Humblot 2018, 534 S., EUR 39,90 [ISBN 978-3-428-15519-4]\",\"authors\":\"Sebastian Rojek\",\"doi\":\"10.1515/MGZS-2019-0009\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Der vorliegende Sammelband, den Jürgen und Martina Elvert herausgegeben haben, soll der Vertiefung und Ergänzung der Sonderausstellung »Europa und das Meer« dienen, die das Deutsche Historische Museum in Berlin vom 13. Januar 2018 bis zum 6. Januar 2019 zeigte. Der Band richtet sich demnach an ein breiteres Publikum, plädiert aber zugleich – wie Jürgen Elvert in seiner Einleitung zu erkennen gibt – für einen »Maritime Turn in den Geschichtswissenschaften« (S. 16, kursiv i.O.). Dieser Ansatz soll unter kritischem Anschluss an postkoloniale und raumhistorische Denkanstöße in akteurszentrierter Perspektive dazu beitragen, die Relevanz des Meeres für die Entwicklung Europas und der Welt in ökonomischer, sicherheitsund umweltpolitischer Dimension stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rufen. Für die Kultur‐ und Gesellschaftswissenschaften ergäben sich hieraus zahlreiche anregende Perspektiven. Diese könnten dazu beitragen, über nationale Meistererzählungen hinauszugehen und stärker transnationale und globale Interaktionsprozesse in den Mittelpunkt historischer Forschung zu rücken. Europäische Geschichte sowie das Verhältnis Europas zur außereuropäischen Welt lasse sich ohne die angemessene Berücksichtigung des Maritimen in all seinen Dimensionen kaum angemessen schreiben. Auf eine solche Betrachtung europäischer und globaler Geschichte »vom Meer her« beziehen sich auch zwölf in der Einleitung präsentierte Prämissen, welche die Autorinnen und Autoren gemeinsam entwickelt haben. Das Meer erscheint hier im Anschluss an neuere Forschungen als eine Kontaktzone, durch die sich ausgehend von Europa die Welt verändert hat, während zugleich die europäischen Gesellschaften durch die reziproken Austauschprozesse maßgeblich beeinflusst wurden. Über die See habe sich letztlich die Vernetzung der Welt vollzogen, wobei insbesondere Hafenstädte als »›Knoten‹ oder ›Relaisstationen‹ in einem globalen Netzwerk« (S. 17) zu verstehen seien. Wie setzt der Band diese weitgespannten Ansätze um? Die Herausgeber haben 46 ausgewiesene Spezialisten und Spezialistinnen ihrer jeweiligen Fachgebiete für ihr Vorhaben gewonnen, die in ebenso vielen Beiträgen aus mannigfaltigen Blickwinkeln das Themenfeld »Europa und das Meer« einkreisen. Die MGZ 78/1 (2019): 149–151 OLDENBOURG\",\"PeriodicalId\":40790,\"journal\":{\"name\":\"MILITARGESCHICHTLICHE ZEITSCHRIFT\",\"volume\":\"78 1\",\"pages\":\"149 - 151\"},\"PeriodicalIF\":0.1000,\"publicationDate\":\"2019-05-08\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/MGZS-2019-0009\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"MILITARGESCHICHTLICHE ZEITSCHRIFT\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1515/MGZS-2019-0009\",\"RegionNum\":4,\"RegionCategory\":\"历史学\",\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"Q4\",\"JCRName\":\"HISTORY\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"MILITARGESCHICHTLICHE ZEITSCHRIFT","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/MGZS-2019-0009","RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"HISTORY","Score":null,"Total":0}
Agenten, Akteure, Abenteurer. Beiträge zur Ausstellung »Europa und das Meer« am Deutschen Historischen Museum Berlin. Hrsg. von Jürgen und Martina Elvert, Berlin: Duncker & Humblot 2018, 534 S., EUR 39,90 [ISBN 978-3-428-15519-4]
Der vorliegende Sammelband, den Jürgen und Martina Elvert herausgegeben haben, soll der Vertiefung und Ergänzung der Sonderausstellung »Europa und das Meer« dienen, die das Deutsche Historische Museum in Berlin vom 13. Januar 2018 bis zum 6. Januar 2019 zeigte. Der Band richtet sich demnach an ein breiteres Publikum, plädiert aber zugleich – wie Jürgen Elvert in seiner Einleitung zu erkennen gibt – für einen »Maritime Turn in den Geschichtswissenschaften« (S. 16, kursiv i.O.). Dieser Ansatz soll unter kritischem Anschluss an postkoloniale und raumhistorische Denkanstöße in akteurszentrierter Perspektive dazu beitragen, die Relevanz des Meeres für die Entwicklung Europas und der Welt in ökonomischer, sicherheitsund umweltpolitischer Dimension stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rufen. Für die Kultur‐ und Gesellschaftswissenschaften ergäben sich hieraus zahlreiche anregende Perspektiven. Diese könnten dazu beitragen, über nationale Meistererzählungen hinauszugehen und stärker transnationale und globale Interaktionsprozesse in den Mittelpunkt historischer Forschung zu rücken. Europäische Geschichte sowie das Verhältnis Europas zur außereuropäischen Welt lasse sich ohne die angemessene Berücksichtigung des Maritimen in all seinen Dimensionen kaum angemessen schreiben. Auf eine solche Betrachtung europäischer und globaler Geschichte »vom Meer her« beziehen sich auch zwölf in der Einleitung präsentierte Prämissen, welche die Autorinnen und Autoren gemeinsam entwickelt haben. Das Meer erscheint hier im Anschluss an neuere Forschungen als eine Kontaktzone, durch die sich ausgehend von Europa die Welt verändert hat, während zugleich die europäischen Gesellschaften durch die reziproken Austauschprozesse maßgeblich beeinflusst wurden. Über die See habe sich letztlich die Vernetzung der Welt vollzogen, wobei insbesondere Hafenstädte als »›Knoten‹ oder ›Relaisstationen‹ in einem globalen Netzwerk« (S. 17) zu verstehen seien. Wie setzt der Band diese weitgespannten Ansätze um? Die Herausgeber haben 46 ausgewiesene Spezialisten und Spezialistinnen ihrer jeweiligen Fachgebiete für ihr Vorhaben gewonnen, die in ebenso vielen Beiträgen aus mannigfaltigen Blickwinkeln das Themenfeld »Europa und das Meer« einkreisen. Die MGZ 78/1 (2019): 149–151 OLDENBOURG