那又怎样?在信任问题、人类和动物关系的背景下对制裁实践进行分析

IF 0.6 4区 社会学 Q4 CRIMINOLOGY & PENOLOGY Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform Pub Date : 2022-04-01 DOI:10.1515/mks-2021-0151
Lea Benner, D. Best, K. Büttner, S. Krämer
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Dabei wurde ein Augenmerk auf tatbegehende bzw. verdächtige Personen, die Art der tierschutzrelevanten Handlung und betroffene Tierarten, anzeigende Instanzen, Verurteilungen nach allgemeinem Strafrecht und TierSchG nach Höhe der Geldstrafen und Verwarnungen mit Strafvorbehalt gem. § 59 StGB gelegt.Dabei wurde festgestellt, dass Personen, die tierschutzrelevante Handlungen begehen, einen niedrigen ökonomischen Status haben, im Schnitt älter sind als tatbegehende Personen insgesamt und häufiger Frauen als insgesamt an diesen Straftaten beteiligt sind. Des Weiteren sind Hunde am häufigsten von tierschutzrelevanten Ermittlungsverfahren betroffen und es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen dieser Tierart und Misshandlungstaten. Am häufigsten werden Anzeigen von Privatpersonen gestellt, resultierende Verfahren werden jedoch nicht signifikant häufiger eingestellt.Diese Erkenntnisse sind nicht nur bedeutend für den tierschutzrechtlichen Vollzug, sondern auch die Mensch-Tier-Beziehung, die eine gesamtgesellschaftliche Betrachtung der Sanktionspraxis vor dem Hintergrund des Art. 20 a GG begründet. Es bleibt zu hoffen, dass das Staatsziel Tierschutz zukünftig umfassende Umsetzung erfährt und Entscheidungen und Abwägungsprozesse in dubio pro animale (Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e. V. 2009) ausfallen.","PeriodicalId":43577,"journal":{"name":"Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform","volume":"7 1","pages":"145 - 163"},"PeriodicalIF":0.6000,"publicationDate":"2022-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":"{\"title\":\"Tierschutzrelevante Straftaten – na und? 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摘要

1972年的《动物保护法》概述后,焦点一直是道德动物福利,而动物为了自己的利益受到保护。(德国联邦议院6。我们在1971年).刑事承认受保护的利益代表§17 TierSchG Wirbeltieres性命谁没有合理理由(§17 . TierSchG排行榜),欲利用Rohheit(§17号2 . a TierSchG)和更长时间的持续或重复的活动(§17Nr .太过痛苦,或者要杀人。庆祝实践§17 TierSchG被根据Strafverfolgungsstatistik 2002至2018年以及在州检办档案倒从2016年和2018年调查.起诉的重点还包括凶犯和疑犯、与动物有关的行为的性质和相关的动物种类、排定虐待的刑罚、判处共同刑法罪和判处刑事处罚及预设刑事警报等。§59 StGB放在.调查发现,实施任何与动物有关行为的人的经济地位低下,平均年龄比实际行动的人年长,而且女性也更常参与这些犯罪。此外,犬类往往受到与动物相关的调查程序的影响,该动物品种与虐待动物之间存在着非常明显的关联。写个人报告最多的是,执行情况也没有被显著增加。这一发现不仅对动物保护制度有重要意义,也对人类和动物关系产生了重要影响,信任和信任是在物种20a、a、人们希望联邦动物保护目标在未来得到全面实施,做出决策和平衡
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Tierschutzrelevante Straftaten – na und? Eine Analyse der Sanktionspraxis vor dem Hintergrund, der Mensch-Tier-Beziehung beteiligter Personen, leidtragender Tiere und anzeigender Instanzen
Zusammenfassung Seit der Neufassung des Tierschutzgesetzes (TierSchG) im Jahr 1972 steht der ethische Tierschutz im Mittelpunkt und Tiere sind um ihrer selbst willen geschützt (Deutscher Bundestag 6. Wahlperiode 1971). Die strafrechtliche Anerkennung der geschützten Interessen stellt § 17 TierSchG dar, welcher das Töten eines Wirbeltieres ohne vernünftigen Grund (§ 17 Nr. 1 TierSchG), das Zufügen aus Rohheit (§ 17 Nr. 2 a TierSchG) und von länger anhaltenden oder sich wiederholenden (§ 17Nr. 2 b TierSchG) erheblichen Schmerzen oder Leiden pönalisiert.Die Sanktionspraxis gem. § 17 TierSchG wurde anhand der Strafverfolgungsstatistik von 2002 bis 2018 sowie Akten bei der Staatsanwaltschaft Gießen aus 2016 und 2018 untersucht. Dabei wurde ein Augenmerk auf tatbegehende bzw. verdächtige Personen, die Art der tierschutzrelevanten Handlung und betroffene Tierarten, anzeigende Instanzen, Verurteilungen nach allgemeinem Strafrecht und TierSchG nach Höhe der Geldstrafen und Verwarnungen mit Strafvorbehalt gem. § 59 StGB gelegt.Dabei wurde festgestellt, dass Personen, die tierschutzrelevante Handlungen begehen, einen niedrigen ökonomischen Status haben, im Schnitt älter sind als tatbegehende Personen insgesamt und häufiger Frauen als insgesamt an diesen Straftaten beteiligt sind. Des Weiteren sind Hunde am häufigsten von tierschutzrelevanten Ermittlungsverfahren betroffen und es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen dieser Tierart und Misshandlungstaten. Am häufigsten werden Anzeigen von Privatpersonen gestellt, resultierende Verfahren werden jedoch nicht signifikant häufiger eingestellt.Diese Erkenntnisse sind nicht nur bedeutend für den tierschutzrechtlichen Vollzug, sondern auch die Mensch-Tier-Beziehung, die eine gesamtgesellschaftliche Betrachtung der Sanktionspraxis vor dem Hintergrund des Art. 20 a GG begründet. Es bleibt zu hoffen, dass das Staatsziel Tierschutz zukünftig umfassende Umsetzung erfährt und Entscheidungen und Abwägungsprozesse in dubio pro animale (Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e. V. 2009) ausfallen.
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