{"title":"同等虫子或者利益分享在一名14岁的中学生(日本","authors":"Jürgen Schmidt, Tina Nicoletti","doi":"10.5771/0038-6073-2021-1-84","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die Studie prüft bei 14-16-jährigen Schüler(inne)n mittels Taking-Spiel experimentell, in welchem Ausmaß nichtstrategisch reziprokes Verhalten zu beobachten ist. Dabei wird auch die Verwendung des Begriffs „altruistische Reziprozität“ in der Fairnessforschung problematisiert. Die zentralen Fragen unserer Studie sind im Einzelnen: (1) Weshalb ist der Begriff „altruistische Reziprozität“ zur Bezeichnung nichtstrategisch bedingter Kooperation missverständlich? (2) Welche Mechanismen können nichtstrategisch reziprokes Handeln bewirken? (3) In welchem Ausmaß teilen jugendliche Schüler(innen) im Alter von 14-16 Jahren? (4) Geben Gymnasiast(inn)en beim Teilen ceteris paribus mehr zurück als Mittelschüler(innen)? (5) Handeln jugendliche Schüler(innen) überwiegend in Übereinstimmung mit der Reziprozitätsnorm von Alvin Gouldner (1960)? (6) Führen Abweichungen von der paritätischen Gesamtaufteilung in symmetrischer Weise zu einer Nutzeneinbuße wie es das ERC-Modell (Bolton/Ockenfels 2000) in der Nutzenfunktion unterstellt? Unsere Ergebnisse erbringen negative empirische Evidenz für äquivalent reziprokes Teilungsverhalten. Knapp 30% der Versuchspersonen handeln nicht einmal in Übereinstimmung mit den Minimalvoraussetzungen der Reziprozitätsnorm von Gouldner. Dennoch liegt im Mittel eine gewisse inferiore Reziprozitätsorientierung der untersuchten Personen vor. Auch die ERC-Theorie erfährt bezüglich der Symmetrie der Nutzeneinbußen bei Abweichungen von der Gleichverteilung negative Evidenz.","PeriodicalId":45144,"journal":{"name":"Soziale Welt-Zeitschrift Fur Sozialwissenschaftliche Forschung Und Praxis","volume":"80 1","pages":"84-109"},"PeriodicalIF":0.5000,"publicationDate":"2021-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Äquivalente Reziprozität oder Vorteilsuche? Empirische Befunde im Taking-Spiel bei 14-16-jährigen Mittelschüler(inne)n und Gymnasiast(inn)en\",\"authors\":\"Jürgen Schmidt, Tina Nicoletti\",\"doi\":\"10.5771/0038-6073-2021-1-84\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Die Studie prüft bei 14-16-jährigen Schüler(inne)n mittels Taking-Spiel experimentell, in welchem Ausmaß nichtstrategisch reziprokes Verhalten zu beobachten ist. 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Äquivalente Reziprozität oder Vorteilsuche? Empirische Befunde im Taking-Spiel bei 14-16-jährigen Mittelschüler(inne)n und Gymnasiast(inn)en
Die Studie prüft bei 14-16-jährigen Schüler(inne)n mittels Taking-Spiel experimentell, in welchem Ausmaß nichtstrategisch reziprokes Verhalten zu beobachten ist. Dabei wird auch die Verwendung des Begriffs „altruistische Reziprozität“ in der Fairnessforschung problematisiert. Die zentralen Fragen unserer Studie sind im Einzelnen: (1) Weshalb ist der Begriff „altruistische Reziprozität“ zur Bezeichnung nichtstrategisch bedingter Kooperation missverständlich? (2) Welche Mechanismen können nichtstrategisch reziprokes Handeln bewirken? (3) In welchem Ausmaß teilen jugendliche Schüler(innen) im Alter von 14-16 Jahren? (4) Geben Gymnasiast(inn)en beim Teilen ceteris paribus mehr zurück als Mittelschüler(innen)? (5) Handeln jugendliche Schüler(innen) überwiegend in Übereinstimmung mit der Reziprozitätsnorm von Alvin Gouldner (1960)? (6) Führen Abweichungen von der paritätischen Gesamtaufteilung in symmetrischer Weise zu einer Nutzeneinbuße wie es das ERC-Modell (Bolton/Ockenfels 2000) in der Nutzenfunktion unterstellt? Unsere Ergebnisse erbringen negative empirische Evidenz für äquivalent reziprokes Teilungsverhalten. Knapp 30% der Versuchspersonen handeln nicht einmal in Übereinstimmung mit den Minimalvoraussetzungen der Reziprozitätsnorm von Gouldner. Dennoch liegt im Mittel eine gewisse inferiore Reziprozitätsorientierung der untersuchten Personen vor. Auch die ERC-Theorie erfährt bezüglich der Symmetrie der Nutzeneinbußen bei Abweichungen von der Gleichverteilung negative Evidenz.
期刊介绍:
Soziale Welt is one of the important journals within German sociology and is even read in foreign countries. It includes empirical and theoretical contributions from all areas of the subject and tries to portray the development of sociology and to give a new impetus. In addition to the quarterly published issues, there are special issues with a unified theme. The journal "Soziale Welt" is aimed at sociologists, social scientists, and at generally interested readers