抖动性打击儿童暴力:犯罪社会经济调查

IF 0.6 4区 社会学 Q4 CRIMINOLOGY & PENOLOGY Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform Pub Date : 2022-04-01 DOI:10.1515/mks-2021-0145
M. Hahnemann, E. Tolasch, Katharina Feld, D. Wittschieber
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Die eigentliche Studienkohorte umfasst 16 tatverdächtige Personen (4 Frauen und 12 Männer), die zuvor im Rahmen einer umfangreichen Analyse der zugehörigen fallassoziierten Gerichtsakten identifiziert wurden und im Laufe des Strafverfahrens ein Tatgeständnis abgelegt hatten.Ein Tatgeständnis wurde in der vorliegenden Untersuchung überwiegend bei Tatverdächtigen mit einer geringen Bildung, einem geringen Berufsstatus und einem geringen Einkommen vorgefunden. Ein niedriger Status dieser 3 Merkmale entspricht dabei im Wesentlichen einem niedrigen sozioökonomischen Status. Nur solche Personen waren demnach bereit, ein entsprechendes Tatgeständnis abzulegen. Auffällig dabei ist, dass Personen mit höherem sozioökonomischem Status in der vorliegenden Studienkohorte nicht vorzufinden waren und dementsprechend auch kein Tatgeständnis ablegten.Die vorliegenden Daten unterstützen daher die Vermutung, dass die Bereitschaft zum Ablegen eines Tatgeständnisses im Rahmen einer Kindesmisshandlung in Gesellschaftsschichten mit höherem sozioökonomischem Status vergleichsweise geringer ausgeprägt sein könnte als bei Personen mit niedrigerem sozioökonomischem Status. 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摘要

震颤综合症(STS)是常见的症状。由于头部受伤儿童以及小童受到虐待对于一个罪犯的社会经济背景根据由三个法律学院组成的一个多中心的个案组成的,对2006年至2015年所采的犯罪案件有72项法律医学咨询。整个大学生中,有16名嫌疑人(4名妇女和12名男子),他们都已经在详细分析相关的案例行政记录并在审判过程中交出过嫌疑人。本文中的承认主要发生在教育程度较低、职业地位较低、收入较低的罪犯。这三个特点中较低的地位基本上意味着较低的社会经济地位。只有这样的人才有资格为自己辩白。需要注意的是,在现有研究中下社会经济地位较高者是找不到的,但他们怎么也没有承认事实。因此,现有数据支持以下观点:只要社会经济地位较低的人比社会经济地位较低的人表现出伤害儿童的行为就相对而言不那么强烈。地位方面所»选择性的罪犯*里面«应该在预防性办法考虑.
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Gewalt gegen Kinder mittels Schütteltrauma: Kriminalsoziologische Untersuchungen zum sozioökonomischen Status tatverdächtiger Personen mit abgegebenem Tatgeständnis
Zusammenfassung Beim Schütteltrauma-Syndrom (STS) handelt es sich um eine häufige Variante sog. misshandlungsbedingter Kopfverletzungen im Säuglings- und Kleinkindalter und stellt eine besonders schwere Form der Kindesmisshandlung dar. Wenig ist bekannt über den sozioökonomischen Hintergrund von geständigen Täter*innen eines STS.Grundlage des multizentrisch aus drei Instituten für Rechtsmedizin erstellten Fallkollektivs bildeten 72 rechtsmedizinische Gutachten in strafrechtlich abgeschlossenen STS-Fällen zu lebenden Säuglingen und Kleinkindern aus den Jahren 2006 bis 2015. Die eigentliche Studienkohorte umfasst 16 tatverdächtige Personen (4 Frauen und 12 Männer), die zuvor im Rahmen einer umfangreichen Analyse der zugehörigen fallassoziierten Gerichtsakten identifiziert wurden und im Laufe des Strafverfahrens ein Tatgeständnis abgelegt hatten.Ein Tatgeständnis wurde in der vorliegenden Untersuchung überwiegend bei Tatverdächtigen mit einer geringen Bildung, einem geringen Berufsstatus und einem geringen Einkommen vorgefunden. Ein niedriger Status dieser 3 Merkmale entspricht dabei im Wesentlichen einem niedrigen sozioökonomischen Status. Nur solche Personen waren demnach bereit, ein entsprechendes Tatgeständnis abzulegen. Auffällig dabei ist, dass Personen mit höherem sozioökonomischem Status in der vorliegenden Studienkohorte nicht vorzufinden waren und dementsprechend auch kein Tatgeständnis ablegten.Die vorliegenden Daten unterstützen daher die Vermutung, dass die Bereitschaft zum Ablegen eines Tatgeständnisses im Rahmen einer Kindesmisshandlung in Gesellschaftsschichten mit höherem sozioökonomischem Status vergleichsweise geringer ausgeprägt sein könnte als bei Personen mit niedrigerem sozioökonomischem Status. Der Aspekt der »selektiven Sichtbarkeit von Täter*innen« sollte bei präventiven Konzepten berücksichtigt werden.
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